Des Erz - Hohen Dhom - Stifts Maynz Wappen - Calender || Auf das Jahr nach der Gnaden-reichen Geburt JESU Christi 1761.:
Im Mittelfeld erscheint über dem Dompatron St. Martin der Mainzer Heiligenhimmel: Links darüber St. Bonifatius, kenntlich an Bischofsstab und durchbohrtem Buch, das ein Putto darunter trägt, sowie rechts daneben der Hl. Kreszenz, der legendäre Gründer des Bistums. Ihm antwortet auf der Gegenseite St...
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Veröffentlicht: |
[Mainz]
[Johann Peter Matthäi]
[1760]
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Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext // 2018 digitalisiert von: Staatsbibliothek Bamberg. Exemplar mit der Signatur: Bamberg, Staatsbibliothek -- HVG 12/7 |
Zusammenfassung: | Im Mittelfeld erscheint über dem Dompatron St. Martin der Mainzer Heiligenhimmel: Links darüber St. Bonifatius, kenntlich an Bischofsstab und durchbohrtem Buch, das ein Putto darunter trägt, sowie rechts daneben der Hl. Kreszenz, der legendäre Gründer des Bistums. Ihm antwortet auf der Gegenseite St. Willigis, dem das Wappenbild des Mainzer Rades und der Bau des Martinsdomes verdankt wird. Darüber in ergriffener Verzückung König David mit der Harfe. Links von ihm und in Anbetung hingesunken der Hl. Bardo, der Vollender des Domes, in Benediktinerhabit. Drei Hohepriester huldigen mit Räuchergefäßen dem Lamm Gottes auf dem höchsten Gipfel, während rechts oben ein Engelschor den Hochgesang anstimmt: "Sanctus Sanctus Sanctus." Dabei verblüfft es, dass der uns unbekannte Autor des Bildprogramms nicht die weiteren Mainzer Patrone ins Bild setzt: Weder die Gefährten des Hl. Kreszenz, die Bischöfe Auräus, Theonest und Maximus, noch des letzteren Begleiter Sidonius, Achatius und Clemens. Sie erst hätten die jetzt etwas leere Himmelsszenerie zur vollen Entfaltung gebracht, wie dies der etwa gleichzeitige Augsburger Hochstiftskalender beispielhaft vorführt. Das eingeklebte Kurfürstenporträt Johann Friedrich Karl von Osteins (1743-1763), Fürstbischof von Worms (1756-1763) und Probst des Kollegiatstifts St. Bartholomäus in Frankfurt/Main (1724-1763), welches das ursprüngliche nach links gewandte Bildnis von 1747/48 überdeckt, wird gekrönt vom Kurhut und flankiert vom Stadt- und Bistumswappen, dem Mainzer Rad (links), und dem Kapitelswappen (rechts), während übermütige Putten mit den Insignien der geistlichen und weltlichen Macht spielen: Mit Bischofsstab und Vortragekreuz, mit Mitra, Pallium, Schwert und Urkunde. Daneben besetzen den oberen Rand die 13 Wappen der Suffraganbistümer. Links: Stift Fulda, Halberstadt, Paderborn, Chur, Straßburg, Speyer und Worms, rechts: Würzburg, Eichstätt, Verden, Augsburg, Konstanz und Hildesheim. Unter Kurfürstenwappen und Titelbanderole erscheinen in der gischtenden Rocaille die teilweise numerierten Wappen der fünf Dignitäten: In der Mitte der Dompropst, rechts Cantor (I) und Custos (III), links Dechant (II) und Scholaster (IIII). Daran schließen sich beidseits in vertikaler Reihe die ebenfalls numerierten Wappen der 19 Kapitularen an, beginnend mit VI links oben und endend mit XXIV links unten, wobei beide Reihen mit einem Ovalschild mit der Inschrift "Ende || deren || Capitular- || Herren." schließen. Beide Kartuschen sind weiternumeriert mit XXV und XXVI und dienen somit als Platzhalter für eventuelle Kanonikatvermehrung. Stelle XVIII rechts unten vakat. Daran schließen sich die 18 gleichfalls numerierten Domizellarwappen an, die links und rechts eingeleitet werden mit Schriftbändern: "Anfang deren Domicellar-Herren" und enden mit den Ovalen XIX und XX des Inhalts: "Ende || deren || Domicellar- || Herren." Den unteren Abschluß der Wappenfolge bilden die Schilde der mitgestochenen Insignien der Erz- und Erbämter. Links: Erbmarschall von Heusenstamm, Erbschenk von Bassenheim, Erzmarschall von Hessen und Erztruchsess von Veldenz, rechts: Erzschenk von Schönborn, Erzkämmerer von Stolberg, Erbtruchsess von Greifenklau und Erbkämmerer von Metternich. Der illusionäre Fernblick auf die Hauptstadt in der Kartusche ist mit "MAYNZ" übertitelt. Als Vorlage für die Stadtphysiognomie diente die klassische Ansicht von Merian mit entsprechenden Aktualisierungen. Der separate Blick ist mit "das Schlos" bezeichnet. Laufzeit dieses Typus 1748-1764 |
Beschreibung: | Inventor und Delineator: Joseph Ignaz Appiani, Mainz 1747 Stecher: Heinrich Jonas Ostertag und Wilhelm Christoph Mayr, Mainz 1747/48 Frontispiz (Plattenzustand): 1. Zustand (1748-1764) mit 1756/57 geänderter Titelbanderole Frontispiz (Auflage): Jährlich kostenlose Lieferung von 30 Exemplaren für das Domkapitel, dazu eine unbekannte Anzahl der von den Domherren bestellten Exemplare Frontispiz (Technik und Material): Radierung und Kupferstich, Papier Frontispiz (Aufbau): Dem Zeitstil des Rokoko entsprechend ist hier der übliche architektonische Aufbau einem phantasievollen, überwiegend asymmetrischen Gebilde einer aus Rocaillen entwickelten Grottenformation gewichen. Dennoch ergibt sich eine homogene Komposition in höchst eigenwilliger Gestaltung: Das fast die Hälfte der Bildhöhe einnehmende Mittelfeld vereinigt die irdische Zone mit dem Bistumspatron St. Martin zu Pferd, seinen Mantel mit einem Bettler teilend, mit der himmlischen Sphäre, in der weitere Patrone, Heilige und biblische Gestalten, auf Wolkenbänken kniend, dem auf hohem Bergesgipfel auf dem Buch mit sieben Siegeln liegenden Lamm huldigen. Diese in der Kalendergraphik singuläre Lösung verzichtet auf die herkömmliche Darstellung der thronenden Madonna mit Kind als Ziel der Verehrung. Eingefasst wird diese Szenerie durch einen Rahmen, in dem auf einem Grundgerüst von Muschel- und Grottenwerk die ungewöhnlich hohe Zahl von 64 Wappen locker aufgereiht ist. Die Zeichen der irdischen Herrschaft erscheinen diesmal zuoberst, eingebunden in phantasievolle Rocaille: Die Trias von Porträt, Wappen und Titelbanderole des regierenden Kurfürsten. Unter der Reiterszene ist das verhältnismäßig kleine Almanachfeld eingefügt, über dessen flankierendes Muschelwerk die Gewässer von Rhein und Main teils in Kaskaden, teils als Wasserfall herabstürzen. Die sonst den Fußteil bevölkernden Flussgötter dazu lagern diesmal auf Rocaille-Voluten, die dem Kalenderfeld fast die Form eines Altarschreins verleihen. Unter dem Almanach öffnet sich in ungewöhnlicher Leichtigkeit die Grottenkulisse in zwei asymmetrische Durchblicke, durch die von Kastel über den Rhein hinweg in der Ferne die Stadt Mainz von Osten sichtbar wird mit dem rechts durch Trennung besonders hervorgehobenen kurfürstlichen Schloss Almanach (Technik und Material): Zweifarbiger Buchdruck schwarz/rot auf Papier Almanach (Aufbau): Einspaltiger Titel von 2 Zeilen, Kalendarium in 6 Kolumnen zu je 2 Monatstabellen, kein Impressum Erhaltung: Sehr dünner Abzug, aus dem die jüngeren Wappen kräftig hervorstechen; ganz knapp am Bildrand beschnitten, aufgezogen; Einrisse, Fehlstellen, rechts oben schräger Abschnitt, vergilbt, vergraut, verfleckt |
Beschreibung: | 1 Blatt (3 Bogenteile) Illustrationen 179,6 x 90,5-91,5 cm |
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Links: Stift Fulda, Halberstadt, Paderborn, Chur, Straßburg, Speyer und Worms, rechts: Würzburg, Eichstätt, Verden, Augsburg, Konstanz und Hildesheim. Unter Kurfürstenwappen und Titelbanderole erscheinen in der gischtenden Rocaille die teilweise numerierten Wappen der fünf Dignitäten: In der Mitte der Dompropst, rechts Cantor (I) und Custos (III), links Dechant (II) und Scholaster (IIII). Daran schließen sich beidseits in vertikaler Reihe die ebenfalls numerierten Wappen der 19 Kapitularen an, beginnend mit VI links oben und endend mit XXIV links unten, wobei beide Reihen mit einem Ovalschild mit der Inschrift "Ende || deren || Capitular- || Herren." schließen. Beide Kartuschen sind weiternumeriert mit XXV und XXVI und dienen somit als Platzhalter für eventuelle Kanonikatvermehrung. 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spelling | Des Erz - Hohen Dhom - Stifts Maynz Wappen - Calender || Auf das Jahr nach der Gnaden-reichen Geburt JESU Christi 1761. Iosephus Appiani Invent: et delin: Mog. ; H: Ionas Ostertag. et W. Christoff Mayr sculp: Mog. Kupferkalender des Hochstifts Mainz 1761 Des Erzhohen Domstifts Mainz Wappenkalender auf das Jahr nach der gnadenreichen Geburt Jesu Christi 1761 [Mainz] [Johann Peter Matthäi] [1760] [Mainz] [Johann Benjamin Wailand?] [1760] [Mainz] [Friedrich Anton Krebs, Werkstatt Heinrich Hugo Coentgen] [1760] 1 Blatt (3 Bogenteile) Illustrationen 179,6 x 90,5-91,5 cm sti rdacontent txt rdacontent n rdamedia nb rdacarrier Papier Kupferstich einseitig Inventor und Delineator: Joseph Ignaz Appiani, Mainz 1747 Stecher: Heinrich Jonas Ostertag und Wilhelm Christoph Mayr, Mainz 1747/48 Frontispiz (Plattenzustand): 1. Zustand (1748-1764) mit 1756/57 geänderter Titelbanderole Frontispiz (Auflage): Jährlich kostenlose Lieferung von 30 Exemplaren für das Domkapitel, dazu eine unbekannte Anzahl der von den Domherren bestellten Exemplare Frontispiz (Technik und Material): Radierung und Kupferstich, Papier Frontispiz (Aufbau): Dem Zeitstil des Rokoko entsprechend ist hier der übliche architektonische Aufbau einem phantasievollen, überwiegend asymmetrischen Gebilde einer aus Rocaillen entwickelten Grottenformation gewichen. Dennoch ergibt sich eine homogene Komposition in höchst eigenwilliger Gestaltung: Das fast die Hälfte der Bildhöhe einnehmende Mittelfeld vereinigt die irdische Zone mit dem Bistumspatron St. Martin zu Pferd, seinen Mantel mit einem Bettler teilend, mit der himmlischen Sphäre, in der weitere Patrone, Heilige und biblische Gestalten, auf Wolkenbänken kniend, dem auf hohem Bergesgipfel auf dem Buch mit sieben Siegeln liegenden Lamm huldigen. Diese in der Kalendergraphik singuläre Lösung verzichtet auf die herkömmliche Darstellung der thronenden Madonna mit Kind als Ziel der Verehrung. Eingefasst wird diese Szenerie durch einen Rahmen, in dem auf einem Grundgerüst von Muschel- und Grottenwerk die ungewöhnlich hohe Zahl von 64 Wappen locker aufgereiht ist. Die Zeichen der irdischen Herrschaft erscheinen diesmal zuoberst, eingebunden in phantasievolle Rocaille: Die Trias von Porträt, Wappen und Titelbanderole des regierenden Kurfürsten. Unter der Reiterszene ist das verhältnismäßig kleine Almanachfeld eingefügt, über dessen flankierendes Muschelwerk die Gewässer von Rhein und Main teils in Kaskaden, teils als Wasserfall herabstürzen. Die sonst den Fußteil bevölkernden Flussgötter dazu lagern diesmal auf Rocaille-Voluten, die dem Kalenderfeld fast die Form eines Altarschreins verleihen. Unter dem Almanach öffnet sich in ungewöhnlicher Leichtigkeit die Grottenkulisse in zwei asymmetrische Durchblicke, durch die von Kastel über den Rhein hinweg in der Ferne die Stadt Mainz von Osten sichtbar wird mit dem rechts durch Trennung besonders hervorgehobenen kurfürstlichen Schloss Almanach (Technik und Material): Zweifarbiger Buchdruck schwarz/rot auf Papier Almanach (Aufbau): Einspaltiger Titel von 2 Zeilen, Kalendarium in 6 Kolumnen zu je 2 Monatstabellen, kein Impressum Erhaltung: Sehr dünner Abzug, aus dem die jüngeren Wappen kräftig hervorstechen; ganz knapp am Bildrand beschnitten, aufgezogen; Einrisse, Fehlstellen, rechts oben schräger Abschnitt, vergilbt, vergraut, verfleckt Im Mittelfeld erscheint über dem Dompatron St. Martin der Mainzer Heiligenhimmel: Links darüber St. Bonifatius, kenntlich an Bischofsstab und durchbohrtem Buch, das ein Putto darunter trägt, sowie rechts daneben der Hl. Kreszenz, der legendäre Gründer des Bistums. Ihm antwortet auf der Gegenseite St. Willigis, dem das Wappenbild des Mainzer Rades und der Bau des Martinsdomes verdankt wird. Darüber in ergriffener Verzückung König David mit der Harfe. Links von ihm und in Anbetung hingesunken der Hl. Bardo, der Vollender des Domes, in Benediktinerhabit. Drei Hohepriester huldigen mit Räuchergefäßen dem Lamm Gottes auf dem höchsten Gipfel, während rechts oben ein Engelschor den Hochgesang anstimmt: "Sanctus Sanctus Sanctus." Dabei verblüfft es, dass der uns unbekannte Autor des Bildprogramms nicht die weiteren Mainzer Patrone ins Bild setzt: Weder die Gefährten des Hl. Kreszenz, die Bischöfe Auräus, Theonest und Maximus, noch des letzteren Begleiter Sidonius, Achatius und Clemens. Sie erst hätten die jetzt etwas leere Himmelsszenerie zur vollen Entfaltung gebracht, wie dies der etwa gleichzeitige Augsburger Hochstiftskalender beispielhaft vorführt. Das eingeklebte Kurfürstenporträt Johann Friedrich Karl von Osteins (1743-1763), Fürstbischof von Worms (1756-1763) und Probst des Kollegiatstifts St. Bartholomäus in Frankfurt/Main (1724-1763), welches das ursprüngliche nach links gewandte Bildnis von 1747/48 überdeckt, wird gekrönt vom Kurhut und flankiert vom Stadt- und Bistumswappen, dem Mainzer Rad (links), und dem Kapitelswappen (rechts), während übermütige Putten mit den Insignien der geistlichen und weltlichen Macht spielen: Mit Bischofsstab und Vortragekreuz, mit Mitra, Pallium, Schwert und Urkunde. Daneben besetzen den oberen Rand die 13 Wappen der Suffraganbistümer. Links: Stift Fulda, Halberstadt, Paderborn, Chur, Straßburg, Speyer und Worms, rechts: Würzburg, Eichstätt, Verden, Augsburg, Konstanz und Hildesheim. 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