Tadelrede: A. Def. - B.I. Antike. - II. Spätantike und Mittelalter. - III. Frühe Neuzeit. - IV. Neuzeit. In der antilogisch strukturierten rhetorischen Gattungslehre fällt die Tadelrede in den Kompetenzbereich der epideiktischen Beredsamkeit (genus demonstrativum). Als negatives Gegenstück der Lobrede ist sie, wie beinahe alle Formen polemischer Rede, in der rhetorischen Theorie vergleichsweise unterrepräsentiert. Konstitutiv für die Tadelrede ist die Beurteilung des Redegegenstandes als tadelnswert. Wohl nicht zuletzt wegen ihres fehlenden Sitzes im pragmatisch-politischen Alltag finden sich in der griechischen Rhetorik wenige Hinweise auf die Tadelrede - auch wenn sie schon früh bekannt ist: Schon beim Gorgias-Schüler Isokrates existiert die Tadelrede neben ihrem Pendant, der Lobrede:
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