Der historische Roman der Ersten Republik Österreich in ideologiekritischer Sicht:
Die Mode zum historischen Roman ist in der Ersten Republik Österreich, wie im ganzen deutschsprachigen Raum, zu einem gewaltigen Phänomen herangewachsen. Die Breite der Rezeption dieses Genres in Österreich illustriert, dass es in dieser Zeit ein wichtiges gesellschaftliches Medium allgemeiner welta...
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Format: | Buch |
Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
Würzburg
Königshausen & Neumann
[2018]
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Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis |
Zusammenfassung: | Die Mode zum historischen Roman ist in der Ersten Republik Österreich, wie im ganzen deutschsprachigen Raum, zu einem gewaltigen Phänomen herangewachsen. Die Breite der Rezeption dieses Genres in Österreich illustriert, dass es in dieser Zeit ein wichtiges gesellschaftliches Medium allgemeiner weltanschaulicher und politischer Fragen sowie Orientierungen war. Die historischen Romane erscheinen also nicht als Weigerung, sich der Gegenwart zu stellen, sondern sie fungieren als eine sehr komplexe Antwort auf eben diese Gegenwart, die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche sowie die aktuellen Veränderungen im Alltag. Die Arbeit zeigt, wie sich die historischen Romane der Ersten Republik Österreich hinter dem Schleier der historischen Illusion zu den zeitgenössischen Ereignissen positionierten, wie sie miteinander korrespondierten, so dass sie – wie die politische Literatur der Zwischenkriegszeit, die ein Instrument der gesellschaftlichen Erkenntnis war – als ein wirksames politisches und ideologisches Werkzeug eingesetzt werden konnten. Die historischen Romane der Ersten Republik können also gleichzeitig als Zeitromane aufgefasst werden, denn – obwohl sich ihre Handlung in früheren Jahrhunderten abspielt – funktioniert das Geschichtliche als ein Kostüm, in das das Aktuelle und Zeitgenössische eingekleidet sind. |
Beschreibung: | 455 Seiten 23.5 cm x 15.5 cm |
ISBN: | 9783826064579 3826064577 |
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Einleitung 7
1. Theoretische Überlegungen zum historischen Roman 15
1.1. Prämissen 15
1.2. Zielsetzung und einführende Thesen 25
1.3. Historischer Roman als Zeitroman 28
2. Die Literatur der Ersten Republik und der historische Roman 39
2.1. Der Forschungsstand 39
2.2. Österreichische Eigenart — soziopolitische und literarische
Besonderheiten 45
3. „Bedürfnis nach Geschichte“ im Spiegel der Presse 61
3.1. Österreichische Presse der Ersten Republik 61
3.2. Die Wertung des historischen Erzählens in der österrei-
chischen Presse der Ersten Republik — ein Überblick 65
3.3. Historische Romane in den Buchempfehlungen der Presse 75
3.3.1. Bürgerlich-demokratische Presse 75
3.3.2. Großdeutsche und deutschnationale Presse 119
3.3.3. Konservative und christlichsoziale Presse 160
3.3.4.Sozialdemokratische Presse 181
3.4. Historische Romane als Fortsetzungsromane 188
4. Anschluss-Idee im historischen Roman 203
4.1. Anschluss-Denken gegen Ende des Ersten Weltkrieges und
der historische Roman 203
4.2. Adam Müller-Guttenbrunns Joseph der Deutsche und
die ,deutsche Sache1 205
4.2.1. Deutsch — zu wenig deutsch — zu viel deutsch 205
4.2.2. Deutscher Einheitsstaat 210
4.2.3. Friedrich II. versus Maria Theresia — das Preußentum
versus das österreichische Wesen 216
4.3. Robert Hohlbaums Das Vorspiel und die großdeutsche Idee 221
4.3.1. Der Sudetendeutsche Robert Hohlbaum 221
4.3.2. „Eins muß weg: Österreich“ 224
4.3.3. Habsburger-Kritik 228
4.3.4. Wenn-Entwürfe und die deutsche Geisteskultur 230
4.3.5. Programm: Anschluss 233
5. Wider und für Habsburg 237
5.1. Wider Habsburg — Emil Schölls Der Roßtäuscher 238
5.1.1. Herren versus Volk 242
5.1.2. Warten auf einen Anführer 249
5.2. Wider Habsburg - Bruno Brehms Die schrecklichen Pferde 256
5.3. Für Habsburg — Enrica von Handel-Mazzettis Der deutsche
Held 263
6. Revolution 275
6.1. Revolution und Volk - Emil Schölls Der Roßtäuscher 278
6.2. Habsburg versus Revolution — Enrica von Handel-Mazzettis
Der deutsche Held 2 79
6.3. Revolution als Gesetzmäßigkeit der Geschichte -
Paul Bussons Die Wiedergeburt des Melchior Dronte 283
6.4. Revolution und Frau - Alma Johanna Koenigs Der heilige
Palast 289
6.5. Misslungene Revolution — Leo Perutz’ Turlupin 297
6.6. Gesetzmäßigkeiten der Revolution — Hans Fleschs
Die Amazone 302
6.7. Starker Führer gegen Revolution — Robert Hohlbaums
König Volk 309
7. Katholizismus versus Protestantismus 313
7.1. Katholizismus gegen Protestantismus — Reimmichls
Das Mädchen von St. Veit 320
7.2. Protestantismus gegen Katholizismus — Hugo Schulz’
Der Rebell 332
8. Anhang 339
8.1. Autoren und Autorinnen historischer Romane in literari-
schen Lagern. Versuch einer Unterteilung 339
8.2. Alphabetisches Register von historischen Romanen der
Ersten Republik in Österreich mit der Auflistung aus ge-
wählter österreichischer Zeitungen, in denen diese Romane
rezensiert oder auf die Empfehlungsliste gesetzt wurden 348
8.3. Register nach Verlagen 364
8.4. Register nach den in den Romanen behandelten historischen
Zeitperioden und Stoffen 379
Schlusswort 425
Literaturverzeichnis 427
Personenverzeichnis
445
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