Mimesis: A. Def. - B. Ästhetik, Poetik. - I. Griechische Antike. - 1. Vorplatonische Philosophie, Dichtung. - 2. Platon, Aristoteles. - II. Römische Antike, Patristik. - III. Mittelalter. - IV. Humanismus, Renaissance. - V. Barock. - VI. Aufklärung. - VII. 19./20. Jh. - C. Bildende Kunst. - D. Musik. Der griechische Begriff "Mimesis", der in der Bedeutung von Nachahmung der Natur (imitatio naturae) in die Rezeption eingegangen ist und hier im Unterschied zur Nachahmung literarischer Muster oder sittlicher Vorbilder (imitatio auctorum bzw. imitatio morum) definiert wird, kennzeichnet eine grundlegende Kategorie abendländischer Kunsttheorie, die in der geistesgeschichtlichen Entwicklung den Stellenwert eines ästhetischen Paradigmas erhält. Die frühesten Verwendungsbereiche der vom griechischen mímos abgeleiteten mimeísthai- Wortgruppe im 5. Jh. gehen auf Pindar und Aischylos zurück. Hierauf gründet sich die Deutung H. Kollers, wonach Mimesis auf den kultischen Hintergrund des rituell-orgiastischen Tanzes weist und in frühen Quellen die tänzerische Ausdrucksbewegung bezeichnet, mittels derer der mímos sich dem Göttlichen in Haltung, Gebärde, Gestik gleichsam anverwandelt, um in rhythmischer Bewegung, Melodie- und Stimmführung ein göttliches Geschehen zu vergegenwärtigen. Im Zusammenhang mit der Musiktheorie von Damons ist Mimesis demnach im Sinne von "Darstellung" oder "Ausdruck" zu verstehen. Diese kulturhistorische Herleitung ist in der Forschung kontrovers diskutiert und revidiert worden:
Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Hauptverfasser: Eusterschulte, Anne 1964- (VerfasserIn), Suthor, Nicola (VerfasserIn), Gutknecht, Dieter (VerfasserIn)
Format: Artikel
Sprache:German
Veröffentlicht: 2001

Es ist kein Print-Exemplar vorhanden.

Fernleihe Bestellen Achtung: Nicht im THWS-Bestand!