Repräsentationen des kulturell "Fremden" zwischen Schrift und Film: Ethnographie, Visualität und die frühen Filme Trinh T. Minh-has als ästhetische Verfremdung des Wissenschaftsdiskurses

In der vorliegenden Arbeit wird die Rolle der Medien Schrift und Film für die Repräsentation des 'Fremden' im ethnographischen Diskurs untersucht. Anhand der Lektüren von 'klassischen' ethnographischen Texten (Bronislaw Malinowski, Claude Lévi-Strauss, Clifford Geertz) und der Ar...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Klöpping, Susanne (VerfasserIn)
Format: Abschlussarbeit Elektronisch E-Book
Sprache:German
Veröffentlicht: 2004
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Zusammenfassung:In der vorliegenden Arbeit wird die Rolle der Medien Schrift und Film für die Repräsentation des 'Fremden' im ethnographischen Diskurs untersucht. Anhand der Lektüren von 'klassischen' ethnographischen Texten (Bronislaw Malinowski, Claude Lévi-Strauss, Clifford Geertz) und der Argumentationslinien der jüngeren Writing Culture-Debatte wird verdeutlicht, inwiefern die Formen von Rationalität, die den Diskurs der Ethnographie fundieren, mit dem Medium Schrift und der abendländischen Schriftkultur verbunden sind. Auf diese Weise wird deutlich, dass in der klassischen Ethnographie, die vor allem schriftlose Gesellschaften untersucht, zwei verschiedene Kulturen auch in ihren unterschiedlichen medialen Organisationen und mit den damit verbundenen Denkkonzepten und Formen von Rationalität und Selbstrepräsentation aufeinandertreffen. Ebenso zeigt sich eine zunehmende Problematisierung des Mediums Schrift und seiner Effekte für die ethnographische Repräsentation. Vor diesem medientheoretischen Hintergrund werden die wichtigsten Entwicklungen des ethnographischen Films nachgezeichnet. Denn der Film steht in dieser Hinsicht in einem kulturellen und selbst medialen Kontext: Das Medium kann nicht abgelöst von dem kulturgeschichtlichen Zusammenhang mit der westlich-abendländischen Schriftkultur betrachtet werden, aus der es hervorgegangen ist. Der Film kann auf der einen Seite als "heißes" Medium, als das ihn der Medientheoretiker Marshall McLuhan bestimmt, als eine Fortführung der Schrift betrachtet werden, das bestimmte Effekte der Literalität übernimmt und entsprechend die Repräsentation des 'Fremden' nach literalen Parametern organisiert. Gleichzeitig wird der Film aber gerade im Zusammenhang seines Gebrauchs in der Ethnographie sozusagen 'entmedialisiert', insofern er mit einer bedeutungstransparenten Speicherung vorfilmischer Realität und einem 'unmittelbaren' Zugang zum 'Forschungsobjekt' verbunden wird...
Beschreibung:282 S.

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