Raumkonzeption sefardischer Synagogen:
Architektur, sofern es sich nicht nur um reinen Zweckbau handelt, ist stets auch Ausdruck kultureller Identität. Dies gilt auch und in besonderem Maße für den Synagogenbau. Uwe Kornberger untersucht den Synagogenbau der sefardischen Juden, der sich nach deren Vertreibung von der Iberischen Halbinsel...
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Veröffentlicht: |
Hamburg
disserta Verlag
2021
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Ausgabe: | Erstauflage |
Schlagworte: | |
Zusammenfassung: | Architektur, sofern es sich nicht nur um reinen Zweckbau handelt, ist stets auch Ausdruck kultureller Identität. Dies gilt auch und in besonderem Maße für den Synagogenbau. Uwe Kornberger untersucht den Synagogenbau der sefardischen Juden, der sich nach deren Vertreibung von der Iberischen Halbinsel über ganz Europa und darüber hinaus verbreitet und zum Ausdruck einer sich neu schaffenden Kultur wird. Der Untersuchungsrahmen umfasst sefardische Synagogen von ihren Anfängen bis ins 20. Jahrhundert, von al-Andaluz bis nach Südamerika und in die Vereinigten Staaten von Amerika. Unter Hinzuziehung primärer Quellen, vor allem hebräischer Responsen, entsteht ein einzigartiger Überblick über den Synagogenbau und das Selbstverständnis dieser jüdischen Gruppe, welches sich darin manifestiert Textprobe:Kapitel 2.4, Vergleich mit dem aschkenasischen Synagogenbau:Gemeinsam ist sefardischen und aschkenasischen Synagogenbauten die bereits in der Einleitung erwähnte Einbindung in den allgemeinen architektonischen Kontext. Mittelalterliche Synagogen entstanden überall im Stil ihrer Zeit und ihrer Umgebung. Nicht nur, daß es im Mittelalter keine jüdischen Baumeister gab und Synagogen von "fremden", d.h. nicht jüdischen Baumeistern, bzw. Architekten ausgeführt wurden, Juden waren auch stets eine bestenfalls tolerierte Minderheit, deren Vorstellungen nie stilbestimmend waren. Eine Wahl zwischen verschiedenen Stilen ist erst im 19. Jahrhundert gegeben. Erst dann wird die Frage, in welchem Stil ein jüdisches Gotteshaus zu errichten sei, öffentlich diskutiert.Diese Umstände wirkten auch auf die Innenarchitektur der mittelalterlichen Synagoge. Während im sefardischen Raum eine Synagoge einem omayadischen Pfeilersaal gleichend errichtet werden konnte, wurde im aschkenasischen auf die abendländischen Vorbilder des Refektoriums oder Dormitoriums zurückgegriffen. Der aschkenasiche Synagogenbau orientierte sich am Profanbau, die sefardische Synagoge aber kann auch auf den Moscheebau als Vorbild rekurrieren, also auf Gotteshäuser Andersgläubiger, deren Religion zeitweise maßgebend war. Eine weitere äußere Gemeinsamkeit der Bethäuser beider kultureller Gruppen bestand darin, daß eigenständig konzipierte Bauten anscheinend häufig mit einem Hof ausgestattet waren. |
Beschreibung: | VII, 347 Seiten Illustrationen 270 mm |
ISBN: | 9783959355605 |
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