Das Aufmerksamkeitsregime - Wenn Liebe Zuschauer braucht: eine qualitative Untersuchung zur Medialisierung des Systems Familie
Gespeichert in:
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Format: | Abschlussarbeit Buch |
Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
Leipzig
Vistas
[2018]
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Ausgabe: | 1. Auflage |
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adam_text | Inhalt
1 Einleitung: Familie braucht keine Zuschauer. Oder doch ?....................7
2 Mediatisierung - eine Theorie zur Erklärung sozialen Wandels...............17
2.1 „Mediation of everything“: Medialisiemng als gesellschaftliches Total-Phänomen. 19
2.2 Aufmerksamkeit als Selbstzweck: Die Logik der Massenmedien.................22
2.2.1 Medienlogik: Definitionsversuche...........................................24
2.2.2 Medienlogik: Operationalisierung...........................................26
2.2.3 Medienlogik: empirisches Konzept...........................................32
2.3 Anpassung an das Aufmerksamkeitsregime: Mediatisierung.....................37
2.3.1 Medialisierung: Bedingungen................................................39
2.3.2 Medialisierung: Forschungsfelder und Ergebnisse............................40
2.3.3 Akteure, System, Medienlogik: Medialisierung als Prozess...................45
2.4 Die Medien sind nicht an allem schuld - alternative Erklärungsansätze......47
2.4.1 Individualisierung.........................................................47
2.4.2 Ökonomisierung.............................................................50
2.4.3 Globalisierung.............................................................54
3 Die (De-)Konstruktion der Familie: Familie als Dispositiv..................57
3.1 Ein „entschieden heterogenes Ensemble“ - zum Dispositiv-Begriff............57
3.2 Die Familie als „historisch kontingentes“ Dispositiv.......................60
3.3 Die institutioneile Einbettung: Familie als gesellschaftliches Funktionssystem .. 61
3.3.1 Ausnahmefall Familie: Inklusion der Vollperson.............................63
3.3.2 Form follows function: Struktur von Familie................................67
3.3.3 Familienpolitik - Henne oder Ei ?..........................................72
3.4 Familie als Identitätsstifter: Diskursive Leitbilder als Subjektiv!erungen.77
3.4.1 Wir sind Mittelschicht.....................................................79
3.4.2 Was ist „liebenswert“? Das Leitbild der idealen Partnerschaft..............82
3.4.3 Die ideale Mutter ist erwerbstätig, der ideale Vater präsent...............84
3.5 Objektivierungen: gegenständlich gewordenes Selbstverständnis..............88
3.6 Doing Family: Familiäre Praktiken..........................................92
3.6.1 Erziehung: Das Kind als sinnstiftendes Projekt.............................94
3.6.2 Die Eventisierung der Freizeit: Verknappung des Alltags...................100
4 Dem Dispositiv Familie auf der Spur: Untersuchungsdesign..................109
4.1 Die Methode: Theoriegeleitetes Vorgehen...................................109
4.1.1 Die ForschungsPerspektive: Das Dispositiv.................................110
4.1.2 Die Basis: das Kategoriensystem...........................................111
4.2 Die Quellen: Diskurs, Dokumente, Experten, Mütter.........................114
4.2.1 Diskursanalyse............................................................115
4.2.2 Dokumentenanalyse.......................................................119
4.2.3 Experteninterviews......................................................120
4.2.4 Mütter-Interviews..................................................... 123
4.3 Ablauf der Untersuchung und Auswertung..................................126
4.4 Methodenkritik........................................................ 127
5 Die medialisierte Familie: Thesen und Befunde...........................131
5.1 Und wenn sie nicht gestorben sind ... oder: So geht Liebe heute.........133
5.1.1 Der Liebesdiskurs - Liebe ist machbar...................................136
5.1.2 Partnerwahl ~ die Suche nach dem Gesamtpaket............................143
5.2 Verliebt, verlobt, verheiratet oder: Echte Liebe muss man sehen.........149
5.2.1 Inszenierter Heiratsantrag = Liebesbeweis............................. 151
5.2.2 Die Hochzeit - ein Bilderbuchspektakel..................................155
5.3 Die Hand an der Wiege oder: Das Projekt Mutterschaft....................168
5.3.1 Der öffentliche Bauch...................................................171
5.3.2 Die Geburt als unvergessliches Erlebnis.................................176
5.3.3 Regiert die Hand an der Wiege das Land? Der Mutter-Diskurs..............183
5.3.4 Mütter gegen Mütter - der interfamiliäre Wettbewerb.....................197
5.4 Viel Zuckerbrot, keine Peitsche oder: Erziehung braucht eine Bühne.....200
5.4.1 Vom Dressieren zum Bespaßen - der Erziehungsdiskurs.....................203
5.4.2 „König Kind“ - bloß nicht vom Sockel stoßen.............................214
5.4.3 Unattraktiv: Erziehungsarbeit ohne Aufmerksamkeitspotenzial.............216
5.4.4 Bildung, Bildung, Bildung...............................................224
5.4.5 Zwischen Kompetenzwetdauf und Edutainment - die Medialisierung der Schule . 235
5.4.6 Öfter mal was Neues: Freizeitstress als Performance.....................244
5.5 „Du bist, was Du erlebst“ oder: Storytelling ist das halbe Leben........254
5.5.1 Powern statt ausruhen - das Familienwochenende..........................258
5.5.2 Wenn einer eine Reise tut... dann gibts was zu erzählen - der Familienurlaub.. 265
5.6 Heute Kinder wird s was geben oder: Ein Event muss her..................284
5.6.1 Kita-Fest, erster Schultag, Ballettaufführung - bitte viele Höhepunkte.286
5.6.2 Wenn Kommunion und Firmung Show sind - die Medialisierung der Kirche .. 293
5.6.3 Gestern Topfschlagen, heute Modell-Show oder Science- Lab: Kindergeburtstage. 296
5.7 Home Sweet Home oder: Wohnst Du noch oder präsentierst Du schon? .... 307
5.7.1 Urban, individuell, repräsentativ: Der Traum vom perfekten Familien-Nest .. 310
5.7.2 Die Küche als Bühne.....................................................314
6 Die öffentliche Familie: An allem sind die Medien schuld.
Oder doch nicht?........................................................329
Quellen- und Literaturverzeichnis.............................................338
Abbüdungsverzeichnis..........................................................378
Danksagung ...................................................................381
Paare feiern Motto-Hochzeiten, Schwangere fordern WLAN im
Kreißsaal, Eltern verschicken save-the-date-Karten zum ersten
Schultag ihrer Kinder. Selbst Küchen dienen nicht mehr nur dem
Kochen, sondern liefern eine Bühne für die Inszenierung des
Familienglücks.
Familien lieben, heiraten, erziehen, reisen, feiern und wohnen
heute anders als vor vierzig Jahren. Ein wesentlicher Treiber die-
ser Veränderungen ist die Orientierung an der Logik der Massen-
medien. Diese haben die „Fernsehgeneration gelehrt, dass Auf-
merksamkeit, Klicks und Likes einen eigenen Wert besitzen und
dass nur Aufmerksamkeit bekommt, was aufregend ist und schöne
Bilder produziert. Die Medienlogik hat sich so zum modus operandi
des Miteinanders entwickelt: Familie wird öffentlich gelebt, auch
in den Sozialen Medien, zulasten gemeinsam verbrachter Zeit. Es
ist auch die fortschreitende Medialisierung, der Siegeszug des Auf-
merksamkeitsregimes, die moderne Familien unter erheblichen
Druck setzt.
In ihrer qualitativen Untersuchung macht Bianca Kellner-Zotz
durch eine Triangulation von Experteninterviews, Diskurs- und
Dokumentenanalyse die Dynamiken des Aufmerksamkeits-
regimes deutlich und zeichnet den damit verbundenen Wandel
des Familiendispositivs im Zeitverlauf nach.
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