Die Nibelungen: Neufassung von Moritz Rinke

Rinkes neuer Nibelungen-Text hält sich im wesentlichen an die bekannten dramatischen Höhepunkte, ist jedoch mit Humor betankt und spielt mit einer gegenwärtigen Sprache und Zeichenwelt, ohne in plumpen Modernismus zu verfallen. Das Nibelungenlied ist neben dem "Faust" eine der bedeutendste...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Weitere Verfasser: Adorf, Mario (SchauspielerIn), Schrader, Maria (SchauspielerIn), Rosmair, Judith (SchauspielerIn), Schubert, Götz (SchauspielerIn), Eisermann, André (SchauspielerIn)
Format: Video VHS
Sprache:Undetermined
Zusammenfassung:Rinkes neuer Nibelungen-Text hält sich im wesentlichen an die bekannten dramatischen Höhepunkte, ist jedoch mit Humor betankt und spielt mit einer gegenwärtigen Sprache und Zeichenwelt, ohne in plumpen Modernismus zu verfallen. Das Nibelungenlied ist neben dem "Faust" eine der bedeutendsten literarischen Schöpfungen deutscher Sprache. Macht, Liebe und Verrat sind die dramatischen Elemente dieses Ursprungsmythos mitteleuropäischer Identität. Die Sage hat alles, was ein Bühnenspektakel braucht: harte Männer, herrlich giftige Frauen, Liebe, Sex, Politik, Betrug und Mord. 39 Aventiuren, mehr als 2000 Verse, von einem unbekannten Dichter im Mittelalter verfasst, begründeten einen einzigartigen Mythos. Siegfried, der beinahe Unverwundbare, Brünhild, die beinahe Unbesiegbare - allein diese beiden Heroen entzünden unter den Geschlechtern und Generationen die Phantasie und die Debatten um Männlichkeit und Weiblichkeit, Nibelungentreue, Korruption und Verrat. Mühelos geht der Nibelungen-Stoff als Deutschlands unterhaltsamstes Epos durch - aber kaum einer kennt die Geschichte. Jahrzehnte galt das Nibelungenlied in der Fassung Friedrich Hebbels von 1862 als unantastbar. Die Nationalsozialisten hatten das Drama Ende der 30er Jahre für völkische Propaganda missbraucht. Zeit für einen Neubeginn!
Zum Auftakt des dritten Jahrtausends soll die Web-Generation den universalen Krimi kennen lernen. Unweit der legendären Treppe, auf der die beiden ungleichen Königinnen einander zu hassen begannen, entfaltet sich im August 2002 vor der grandiosen Kulisse des Wormser Doms das ganze Drama von Siegfrieds Tod bis Kriemhilds Rache. Moritz Rinke hat sich für seine neue Dramatisierung mit dem Ursprungstext auseinandergesetzt. Er hält sich im wesentlichen an die bekannten dramatischen Höhepunkte des im Originaltext recht sperrigen Werkes. Doch Rinkes Nibelungen-Text ist mit feinem Humor betankt und spielt mit einer höchst gegenwärtigen Sprache und Zeichenwelt, ohne in plumpen Modernismus zu verfallen. Statt Blut, Boden und Deutschtümelei interessiert sich Rinke für die Rache als Faden einer Geschichte, die sich bis in unsere Gegenwart immer wieder am eigenen Blut besäuft. Politik nicht ohne Vernunft, aber ohne Chance, sie anzunehmen. [www.tzheaterkanal.de]
Beschreibung:[VHS] (150 Min.)

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