Zapping International - Das polnische Fernsehen:

Vorbei sind die Zeiten, in denen man in Polen den Fernseher zum Fenster drehte, um deutlich zu machen, dass man sich von Propaganda nicht täuschen ließ. Wenn heute im Fernsehen "L wie Liebe" läuft, sind die Straßen wie ausgestorben: Die Serie, deren Helden aus bäuerlichen Verhältnissen sta...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Weitere Verfasser: Gago, Malgosha (RegisseurIn)
Format: Video Software Buchkapitel
Sprache:Undetermined
Veröffentlicht: [Strasbourg] Arte 2005
Schlagworte:
Zusammenfassung:Vorbei sind die Zeiten, in denen man in Polen den Fernseher zum Fenster drehte, um deutlich zu machen, dass man sich von Propaganda nicht täuschen ließ. Wenn heute im Fernsehen "L wie Liebe" läuft, sind die Straßen wie ausgestorben: Die Serie, deren Helden aus bäuerlichen Verhältnissen stammen, erreicht zwei Mal in der Woche 69 Prozent der Fernsehzuschauer. Das ist ein echter Rekord! Im polnischen Fernsehen gibt es keine Erotik, keine Gewalt; es zeigt lediglich den Alltag einer ganz gewöhnlichen Familie. In einem Land, in dem die überwiegende Mehrheit katholisch ist, scheut sich auch das öffentlich-rechtliche Fernsehen nicht, Programme mit religiösem Bezug auszustrahlen: Ein Beispiel ist die Serie "Das Pfarrhaus", in der Priester den Herausforderungen des Alltags trotzen. Gleich nach der Sonntagsmesse dann ein Nachrichtenmagazin mit dem viel sagenden Titel "Zwischen Himmel und Erde". Seit dem Beitritt zur Europäischen Union gibt es in Polen einen neuen Fernsehstar namens Europa. Fernsehsendungen beschäftigen sich mit der Frage, wie man als Landwirt vom Beitritt profitieren kann, oder erklären, wie die Marktwirtschaft funktioniert. Darüber hinaus wird in der Primetime eine Sendung ausgestrahlt, in der alle EU-Länder auf humorvolle Art vorgestellt werden. Polen hat von allen neuen EU-Mitgliedern den am weitesten entwickelten Fernsehsektor. Es ist auch das einzige Land, in dem das private Fernsehen das öffentliche nicht verdrängt. Ein letztes Relikt aus Sowjetzeiten ist die monotone Männerstimme, mit der nach wie vor sämtliche ausländische Filme und Serien synchronisiert werden. Versuche, andere Verfahren zu verwenden, sind fehlgeschlagen. Die Polen wollen diese seltsame Praxis unbedingt beibehalten, die auch als "mündliche Stenografie" bezeichnet wird. [www.arte-tv.com]
Beschreibung:[DVD-R] (30 Min.) [Start nach 03:00 Min.]

Es ist kein Print-Exemplar vorhanden.

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