Die alten Griechen: Götter, Gelehrte, Eroberer: Die antike Welt im Aufbruch : Europas Wurzeln: Philosophie & Demokratie
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Format: | Buch |
Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
Hamburg
Zeitverlag Gerd Bucerius GmbH & Co. KG
[2022]
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2022, Nr. 2 |
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EDITORIAL ‘3^ J” 1 ^',1 / T ; FRANK WERNER Chefredakteur So fern, so nah Am Strand von Sidon in Phönizien fing alles an: Zeus verliebte sich in die tanzende, nur mit einem Schleier bedeckte Prinzessin Europa. Der Göttervater verwandelte sich in einen weißen Stier und entführte die schöne Königstochter nach Kreta, wo sie ihm drei Söhne schenkte. Den ganzen Kontinent wollte Zeus nach seiner Geliebten benennen. In der sagenhaften Welt des antiken Griechenlands erhielt Europa nicht nur seinen Namen, sondern sein kulturelles Fun dament. Blicken wir heute auf die »klassische Zeit«, auf die Blüte Athens und anderer Stadtstaaten, sehen wir uns selbst, die Anfänge unserer Demokratie, Philosophie und Wissenschaft. Geistesgeschichtlich sind die alten Griechen so etwas wie der Goldstandard: Wir rechnen mit Pythagoras, schwören mit Hippokrates und zitieren Platon, wenn wir über Vernunft und Wahrheit nachdenken. Dass unsere Wissenschaftssprache grie chisch ist, daran erinnern »Delta« und »Omikron«. Ohne dass wir uns jedes Mal dessen bewusst werden: Die alten Griechen sind unter uns, auch nach 2500 Jahren. Es gibt keine andere historische Epoche, die uns so fern und zugleich so nah ist. Unser Heft erzählt die Geschichte des antiken Griechen lands von der Zeit der frühen Palastherrschaften bis zu den Per serkriegen, von den Eroberungszügen Alexanders des Großen bis zum Untergang der hellenistischen Welt. Unsere Autorinnen und Autoren konsultieren die alten Geschichtsschreiber, deuten die Mythen und lassen archäologische Funde sprechen, bevor sie die Frage stellen, was wir von den alten
Griechen lernen können - und was nicht. Allzu gerne betrachten wir die antike Welt im Goldrähmchen und blenden ihre düsteren Seiten aus. Der österreichische Kulturphilosoph Egon Friedell hat die Ge schichte der Hellenen einmal als »einen einzigen großen Ver wandtenmord« angeklagt — so oft und so ausdauernd haben die Griechen untereinander Krieg geführt. Auch Homers berühmte Götterdramen, die Ilias und die Odyssee, sind Epen der Gewalt. Aber sie erklärten den Griechen einst, woher sie kamen, wer sie waren. Eine solche Saga, die von eigenen Errungenschaften kündet, fehlt uns Europäern heute, vielleicht in Zeiten des Krieges noch mehr als sonst. Uber den vereinten Kontinent eine gute gemeinsame Geschich te zu erzählen - das wäre etwas, das wir von den Griechen lernen könnten. Der Angriffskrieger: Die Feldzüge Alexanders des Großen führen die Makedonen bis ans Ende der bekannten Welt i t- 126 Kluger Kopf: An Platon sollten wir uns wieder erinnern — der Philosoph unterschied zwischen Meinung und Wahrheit TITEL: Die Akropolis; Statue des Aristoteles aus Stagira, 1950er-Jahre (Montage)
5 NR. 2/2022 INHALT Attische Erhabenheit Wo der Mythos wohnt Spuren des antiken Erbes in Griechenland 6 Nach den Perserkriegen schlägt die Stunde des Reformers Perikies in Athen Von Moritz Aisslinger_ 76 Zeitlose Werte Warum wir uns mit der Antike beschäftigen sollten. Ein Plädoyer Von Angelos Chaniotis 18 I. Anfänge Demokratie gegen Oligarchie Das Ringen zwischen Athen und Sparta führt 431 v. Chr. in den Peloponnesischen Krieg Von Wolfgang Will.— 84 III. Hellenismus Ein Reich aus Gold und Olivenöl Die Archäologin Katarina Horst über die rätselhafte Kultur von Mykene 26 Von Sieg zu Sieg Unter Philipp II. steigt Makedonien verblüffend schnell zur Großmacht auf Von Sabine Müller 90 Götterspektakel von Troja Homers Epen erzählen vom Krieg und dem gefahrvollen Leben der Seefahrer Von Bernhard Zimmermann 34 Der Eroberer Alexander der Große dringt mit seinem Heer bis zum Indus vor Von Tillmann Bendikotoski 94 Seherin des Untergangs Im Kalten Krieg lässt Christa Wolf die'mythische Kassandra sprechen 14?« Christoph Dieckmann Späte Blüte in der Levante 40 Auf den Trümmern von Alexanders Reich erwächst eine neue Staatenwelt Von Stefan Rebenich---------- 100 Die Geburt der Polis Um 700 V. Chr. entfaltet sich in den Stadtstaaten eine ungeheure Kraft Von Lukas Thommen 42 Ein Grieche im Nebelmeer Die erstaunlichen Abenteuer und Erkenntnisse des Seefahrers Pytheas Von Tassilo Schmitt----------- 106 Forschende Seefahrer 66 Rüstung: Mit diesem Helm zog der athenische Feldherr Miltiades in den Krieg gegen die Perser Im Kosmos der alten Griechen wird die Erde zur Kugel Von Alexander Bätz 46
IV. Nachleben Heilige Spiele Asyl in Bagdad Alle vier Jahre pilgern Athleten zu den Wettkämpfen von Olympia Von Katharina Schiermann 48 Arabische Gelehrte retten das Wissen der Antike vor dem Vergessen Von Christoph Koitka 112 Helden auf dem Olymp »Edle Einfalt und stille Größe« Der Althistoriker Hans-Joachim Gehrke über das Verhältnis der Griechen zu ihren Göttern Nach 1750 werden antike Utopien zum bürgerlichen Lebensideal Von Sven Oliver Müller 114 54 Rezepte gegen die Übellaune II. Athen und Sparta Die attische Demokratie ist kein Vorbild - trotzdem sollten wir von ihr lernen Von Herfried Münkler_ 120 Die Kriegsmaschine Sparta und seine Phalanx - der Aufstieg eines antiken Militärstaates Von Hauke Friederichs Die Wiege der Weisheit 62 Von Sokrates bis Pyrrho: Die griechischen Philosophen ■ prägen unser Denken Von Michael Hampe----------- 126 »Herr, denk an die Athener« Im Krieg gegen die Perser finden die Griechen zusammen Von Ralf Zerback Der Schlüssel zur Bildung 66 Chronik--------- - --------------------------------------- U4 Gut betucht Warum Frauen nicht nur Opfer antiker KriegerMännlichkeit waren Von Beate Wagner-Hasel Wozu noch Altphilologie? Von Constanze Güthenke _ 132 74 Bücher/Bildnachweise/Impressum--------------- 136 Vorschau--------------- 138 |
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