Macht und Herrschaft in der Servicewelt:
Geringe Löhne, Konkurrenzdruck, rare oder keine Aufstiegsmöglichkeiten und Arbeitsisolation prägen das Segment »einfacher« Dienstleistungen. Die Hoffnung auf autonome Entfaltungsspielräume hat sich verflüchtigt, Hierarchie und Herrschaft entwickeln sich unter Bedingungen harten Rationalisierungsdruc...
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1. Verfasser: | |
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Format: | Elektronisch E-Book |
Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
Hamburg
Hamburger Edition
2014
|
Ausgabe: | 1st ed |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | ASH01 EFN01 FLA01 FKE01 Volltext |
Zusammenfassung: | Geringe Löhne, Konkurrenzdruck, rare oder keine Aufstiegsmöglichkeiten und Arbeitsisolation prägen das Segment »einfacher« Dienstleistungen. Die Hoffnung auf autonome Entfaltungsspielräume hat sich verflüchtigt, Hierarchie und Herrschaft entwickeln sich unter Bedingungen harten Rationalisierungsdrucks. Anhand von umfangreichen Beobachtungen und Interviews mit Beschäftigten der »einfachen« Dienstleistungsarbeit - Verkauf im Einzelhandel, pflegende Tätigkeiten, Post- und Paketdienste, Reinigungs- und andere Serviceaufgaben - zeigt Philipp Staab, dass eine neue Form einer postindustriellen »Proletarität« entstanden ist, die Arbeits- und Lebensführung gleichermaßen formt |
Beschreibung: | Mit der Dienstleistungsarbeit ging ein Versprechen auf Wohlstand, Aufstiegsmöglichkeiten und soziale Teilhabe einher. Bis heute gilt sie als relativ herrschaftsarm, weil sie große Autonomiespielräume für die Beschäftigten zu bieten scheint. Diese Versprechen haben sich für die »einfachen« Dienstleistungen - Verkauf im Einzelhandel, pflegende Tätigkeiten, Post-und Paketdienste, Reinigungs- und andere Serviceaufgaben - zweifellos nicht erfüllt. Geringe Löhne, Konkurrenzdruck, rare oder keine Aufstiegsmöglichkeiten und Arbeitsisolation prägen das Segment »einfacher« Dienstleistungen. Die Hoffnung auf autonome Entfaltungsspielräume hat sich verflüchtigt, Hierarchie und Herrschaft entwickeln sich unter Bedingungen harten Rationalisierungsdrucks. Anhand von umfangreichen Beobachtungen und Interviews mit Beschäftigten der »einfachen« Dienstleistungsarbeit zeigt Philipp Staab auf, dass die Frage nach Proletarisierung in unserer Gesellschaft mit dem Verschwinden der Industriearbeit nicht obsolet geworden ist. Es ist eine neue Form einer postindustriellen »Proletarität« entstanden, die Arbeits- und Lebensführung gleichermaßen prägt. Somit ist der entscheidende Ort der Produktion und Verfestigung von Ungleichheit gerade dort auszumachen, wo er, gemessen an gesellschaftlichen Hoffnungen, nicht mehr sein sollte: amRand der Dienstleistungsgesellschaft. - Die Arbeit im Dienstleistungsbereich verspricht Wohlstand und soziale Teilhabe, verbunden mit Erwartungen an relative Autonomie und Arbeiten in herrschaftsarmer Atmosphäre. Doch die Lebensrealität der Beschäftigten in Sorge, Säubern und Service sieht anders aus. Anhand von umfangreichen Beobachtungen und Interviews mit Beschäftigten der »einfachen« Dienstleistungen weist Philipp Staab nach, wie Herrschaft Arbeitserfahrung und Lebensführung der Beschäftigten prägt. Soziale Ungleichheit und Hierarchie sind gerade dort auszumachen, wo sie nicht mehr sein sollten: am Rand |
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