Die fabelhaften Bekenntnisse des Genossen Alfred Kurella: Eine biografische Spurensuche
Was muss geschehen, damit ein Mann vom Freigeist zum dogmatischen Stalinisten wird? Alfred Kurella, »Berufsrevolutionär« und DDR-Kulturfunktionär, hat in den 1930er Jahren in Moskau einen ungewöhnlichen Roman verfasst - »Die Gronauer Akten«. Im Subtext enthüllt Kurella sein eigenes Werden und Strebe...
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Veröffentlicht: |
Hamburg
Hamburger Edition
2014
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Ausgabe: | 1st ed |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | DE-B1533 DE-1052 DE-860 DE-859 Volltext |
Zusammenfassung: | Was muss geschehen, damit ein Mann vom Freigeist zum dogmatischen Stalinisten wird? Alfred Kurella, »Berufsrevolutionär« und DDR-Kulturfunktionär, hat in den 1930er Jahren in Moskau einen ungewöhnlichen Roman verfasst - »Die Gronauer Akten«. Im Subtext enthüllt Kurella sein eigenes Werden und Streben, offenbart seine stalinistisch orientierte Gesinnung und übt auf ganz eigenwillige Weise bolschewistische Selbstkritik. Diese fabelhaften Bekenntnisse erweisen sich als eine gegen jeden Selbstzweifel imprägnierte Rechtfertigung und als ideologische Basis für seinen späteren Lebensweg. Martin Schaad dekodiert diesen Roman des Genossen Alfred Kurella und vermittelt spannende Einblicke und neue Erkenntnisse zur Aufarbeitung der DDR-Geschichte anhand eines signifikanten Einzelschicksals |
Beschreibung: | Alfred Kurella, »Berufsrevolutionär« und dogmatischer DDR-Kulturfunktionär, hat in den 1930er Jahren in Moskau einen ungewöhnlichen Roman verfasst - »Die Gronauer Akten«. Im Subtext dieses Romans enthüllt Kurella sein eigenes Werden und Streben, offenbart seine eng an der stalinistischen Parteilinie orientierte Gesinnung und übt auf ganz eigenwillige Weise bolschewistische Selbstkritik. Seine dort enthüllten, fabelhaften Bekenntnisse erweisen sich als eine gegen jeden Selbstzweifel imprägnierte Rechtfertigung und als ideologische Basis für seinen späteren Lebensweg. Martin Schaad dekodiert diesen Roman des Genossen Alfred Kurella und vermittelt spannende Einblicke und neue Erkenntnisse zur Aufarbeitung der DDR-Geschichte anhand eines signi?kanten Einzelschicksals. - Was muss geschehen, damit ein Mann vom Freigeist zum Berufsrevolutionär und dogmatischen Stalinisten wird? Der Schriftsteller und DDR-Kulturfunktionär Alfred Kurella (1895-1975) glaubte, dass Menschen nach einer festgelegten Parteilinie geformt werden müssen, und zählte sich selbstzuden Auserwählten, die das Formen übernehmen können. Abweichungen hat er bekämpft, er hat Karrieren zerstört und Menschen an ihrem künstlerischen Schaffen gehindert. Wie wurde er der, der er war? Um diese Frage zu beantworten, nimmt Martin Schaad detektivische Ermittlungen zu Kurellas Leben auf. Alfred Kurella selbst hat keinen Text verfasst, der darüber Aufschluss geben könnte, jedoch hat er Mitte der 1930er Jahre in Moskau einen Roman geschrieben - »Die Gronauer Akten«. Vordergründig wird darin ein Kriminalfall in einem kleinen niedersächsischen Dorf zur Zeit des Nationalsozialismus geschildert. Bei genauem Lesen jedoch weist dieser Text starke autobiogra?sche Züge auf. Martin Schaad hat den Roman genau interpretiert, hat unterschiedlichste Indizien zusammengetragen und kann sowohl den Zeitpunkt als auch die Gründe für Kurellas Verwandlung in einen dogmatischen Gro |
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