Machtstrukturen im politischen Diskurs: Praktiken weiblicher Genitalverstümmelung im Deutschen Bundestag zwischen 1994 und 2021
Die vorliegende Promotionsarbeit analysiert die Entstehung und Entwicklung des Diskurses über weibliche Genitalverstümmelungen auf der Ebene der Politik in Deutschland. Besonderes Augenmerk liegt auf der Analyse der Machteffekte dieses Diskurses und deren Auswirkungen auf betroffene und gefährdete M...
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Zusammenfassung: | Die vorliegende Promotionsarbeit analysiert die Entstehung und Entwicklung des Diskurses über weibliche Genitalverstümmelungen auf der Ebene der Politik in Deutschland. Besonderes Augenmerk liegt auf der Analyse der Machteffekte dieses Diskurses und deren Auswirkungen auf betroffene und gefährdete Mädchen und Frauen. Diskursen über weibliche Genitalverstümmelungen liegt das jeweils anerkannte Wissen und die Wahrheit über solche Praktiken zu einer bestimmten Zeit, an einem bestimmten Ort zugrunde. Dabei ist Wahrheit stets mit Macht verbunden, da sie darüber entscheidet, welche Deutung der Wirklichkeit sich durchsetzt. Eine Analyse kann aufzeigen, wie diese Diskursmacht die Lebenswirklichkeit von betroffenen und bedrohten Mädchen und Frauen in Deutschland beeinflusst, indem sie maßgeblich bestimmt, wie mit ihnen umgegangen wird und welche Versorgung sie erhalten. Auf dieser Grundlage können potenzielle Strategien identifiziert werden, um den Diskurs zum Nutzen der Betroffenen zu transformieren. Um die Machteffekte des genannten Diskurses zu analysieren, stützt sich meine Forschungsarbeit auf Michel Foucaults Diskurstheorie und erweitert sie um eine feministische Perspektive. Auf dieser theoretischen Grundlage führe ich eine Kritische Diskurs- und Dispositivanalyse nach dem Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung durch. Als primäre Datengrundlage dienen mir Plenarprotokolle des Deutschen Bundestags. Zentrales Ergebnis meiner Forschung ist die Feststellung, dass der untersuchte Diskurs Machteffekte erzeugt, die sich in einer doppelten Wirkung manifestieren, sowohl produktiv als auch destruktiv: Die Macht entfaltete eine produktive Wirkung, indem sie das Wissen formte, das einen Diskurs über weibliche Genitalverstümmelungen Ende der 1990er Jahre auf der Ebene der Politik in Deutschland hervorbrachte. In diesem Diskurs besaß das Wissen Gültigkeit, dass es sich bei der Verstümmelung weiblicher Genitalien um eine Normabweichung handelt. Von solchen Praktiken betroffene und gefährdete Mädchen und Frauen wurden als passiv und schutzbedürftig charakterisiert und galten als fremd und andersartig. Diese Bewertung führte zu einer Distinktion zwischen einer vermeintlich zivilisierten und moralisch überlegenen Wir-Gruppe, die die Genitalintegrität ihrer weiblichen Mitglieder wahrt, und einer rückständigen und unmoralischen Gruppe von Anderen, die weibliche Genitalverstümmelungen praktiziert. Beide Gruppen standen folglich in einem hegemonialen Verhältnis zueinander. Am oberen Ende dieses Hierarchiegefälles privilegierte der Diskurs die Wir-Gruppe, der die Deutungshoheit oblag, und am unteren Ende wirkte eben diese Deutung unterdrückend auf die Gruppe der Anderen. Die Macht des Diskurses zeigte sich demnach in der Wirkung auf die marginalisierte Gruppe in ihrer destruktiven Natur. |
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