Zeit und Gehen: über die Verbildlichung zeitlicher Strukturen in der Kunst von Hamish Fulton
Kann Gehen Kunst sein? Und wie lässt sich etwas so Ephemeres wie Zeit verbildlichen? Seit bald 50 Jahren unternimmt der britische Walking Artist Hamish Fulton Wanderungen auf der ganzen Welt und transformiert seine Erfahrungen in Form unterschiedlichster Kunstwerke. Zum ersten Mal widmet sich eine D...
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Veröffentlicht: |
Freiburg im Breisgau
2020
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Zusammenfassung: | Kann Gehen Kunst sein? Und wie lässt sich etwas so Ephemeres wie Zeit verbildlichen? Seit bald 50 Jahren unternimmt der britische Walking Artist Hamish Fulton Wanderungen auf der ganzen Welt und transformiert seine Erfahrungen in Form unterschiedlichster Kunstwerke. Zum ersten Mal widmet sich eine Dissertation seinem künstlerischen Schaffen und zeichnet das Bild eines äußerst vielschichtigen und überraschend politischen Künstlers. <br><br>Gemäß seinem Motto "No walk, no work" geht jedem materiellen Kunstwerk Fultons eine Wanderung voraus, die er mithilfe von selbst auferlegten Regeln nicht nur örtlich und thematisch eingrenzt, sondern vor allem zeitlich strukturiert. Die Dissertation stellt die These auf, dass sich dies in seinen Arbeiten für die Kunstbetrachter sicht- und nachvollziehbar manifestiert. Bislang fehlt ein monografisches Überblickswerk oder gar ein Werkverzeichnis, das Fultons umfangreiches Oeuvre grundlegend erläutert. Die Arbeit nimmt daher erstmals Unterscheidungen seiner Kunst in Werkgruppen vor und klärt von ihm häufig verwendete Begrifflichkeiten. Darüber hinaus bündelt sie einleitend wesentliche Erkenntnisse über die Auseinandersetzung mit Zeit in der Kunst und zeigt im Kontext von Hamish Fultons künstlerischem Werdegang auf, wie sich Gehen als Kunstform etablieren konnte. Die Analyse ausgewählter Arbeiten ergibt, dass Zeit in all ihren Facetten selbstverständlicher Teil von Hamish Fultons Kunst ist und visuell mithilfe einer ganz eigenen Ikonografie sowie im Zuge seiner partizipativen Gehangebote (Group Walks) auch physisch-sinnlich nachvollzogen werden kann. Gängige Aussagen in der Literatur sowie des Künstlers selbst werden kritisch reflektiert und im Kontext der Kunstgeschichte diskutiert. Hier zeigt sich, dass seine Kunst von einem starken umweltpolitischen und gesellschaftskritischen Kommentar bestimmt wird. Wie kaum ein anderer international tätiger Künstler setzt sich Fulton zudem seit Jahrzehnten für die Belange Tibets ein und prangert bis in seine Kunst hinein die Ungerechtigkeit an, der die Tibeter und ihre Kultur unterworfen sind. Die Dissertation ist als erster, intensiver Zugang zu Fultons künstlerischer Praxis zu verstehen und bietet eine solide Grundlage für weiterführende wissenschaftliche Forschungen |
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