Über die Rechtfertigung: eine Soziologie der kritischen Urteilskraft
Boltanski und Thévenot entwickeln eine ebenso anregende wie ambitionierte »pragmatische Soziologie«, die nicht nur eine neue Sichtweise auf soziale Interaktion eröffnet, sondern als wegweisendes soziologisches Paradigma in Frankreich intensiv debattiert wird. Menschliches Miteinander ist einerseits...
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Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
Hamburg
Hamburger Edition
2014
|
Ausgabe: | Neuauflage |
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Zusammenfassung: | Boltanski und Thévenot entwickeln eine ebenso anregende wie ambitionierte »pragmatische Soziologie«, die nicht nur eine neue Sichtweise auf soziale Interaktion eröffnet, sondern als wegweisendes soziologisches Paradigma in Frankreich intensiv debattiert wird. Menschliches Miteinander ist einerseits von Konflikten durchzogen und anderseits von dem Bedürfnis nach Konsens geprägt. Auf welche Weise verständigen sich die Mitglieder einer Gesellschaft über die wesentlichen Aspekte des Zusammenlebens und welches Bindeglied sorgt für ein harmonisches und allseits akzeptiertes Miteinander? Die Autoren arbeiten sechs konstitutive Rechtfertigungsprinzipien heraus und überprüfen ihr Modell der Rechtfertigungsordnungen u.a. an Managementhandbüchern, die Leitlinien für professionelles Verhalten vermitteln. Als Synthese sozialphilosophischer, soziologischer, organisationstheoretischer und ökonomischer Ansätze bietet das Buch eine innovative Perspektive auf Grundfragen der Sozialwissenschaften, die theoretisch reizvoll und zugleich von weitreichender politischer Relevanz sind |
Beschreibung: | Menschliches Miteinander ist einerseits stets von Konflikten durchzogen und anderseits von dem Bedürfnis nach Konsens geprägt. Luc Boltanski und Laurent Thévenot untersuchen, auf welche Weise sich die Mitglieder einer Gesellschaft über die wesentlichen Aspekte des Zusammenlebens verständigen und welches Bindeglied für ein harmonisches und allseits akzeptiertes Miteinander sorgt. Sie arbeiten sechs für unsere heutige Gesellschaft konstitutive Rechtfertigungsprinzipien heraus und überprüfen ihr Modell der Rechtfertigungsordnungen u.a. an Managementhandbüchern, die den Mitarbeitern eines Unternehmens Leitlinien für professionelles Verhalten vermitteln. Boltanski und Thévenot entwickeln ein sowohl theoretisch fundiertes als auch empirisch abgesichertes Modell gesellschaftlichen Handelns. - Auf welche Weise artikulieren Menschen in kon?iktträchtigen Situationen - in einem alltäglichen Streit oder einer Tarifauseinandersetzung - Widerspruch, und wie rechtfertigen sie ihr Handeln, um dann möglicherweise mit ihrem Gegenüber Einvernehmen oder zumindest einen tragfähigen Kompromiss zu erzielen? Dieser Frage gilt das Interesse Luc Boltanskis und Laurent Thévenots. Anders als die traditionelle Soziologie, die das Handeln von Individuen, Gruppen und Klassen auf objektive und den Akteuren verborgene Kräfte zurückführte, nehmen Boltanski und Thévenot die Fähigkeit des Menschen ernst, solche Situationen und deren Anforderungen zu meistern, indem sie auf verschiedene Rechtfertigungsprinzipien zurückgreifen, die ihren Ursprung in der Objektwelt sowie in unterschiedlichen Vorstellungen vom Gemeinwohl haben. . - Dabei identi?zieren die Autoren sechs für unsere heutige Gesellschaft konstitutive Rechtfertigungsordnungen, die ideengeschichtlich in zentralen Werken der politischen Philosophie Gestalt angenommen haben: die der Inspiration bei Augustinus, der häuslichen Sphäre bei Bossuet, des Ruhmes und der öffentlichen Meinung bei. |
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