Verfremdungsspiele: Zur Unterscheidung von vier Formen des systemtheoretischen Denkens

Wie nur wenige Theorieprojekte vor und nach ihr hat Niklas Luhmanns Systemtheorie Gräben durch die Forschungslandschaft gezogen. Während viele ihre sozial- und gesellschaftstheoretischen Errungenschaften betonen, lehnen andere ihre Erneuerungen der Soziologie reflexartig ab. Einige halten sie für ei...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Stetten, Moritz von (VerfasserIn)
Format: Abschlussarbeit Elektronisch E-Book
Sprache:German
Veröffentlicht: Weilerswist Velbrück Wissenschaft [2018]
Schlagworte:
Online-Zugang:DE-Ef29
DE-525
DE-12
DE-634
DE-1052
DE-521
DE-1043
DE-1102
DE-1046
DE-1047
DE-1841
DE-858
DE-Bo133
DE-Aug4
DE-M347
DE-1051
DE-898
DE-859
DE-860
DE-861
DE-863
DE-862
DE-2070s
DE-Re13
DE-M483
DE-1949
DE-127
DE-150
DE-91
DE-384
DE-473
DE-19
DE-355
DE-703
DE-20
DE-706
DE-824
DE-29
DE-739
Volltext
Volltext
Zusammenfassung:Wie nur wenige Theorieprojekte vor und nach ihr hat Niklas Luhmanns Systemtheorie Gräben durch die Forschungslandschaft gezogen. Während viele ihre sozial- und gesellschaftstheoretischen Errungenschaften betonen, lehnen andere ihre Erneuerungen der Soziologie reflexartig ab. Einige halten sie für ein experimentierfreudiges, innovatives Denkabenteuer, andere für eine modernistische, konservative und eurozentrische Gesellschaftstheorie. Manche verstehen ihre abstrakte Ironie als ihr eigentliches Herzstück, andere sehen darin nur die Begriffsspielerei einer geniebesessenen, realitätsfernen Soziologie. Moritz von Stetten interpretiert Luhmanns Systemtheorie als ein theoretisches Verfremdungsspiel, das spätestens seit der sogenannten »autopoietischen Wende« in den 1980er Jahren bewusst für unterschiedliche Lesarten geöffnet wurde. Er arbeitet dazu das Motiv der Verfremdung als versteckten Kern des systemtheoretischen Denkens heraus. Luhmanns Systemtheorie wird so nicht als begrifflicher Monolith, sondern als theoretisches Chamäleon mit sich stellenweise wechselseitig ausschließenden Deutungsmöglichkeiten verstanden. Außerdem wird der These widersprochen, dass es sich nur um eine Systemtheorie handelt, die im interdisziplinären Diskurs verhandelt wird. Daran anschließend unterscheidet von Stetten innerhalb der Rezeption von Luhmanns Spätwerk vier Formen des systemtheoretischen Denkens, die auf jeweils andere, aber stets nachvollziehbare Art und Weise an eine Technik der Verfremdung anknüpfen. Die Unterscheidung dieser vier Formen des systemtheoretischen Denkens dient der systematischen Rekonstruktion und Erschließung der unübersichtlichen Rezeptionsgeschichte der Systemtheorie in den Sozial-, Kultur- und Medienwissenschaften. Es ergibt sich ein theoretisches Panorama, von dem aus die Fragen und Ziele von Luhmanns Systemtheorie im interdisziplinären Forschungskontext neu betrachtet und bewertet werden können
Beschreibung:1 Online-Ressource (484 Seiten)
ISBN:9783845298894
DOI:10.5771/9783845298894