Realismus: A. I. Def. - II. Bereiche und Disziplinen. - B. Geschichte: I. Antike. - II. Mittelalter, Renaissance, 17. und 18. Jh. - III. 19. Jh. - IV. 20. Jh. "Realismus" ist ein vielseitiger Begriff, in dem sich historisch gewachsene Bedeutungsschichten und Anwendungen in verschiedenen Disziplinen überlagern. Der Terminus wird in mindestens vier Kontexten verwendet: Zunächst als Epochenbezeichnung für die realistische Periode in Literatur und bildender Kunst zwischen 1830 und 1880, ferner auch als überhistorischer stiltypologischer Begriff, der, ausgehend von programmatischen und ästhetischen Konkretisierungen des Realismus im 19. Jh., auf analoge Phänomene in Kunst- und Literaturgeschichte angewendet wird. Zum dritten ist "Realismus" ein poetologisch-ästhetischer Begriff. Die Figur der Mimesis als grundlegende Struktur der Wirklichkeitsgestaltung spielt in diesem Zusammenhang sowohl in normativer als auch in deskriptiver Hinsicht eine Rolle. In der Philosophie schließlich bezeichnet "Realismus" Positionen der Erkenntnistheorie, die den Objekten gegenüber den Subjekten den Vorrang im Erkenntnisprozess zusprechen. Stiltypische Strategien realistischer Darstellung finden sich in antiker Philosophie, Literatur und Kunst. Platons Ideenlehre ist eine frühe Version des radikalen Begriffsrealismus:
Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Lampart, Fabian 1971- (VerfasserIn)
Format: Artikel
Sprache:German
Veröffentlicht: 2005

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