Verkehr in Not: das Automobil im Städtebau
Der Konflikt um das Automobil in der Stadt wird seit jeher ausgetragen. Anfangs überwogen Hoffnungen und Erwartungen an das neue Verkehrsmittel, das ungebundene Mobilität versprach. Man war überzeugt, den Autos müsse Raum geschaffen werden, um sich »austoben« zu können. Doch schon bevor Kraftfahrzeu...
Gespeichert in:
Hauptverfasser: | , |
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Format: | Buch |
Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
Berlin
Lukas Verlag
2024
|
Ausgabe: | Erstausgabe, 1. Auflage |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Inhaltstext Inhaltsverzeichnis |
Zusammenfassung: | Der Konflikt um das Automobil in der Stadt wird seit jeher ausgetragen. Anfangs überwogen Hoffnungen und Erwartungen an das neue Verkehrsmittel, das ungebundene Mobilität versprach. Man war überzeugt, den Autos müsse Raum geschaffen werden, um sich »austoben« zu können. Doch schon bevor Kraftfahrzeuge massenhaft auf den Straßen ankamen, wurde ein Verkehrselend befürchtet. Um es abzuwenden, forderten Städtebauer, »die uralten, verwinkelten, ungesunden Stadtanlagen mit ihren halsbrecherischen Straßen abzureißen und an ihre Stelle eine moderne Stadt zu setzen.« Radikale Entwürfe wurden vorgelegt; mit den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs schien deren Umsetzung endlich in greifbarer Nähe. So verspottete der Berliner Senat Mitte der Fünfzigerjahre Fußgänger als »unverbesserliche Neandertaler«, denn »wer ein Ziel hat, soll im Auto sitzen, und wer keines hat, ist ein Spaziergänger und gehört schleunigst in den nächsten Park.« Über Jahrzehnte hinweg schien die Lösung der »Verkehrsnot« im Ausbau der Straßen zu bestehen. Erst mit der Einsicht in die Endlichkeit der Ressourcen setzte in den Siebzigerjahren ein Umdenken ein, allerdings ohne nennenswerte Folgen. Zwar ist seit den Neunzigerjahren von einer Verkehrswende die Rede, doch auf der Straße schlägt sich das bis heute kaum nieder. Die libidinöse Beziehung zum Auto, das keineswegs nur als Bedrohung wahrgenommen wird, sondern auch Freiheit verheißt, wird ausgeblendet, oder es wird gar als »mobiles Zuhause« erlebt. Die Autoren erzählen anhand exemplarischer Beispiele aus verschiedenen Städten die facettenreiche und widersprüchliche Geschichte des Automobils im Städtebau von den Anfängen bis heute |
Beschreibung: | 407 Seiten Illustrationen, Karten, Pläne 24 cm x 21 cm |
ISBN: | 9783867324465 3867324468 |
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INHALT
9
GLANZ
UND
ELEND
IM
STRASSENVERKEHR
DER
STADT
VEROEFFENTLICHUNGEN,
1888
BIS
2023
19
VORBEMERKUNGEN
EIN
UEBERBLICK
ZUR
LAGE
DIE
AUTOFAHRENDEN
AUTOREN
ZUM
FORSCHUNGSSTAND
39
DAS
AUTOMOBIL
IM
STAEDTEBAU
EINE
KURZE
IDEENGESCHICHTE
NACH
DER
EISENBAHN
EROBERT
DAS
AUTO
DIE
STADT
EUPHORIE
VON
ARCHITEKTEN
UND
STAEDTEBAUERN
IN
DEN
ZWANZIGERJAHREN:
CORNELIUS
GURLITT,
LUDWIG
HILBERSEIMER,
HANS
LUDWIG
SIERKS,
LE
CORBUSIER,
MARTIN
WAGNER
BERLIN:
WELTSTADTVERKEHR,
1929
IM
NATIONALSOZIALISMUS:
INTERESSENGEBIET
IN
DER
REICHSHAUPTSTADT
ERWAEGUNGEN
ZUM
VERKEHR
IM
KRIEG
NACH
DEM
ZWEITEN
WELTKRIEG:
ERSTE
PLAENE
FUER
LUEBECK,
BRAUNSCHWEIG,
BREMEN,
BERLIN,
STUTTGART
UND
HANNOVER
KONVERGENZ
UEBER
SYSTEMGRENZEN
HINWEG
AN
DER
SCHWELLE
EINER
NEUEN
EPOCHE
IN
EUROPA
165
BEFREIUNG
DES
FUSSGAENGERS
VON
DER
AUTOFREIEN
PROMENADE
(1956)
ZUM
GROSSKOMPLEX
(1970)
DIE
ERFINDUNG
DER
SHOPPING
CENTER
FUSSGAENGER
UND
FAHRVERKEHR
AUF
GETRENNTEN
EBENEN:
REALISIERTE
PROJEKTE
FUSSGAENGER
UND
FAHRVERKEHR
AUF
GETRENNTEN
EBENEN:
VISIONEN
PASSAGEN:
DIE
WIEDERKEHR
EINER
TYPOLOGIE
VOM
ENDE
DER
TRAEUME
UND
DER
ZUVERSICHT
219
FUSSGAENGERBEREICHE
IN
STRASSEN
DIE
ENTDECKUNG
DES
FUSSGAENGERS
NEW
YORK,
FUSSGAENGER
AUF
BRUECKEN
UND
ANGEHOBENEN
BEREICHEN,
1852
BIS
1930
DIE
ERSTEN
FUSSGAENGERSTRASSE
IN
DEUTSCHLAND,
1927
BIS
1958
DIE
ERSTEN
FUSSGAENGERBEREICHE,
UM
1967:
VORBILDER
IN
DRESDEN,
MUENCHEN
UND
STUTTGART
GEPLANTE
UND
VERWIRKLICHTE
FUSSGAENGERZONEN,
1970
BIS
1975
DREI
PUBLIKATIONEN
ZU
FUSSGAENGERPARADIESEN,
1974
BIS
1977
NIEDERGANG
DER
FUSSGAENGERZONEN
259
EINE
EXEMPLARISCHE
UEBERSICHT
STRASSENVERKEHR
IN
HAMBURG,
1842
BIS
1975
STRASSENDURCHBRUECHE
ALTSTADTSANIERUNG
NEUGESTALTUNG
NEUPLANUNG
IM
ZEICHEN
DER
ZERSTOERUNG
STADTAUTOBAHNEN
317
VERKEHRSBAUWERKE,
1955
BIS
1969
HOCHSTRASSEN
IN
DUESSELDORF
STADTAUTOBAHNEN
IN
DUESSELDORF
UNBEHAGEN,
KRITIK
UND
UTOPIEN
345
RUECKBAU
DIE
VERKEHRS
UND
AUTOGERECHTE
STADT
AM
ENDE?
HANNOVER:
AEGIDIENTORPLATZ,
RASCHPLATZHOCHSTRASSE,
SUEDSCHNELLWEG
HAMBURG:
MARSEILLER
STRASSE
UND
FUSSGAENGERBRUECKEN
LEIPZIG:
RICHARD-WAGNER-PLATZ
ULM:
NEUE
STRASSE
STUTTGART:
OESTERREICHISCHER
PLATZ
BERLIN:
BAU
UND
GEPLANTER
PARTIELLER
RUECKBAU
DER
STADTAUTOBAHN
ESSEN:
RUHRSCHNELLWEG
375
TRIUMPH
DES
AUTOMOBILS
FASZINATION
UND
FREIHEIT
AUTOMOBILAUSSTELLUNGEN
DAS
AUTO
IN
DER
WERBUNG
IM
HERBST
2023
AUTOS
UND
STRASSEN
-
VERSPRECHEN
VON
FREIHEIT
UND
LUST
392
ANHANG
ANMERKUNGEN
PERSONENREGISTER
DIE
AUTOREN |
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spelling | Düwel, Jörn 1965- Verfasser (DE-588)120052849 aut Verkehr in Not das Automobil im Städtebau Jörn Düwel und Niels Gutschow Erstausgabe, 1. Auflage Berlin Lukas Verlag 2024 407 Seiten Illustrationen, Karten, Pläne 24 cm x 21 cm txt rdacontent n rdamedia nc rdacarrier Der Konflikt um das Automobil in der Stadt wird seit jeher ausgetragen. Anfangs überwogen Hoffnungen und Erwartungen an das neue Verkehrsmittel, das ungebundene Mobilität versprach. Man war überzeugt, den Autos müsse Raum geschaffen werden, um sich »austoben« zu können. Doch schon bevor Kraftfahrzeuge massenhaft auf den Straßen ankamen, wurde ein Verkehrselend befürchtet. Um es abzuwenden, forderten Städtebauer, »die uralten, verwinkelten, ungesunden Stadtanlagen mit ihren halsbrecherischen Straßen abzureißen und an ihre Stelle eine moderne Stadt zu setzen.« Radikale Entwürfe wurden vorgelegt; mit den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs schien deren Umsetzung endlich in greifbarer Nähe. So verspottete der Berliner Senat Mitte der Fünfzigerjahre Fußgänger als »unverbesserliche Neandertaler«, denn »wer ein Ziel hat, soll im Auto sitzen, und wer keines hat, ist ein Spaziergänger und gehört schleunigst in den nächsten Park.« Über Jahrzehnte hinweg schien die Lösung der »Verkehrsnot« im Ausbau der Straßen zu bestehen. Erst mit der Einsicht in die Endlichkeit der Ressourcen setzte in den Siebzigerjahren ein Umdenken ein, allerdings ohne nennenswerte Folgen. Zwar ist seit den Neunzigerjahren von einer Verkehrswende die Rede, doch auf der Straße schlägt sich das bis heute kaum nieder. Die libidinöse Beziehung zum Auto, das keineswegs nur als Bedrohung wahrgenommen wird, sondern auch Freiheit verheißt, wird ausgeblendet, oder es wird gar als »mobiles Zuhause« erlebt. Die Autoren erzählen anhand exemplarischer Beispiele aus verschiedenen Städten die facettenreiche und widersprüchliche Geschichte des Automobils im Städtebau von den Anfängen bis heute Geschichte 1920-2000 gnd rswk-swf Straßenverkehr (DE-588)4057931-1 gnd rswk-swf Kraftwagen (DE-588)4129315-0 gnd rswk-swf Brückenbau (DE-588)4008415-2 gnd rswk-swf Infrastruktur (DE-588)4026944-9 gnd rswk-swf Städtebau (DE-588)4056795-3 gnd rswk-swf Verkehrsplanung (DE-588)4062954-5 gnd rswk-swf Straßenbau (DE-588)4057887-2 gnd rswk-swf Verkehrsplanung Städtebau Stadtplanung Städtebau (DE-588)4056795-3 s Verkehrsplanung (DE-588)4062954-5 s Kraftwagen (DE-588)4129315-0 s Brückenbau (DE-588)4008415-2 s Straßenbau (DE-588)4057887-2 s Infrastruktur (DE-588)4026944-9 s Geschichte 1920-2000 z DE-604 Straßenverkehr (DE-588)4057931-1 s Gutschow, Niels 1941- Verfasser (DE-588)12005289X aut Lukas Verlag für Kunst- und Geistesgeschichte (DE-588)106579813X pbl Erscheint auch als Online-Ausgabe 978-3-86732-574-5 (DE-604)BV049748200 X:MVB text/html http://deposit.dnb.de/cgi-bin/dokserv?id=efa0f4b5749f417ab8964fac8b14ccc6&prov=M&dok_var=1&dok_ext=htm Inhaltstext DNB Datenaustausch application/pdf http://bvbr.bib-bvb.de:8991/F?func=service&doc_library=BVB01&local_base=BVB01&doc_number=034997882&sequence=000001&line_number=0001&func_code=DB_RECORDS&service_type=MEDIA Inhaltsverzeichnis |
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