Die schöne Müllerin - Liederzyklus von Franz Schubert:
Mit "Die schöne Müllerin" nach Franz Schubert war Christoph Marthaler zum Berliner Theatertreffen eingeladen, dem zu viel Theoriekonstruktion und zu wenig sinnliches Erleben vorgeworfen wird. Der Liederzyklus "Die schöne Müllerin" kommt sehr selten aus dem Konzertsaal auf die Büh...
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| Schriftenreihe: | 39. Theatertreffen Berlin
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| Zusammenfassung: | Mit "Die schöne Müllerin" nach Franz Schubert war Christoph Marthaler zum Berliner Theatertreffen eingeladen, dem zu viel Theoriekonstruktion und zu wenig sinnliches Erleben vorgeworfen wird. Der Liederzyklus "Die schöne Müllerin" kommt sehr selten aus dem Konzertsaal auf die Bühne. Die Inszenierung von Marthaler, die im Januar in Zürich Premiere hatte, sorgte jetzt auf dem Berliner Theatertreffen für Wiedersehensfreude. Sein physisches Theater der Entschleunigung war mehr denn je koloriert wie aus einem alten Märchenbuch, das Sentimentale aber aufgefangen durch den Mut, es nicht zu verstecken. Das eben unterscheidet seine Regie von einer Aufführungspraxis, die sich des Irrationalen schämt ... Marthalers Bewegungsregie nimmt die Takte der Musik und die Bilder der Lyrik oft wörtlich; doch kehrt sich in der direkten Illustration der Sinn oft um, die Körper erinnern die weitschweifende Einbildungskraft an ihre Abhängigkeit von regelmäßiger Zufuhr von warmer Suppe und Schlaf. Nicht die Verklärung wird wiederbelebt, sondern die Mühe, die in ihr steckt, sichtbar. Marthaler schickt die Kulturgeschichte auf die Couch und freut sich an ihren Versprechern wie an ihren Versprechungen. (Katrin Bettina Müller) [www.taz.de] |
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