Die Anfänge einer Kaiserstadt. Konstantinopel im vierten Jahrhundert. Am 11. Mai des Jahres 330 nC wurde die zu diesem Zeitpunkt schon beinahe eintausend Jahre alte Griechenstadt Byzantion am thrakischen Ufer des Bosporus von Konstantin dem Großen (324-337) feierlich in den Rang einer kaiserlichen Residenzstadt erhoben. Die historische Forschung hat dieses Ereignis über Jahrzehnte hinweg als einen Akt von höchster kulturgeschichtlicher Bedeutung gefeiert, als eine Tat gewertet, die mit den Gründungen von Rom, von Alexandria in Ägypten oder von St. Petersburg zu vergleichen ist; erst in jüngerer Zeit mehren sich die Stimmen, die das Geschehen zu relativieren suchen. Die damaligen Menschen indes sahen in dieser Erhebung eine Art von (zweitem) "Geburtstag" ihrer Stadt, der - in seiner Bedeutung durchaus dem mythischen 21. April 753 vC für die römische Geschichte vergleichbar - für mehr als ein Jahrtausend, über die gesamte Dauer des Byzantinischen Reiches hinweg, als Festtag begangen wurde:
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