Klatsch: zur Sozialform der diskreten Indiskretion

By looking at gossip transcripts and reports, the author develops a theory of gossipy behavior. The new edition contains an additional section on gossip in organizations, which looks at the example of academic gossip, gossip in the digital media society, and changes in morality in contemporary socie...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Bergmann, Jörg 1946- (VerfasserIn)
Format: Elektronisch E-Book
Sprache:German
Veröffentlicht: Berlin ; Boston De Gruyter Oldenbourg [2022]
Ausgabe:2. Auflage
Schriftenreihe:Qualitative Soziologie Band 27
Schlagworte:
Online-Zugang:FAB01
FAW01
FCO01
FHA01
FKE01
FLA01
UBG01
UBW01
UBY01
UPA01
Volltext
Zusammenfassung:By looking at gossip transcripts and reports, the author develops a theory of gossipy behavior. The new edition contains an additional section on gossip in organizations, which looks at the example of academic gossip, gossip in the digital media society, and changes in morality in contemporary society
Klatsch ist ein Phänomen, das in einfachen Stammesgesellschaften ebenso wie in der heutigen, digitalen Mediengesellschaft zu finden ist. Zwar wird Klatsch in allen Gesellschaften als Verletzung der Umgangsformen missbilligt, dennoch ist er quer durch alle sozialen Gruppen weit verbreitet und bildet für die Klatschakteure ein Faszinosum mit einen hohen Unterhaltungswert. Diesem oft als trivial eingeschätzten Phänomen widmet sich die vorliegende Studie. Gestützt auf Transkriptionen und Protokolle realer Klatschgespräche wird gezeigt, dass Klatschgespräche bestimmt werden von einer triadischen Beziehungskonstellation, bei der die Klatschakteure über abwesende Bekannte oder Kollegen pikante Neuigkeiten austauschen und moralische Urteile fällen.
Dabei stecken die Klatschakteure jedoch in einem Dilemma - der Drang des einen, ein vertrauliches Wissen zu teilen und die Erwartung des anderen, ins Vertrauen gezogen zu werden, geraten in Konflikt mit ihrer Loyalität gegenüber dem abwesenden Dritten. Die Lösung dieses Dilemmas verleiht dem Klatsch seine paradoxe Qualität. Wer klatscht, begeht eine Indiskretion, verhält sich aber zugleich diskret, da er seine Informationen nicht beliebig streut, sondern unter dem Siegel der Verschwiegenheit weitergibt. Klatsch ist die Sozialform der diskreten Indiskretion. Aufbauend auf dieser Überlegung und in kritischer Auseinandersetzung mit anthropologischen, soziologischen und linguistischen Erklärungsansätzen entwickelt die Studie eine Theorie von Klatsch als einer eigenen Gattung der alltäglichen moralischen Kommunikation.
Beschreibung:1 Online-Ressource (XI, 235 Seiten)
ISBN:9783110758092
9783110758146
DOI:10.1515/9783110758092

Es ist kein Print-Exemplar vorhanden.

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