Vergiftet oder arbeitslos?:

Ein kritischer, Partei ergreifender Fernseh-Film, der auf unkonventionelle Weise das Verhältnis von Chemie-Industrie und Landwirtschaft mediendidaktisch aufbereitet und dabei Mißstände und unkontrollierbare Eingriffe in den Naturkreislauf aufdeckt. Er wurde zum Politikum, als im Fernsehen lediglich...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Weitere Verfasser: Wember, Bernward (RegisseurIn), Mattes, Eva (SchauspielerIn), Bayrhammer, Gustl (SchauspielerIn)
Format: Video VHS
Sprache:Undetermined
Veröffentlicht: Duisburg Atlas [o.J.]
Zusammenfassung:Ein kritischer, Partei ergreifender Fernseh-Film, der auf unkonventionelle Weise das Verhältnis von Chemie-Industrie und Landwirtschaft mediendidaktisch aufbereitet und dabei Mißstände und unkontrollierbare Eingriffe in den Naturkreislauf aufdeckt. Er wurde zum Politikum, als im Fernsehen lediglich eine stark gekürzte Fassung ausgestrahlt und eine anschließende Auswertung durch andere Medien Video, 16mm nach Protesten der Chemie-Industrie in Frage gestellt wurde. Schließlich kam eine Fassung in den Verleih, die durch einen 15minütigen Kommentar des Regisseurs eingeleitet wird und deren Ton an bestimmten Stellen gelöscht werden mußte, während an anderen eine Richtigstellung der Industrie eingespielt wurde. In dieser Version illustriert der Film nachdrücklich die Interessenkollision. [Film-Dienst]
Der Filmtitel spricht das Dilemma an: es geht um den Interessenskonflikt von chemischer Industrie und ökologischer Landwirtschaft. Revolutionär ist die Machart des Films: Bernward Wember, Professor an der Hochschule der Künste in Berlin bis 2000, brachte in die Umsetzung des Themas konsequent seine Theorie zur Informationsvermittlung im audio-visuellen Medium ein. Maßgeblich dafür waren seine in den 1970er Jahren gewonnenen Erkenntnisse aus vorausgegangenen Analysen, u.a.: Objektiver Dokumentarfilm? (1972) und Wie informiert das Fernsehen? Ein Indizienbeweis (1975). Analog verzichtete Wember auf Bild-Text-Scheren oder kurzzeitig wirksame Effekte wie audio-visuelle Durchlauferhitzer. Um das komplexe, ursprünglich vom ZDF vorgeschlagene Thema: Ökologie-Ökonomie nachhaltig zu vermitteln, setzte Wember neben Realfilmszenen auf Grafiken, tricktechnische Mittel und vereinfachende Modellbauten. Zudem inszenierte er Spiel- und Dialogpassagen und ließ Gustl Bayrhammer die Rolle eines kritischen Umweltschützers einnehmen; stellvertretend für den Autor und mit deutlich benannter Position. Filmkritiker warfen dem Film Langatmigkeit und Emotionen reduzierende Didaktik vor. Gleichwohl enthielt Wembers Film ein hohes Maß an Qualität zur Aufklärung: im Falle einer TV-Ausstrahlung bzw. der anschließend weiteren Verwertung der ursprünglichen Filmfassung drohte die chemische Industrie, konkret BASF, Bayer AG, Hoechst AG, sowohl dem ZDF als auch dem Regisseur mit rechtlichen Schritten. Schließlich wurde Vergiftet oder arbeitslos? als 60 Min. Kurzfassung am 21. Juli 1982, zudem an einigen Stellen von einer begleitenden Diskussionsrunde unterbrochen, im ZDF ausgestrahlt. Nach mehrjähriger Verhandlung, belegt mit Verpflichtungen zu Streichungen im Kommentar, einem besonderen Vorwort, wurde er als 97 Min. Langfassung von Atlas-Film + AV, Duisburg verliehen. [wikipedia]
Beschreibung:[VHS] (112 Min.)

Es ist kein Print-Exemplar vorhanden.

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