"Authority" in Ordnung und Aufruhr: der Autoritätsdiskurs während der Englischen Revolution und des Interregnums

Mit dem Ausbruch der Revolution wurde 1642 in England nicht nur ein Kapitel des politischen und gesellschaftlichen Umbruchs eingeleitet, sondern auch eine Phase der intensiven Auseinandersetzung um die politische Deutungshoheit und Selbstlegitimierung der konkurrierenden Parteien. "Authority&qu...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Schäfer, Carolin 1987- (VerfasserIn)
Format: Buch
Sprache:German
Veröffentlicht: München ; Wien De Gruyter Oldenbourg [2021]
Schriftenreihe:Ancien Régime, Aufklärung und Revolution Band 47
Schlagworte:
Online-Zugang:Rezension
Zusammenfassung:Mit dem Ausbruch der Revolution wurde 1642 in England nicht nur ein Kapitel des politischen und gesellschaftlichen Umbruchs eingeleitet, sondern auch eine Phase der intensiven Auseinandersetzung um die politische Deutungshoheit und Selbstlegitimierung der konkurrierenden Parteien. "Authority" spielte als Argument in den zeitgenössischen Debatten zwischen Royalisten und den Gegnern einer uneingeschränkten Monarchie eine entscheidende Rolle. Diese ursprünglich der königlichen Herrschaft aneignende Kompetenz wurde durch große Teile des Parlaments nicht nur grundsätzlich in Frage gestellt, sondern zunehmend auch versucht, für die eigene, parlamentarische Legitimation einzuspannen.
Die vorliegende Untersuchung widmet sich diesen komplexen und wechselhaften Diskursen um politische "authority", einem Kernbegriff der zeitgenössischen Debatte, dem sich erstaunlicherweise bislang trotz überdurchschnittlichem Interesse der historischen Forschung am Untersuchungszeitraum nicht gewidmet wurde. Dies verwundert um so mehr vor dem Hintergrund der Konstatierung und regen Erforschung der Gruppe der "neo-roman authors" - also der Autoren, die eine Wiederbelebung des römisch-antiken Republikanismus als neues politisches System für das 1649 königslos gewordene Land forderten.
Denn auch der Autoritätsbegriff hat antike Wurzeln, die es in der Untersuchung gleichsam gilt, mit der Definition und dem Gebrauch von "authority" im frühneuzeitlichen England zu kontrastieren.Ausgehend von der Verwendung und Bedeutung des Begriffes in Zeiten einer starken Königsmacht unter den späten Tudors und den Stuarts wird "authority" zunehmend als handlungsleitendes Konzept politischer Herrschaft und Legitimation begriffen, das tief in der Gesellschaft verankert war. Dies erklärt auch die prominente Instrumentalisierung des Terminus durch den Staatsphilosophen Thomas Hobbes, der mit seinem Hauptwerk "Leviathan" vor allem auch eine Theorie der absoluten "authority" liefert. Ausgehend von seiner 1651 veröffentlichten Definition der "authority" wird die deterministische Kraft des Begriffes untersucht und seine Bedeutung in den Debatten der Bürgerkriegszeit ebenso belegt, wie für die Phase des Interregnums.
Beschreibung:IX, 398 Seiten
ISBN:9783110659009

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