Allmanach Bamberger Bistums, auf das Gemein-Jahr 1781.:
Aus verunklärter terrestrischer Zone emporragend eine komplexe Prunkarchitektur mit konvex-konkav-konvex geschwungener Säulenhalle, in deren Mitte vor einer Halbrundnische das inzwischen sehr geschrumpfte Almanachfeld wie eine Landkarte aufgehängt ist. Im konkaven Halbrund der Attika das Ovalporträt...
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Sprache: | German |
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Online-Zugang: | Volltext // 2018 digitalisiert von: Staatsbibliothek Bamberg. Exemplar mit der Signatur: Bamberg, Staatsbibliothek -- HVG 9/13 |
Zusammenfassung: | Aus verunklärter terrestrischer Zone emporragend eine komplexe Prunkarchitektur mit konvex-konkav-konvex geschwungener Säulenhalle, in deren Mitte vor einer Halbrundnische das inzwischen sehr geschrumpfte Almanachfeld wie eine Landkarte aufgehängt ist. Im konkaven Halbrund der Attika das Ovalporträt Franz Ludwig von Erthals, Fürstbischof von Bamberg (1779-1795) und Würzburg (1779-1795), begleitet von Putten und Allegorien mit den Insignien seiner geistlichen und weltlichen Macht. Darunter fügt sich zu seinem und seiner Agnaten Wappen eine Kartusche mit seiner offiziellen Titulatur, die nun erstmals in der Bamberger Kupferkalendergraphik an dieser Stelle erscheint, während sie bisher zusammen mit der Widmung im Dedikationsblock des Almanachs enthalten war. Über den seitlichen Verkröpfungen des Gesimses präsentiert je ein Puttenpaar die Wappen des Hochstifts (links) und des Domkapitels (rechts), während darunter in zwei Ebenen die Wappen der je vier Ober- und Untererbämter angebracht sind. Unter der fürstbischöflichen Hoheitstrias perlen in lockerem Arrangement die 20 Wappen der Domkapitularen zu Seiten des Almanachs, während die 14 Domizellarwappen in strengem Schema an den äußeren Säulen appliziert sind. Auf rückspringenden Gesimsteilen stehen außen die Tugenden Glaube (links) und (göttliche) Liebe (mit flammendem Herzen), denen unten die sitzenden Tugenden der Hoffnung (links) und der irdischen caritativen Liebe (rechts) antworten. Zu Füßen der Komposition flankieren die Flussallegorien von Regnitz (links) und Main (rechts) einen vegetabilen Rahmen, der einen Fernblick auf die Stadt Bamberg gewährt; wohlgemerkt nicht als Tafelbild konzipiert, sondern als reale Perspektive. Nur die Ansichten der beiden Bamberger Festungsstädte Forchheim (links) und Kronach (rechts) sind quasi als Reliefs in die Stirnseiten des Stylobats eingelassen. Putten, Genien und Nymphen weisen auf die Reichtümer des Landes: Gewässer, Garten- und Feldfrüchte, Obst und Trauben, Fisch, Wild und Geflügel. Dem Illusionismus des Blicks auf die Residenzstadt unten entspricht jener des Blicks in die Glorie des Himmels, der sich über der irdischen Architekturszenerie entfaltet. Zu Seiten der thronenden Muttergottes mit dem Jesusknaben auf den Knien verharren in Anbetung die Dompatrone Petrus (links) und Georg (rechts), darunter auf Wolkenbänken sitzend links Kaiser Heinrich mit Dommodell und Bischof Otto mit dem Modell von St. Michael, gegenüber St. Kilian (rechts) und darunter kniend die Hl. Kunigunde mit Modell der Stephanskirche. Neben diesen himmlischen Fürsprechern werden aber auch auf die beiden ehrwürdigsten Reliquien der Bischofskirche gewiesen: Rechts von Petrus das Bamberger Domkreuz und zu Füßen Georgs, von einem Putto gehalten, das Nagelreliquiar. Als Bindeglied zwischen himmlischer und irdischer Sphäre verkündet die Fanfare blasende Fama sowohl die göttliche Heilsgewissheit als auch das segensreiche Wirken des geistlichen Regenten, der darunter in effigie erscheint. Das Frontispiz entbehrt, dem Zug der Zeit entsprechend, eines einengenden, begrenzenden Rahmens und evoziert so einmal mehr die Vorstellung eines unter freiem verklärten Himmel in der Landschaft stehenden Monumentes. Laufzeit dieses Typus 1769-1783, 1790, 1795-1802 |
Beschreibung: | Inventor und Delineator: Josef Christ, Augsburg 1766 Zeichner der Veduten, Kirchenansichten und Wappen: Johann Georg Endres, Bamberg 1766-68. Zeichner des Erthal-Porträts: Johann Kaspar Eder, Bamberg 1779; Zeichner des Erthal-Wappens: Franz Stoll, Bamberg 1779, ermittelt Stecher: Gebrüder Johann Baptist und Joseph Sebastian Klauber, Augsburg 1766-68. Stecher von Seinsheim-Porträt und -Wappen: Johann Baptist oder Joseph Wolfgang Xaver Klauber, Augsburg 1779 Kupferdrucker der Auflage 1781: Unbekannter Mitarbeiter der Firma Gebrüder Klauber Catholici, Augsburg 1780 (damals geleitet von Johann Baptist Klauber und seinem Neffen Joseph Wolfgang Xaver Klauber) Frontispiz (Plattenzustand): 1. Zustand (1769-1784, 1795) Frontispiz (Auflage): 144 (?) Frontispiz (Technik und Material): Kupferstich und Radierung, Papier. Porträt und Kanonikerwappen gesondert gedruckt, ausgeschnitten und in Ovalfelder eingeklebt Frontispiz (Aufbau): Freistehender Architekturaufbau, unten erdverbunden, oben in die himmlische Sphäre übergehend. An der Nahtstelle die Trias von Porträt, Wappen und Titelkartusche des Fürstbischofs; darunter in einer Halbrundnische das Almanachfeld, umgeben in lockerer Anordnung von den 20 mit römischen Zahlen bezeichneten Domherrenwappen, die 14 ebenfalls römisch numerierten Domizellarwappen an den beiden äußeren Säulen aufgehängt, davon die Wappen XIII und XIV vakat. Unter dem Stylobat die von den Flussgöttern Main und Regnitz begleitete Vedute von Bamberg, schräg darüber in den Sockeln die Ansichten der beiden Bambergischen Grenzfestungen Kronach und Forchheim Almanach (Technik und Material): Zweifarbiger Buchdruck schwarz/rot auf Papier, gesondert gedruckt und in das Almanachfeld einmontiert Almanach (Aufbau): Einspaltiger Dedikationsblock von 15 Zeilen, Kalendarium in 3 Kolumnen zu je 4 Monatstabellen, darunter einspaltig 5 Zeilen Prognostik Erhaltung: Knapp und unregelmäßig bis an den Plattenrand beschnitten, Flecken, vergilbt, verschmutzt |
Beschreibung: | 1 Blatt (2 Bogenteile) Illustrationen 160,0 x 78,7-79,0 cm |
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520 | 8 | |a Zu Füßen der Komposition flankieren die Flussallegorien von Regnitz (links) und Main (rechts) einen vegetabilen Rahmen, der einen Fernblick auf die Stadt Bamberg gewährt; wohlgemerkt nicht als Tafelbild konzipiert, sondern als reale Perspektive. Nur die Ansichten der beiden Bamberger Festungsstädte Forchheim (links) und Kronach (rechts) sind quasi als Reliefs in die Stirnseiten des Stylobats eingelassen. Putten, Genien und Nymphen weisen auf die Reichtümer des Landes: Gewässer, Garten- und Feldfrüchte, Obst und Trauben, Fisch, Wild und Geflügel. Dem Illusionismus des Blicks auf die Residenzstadt unten entspricht jener des Blicks in die Glorie des Himmels, der sich über der irdischen Architekturszenerie entfaltet. Zu Seiten der thronenden Muttergottes mit dem Jesusknaben auf den Knien verharren in Anbetung die Dompatrone Petrus (links) und Georg (rechts), darunter auf Wolkenbänken sitzend links Kaiser Heinrich mit Dommodell und Bischof Otto mit dem Modell von St. Michael, gegenüber St. Kilian (rechts) und darunter kniend die Hl. Kunigunde mit Modell der Stephanskirche. Neben diesen himmlischen Fürsprechern werden aber auch auf die beiden ehrwürdigsten Reliquien der Bischofskirche gewiesen: Rechts von Petrus das Bamberger Domkreuz und zu Füßen Georgs, von einem Putto gehalten, das Nagelreliquiar. Als Bindeglied zwischen himmlischer und irdischer Sphäre verkündet die Fanfare blasende Fama sowohl die göttliche Heilsgewissheit als auch das segensreiche Wirken des geistlichen Regenten, der darunter in effigie erscheint. Das Frontispiz entbehrt, dem Zug der Zeit entsprechend, eines einengenden, begrenzenden Rahmens und evoziert so einmal mehr die Vorstellung eines unter freiem verklärten Himmel in der Landschaft stehenden Monumentes. Laufzeit dieses Typus 1769-1783, 1790, 1795-1802 | |
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Dem Illusionismus des Blicks auf die Residenzstadt unten entspricht jener des Blicks in die Glorie des Himmels, der sich über der irdischen Architekturszenerie entfaltet. Zu Seiten der thronenden Muttergottes mit dem Jesusknaben auf den Knien verharren in Anbetung die Dompatrone Petrus (links) und Georg (rechts), darunter auf Wolkenbänken sitzend links Kaiser Heinrich mit Dommodell und Bischof Otto mit dem Modell von St. Michael, gegenüber St. Kilian (rechts) und darunter kniend die Hl. Kunigunde mit Modell der Stephanskirche. Neben diesen himmlischen Fürsprechern werden aber auch auf die beiden ehrwürdigsten Reliquien der Bischofskirche gewiesen: Rechts von Petrus das Bamberger Domkreuz und zu Füßen Georgs, von einem Putto gehalten, das Nagelreliquiar. Als Bindeglied zwischen himmlischer und irdischer Sphäre verkündet die Fanfare blasende Fama sowohl die göttliche Heilsgewissheit als auch das segensreiche Wirken des geistlichen Regenten, der darunter in effigie erscheint. 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spelling | Allmanach Bamberger Bistums, auf das Gemein-Jahr 1781. Jos. Christ delin. ; Fratres Klauber Cath.[olici] &c. Sereniss.[imi] S.[acri] R.[omani] I.[mperii] Elect. et Com. Pal. Rh. &c. ac Sereniss. S.R.I. Princ. et Episc. Augus. &c. nec non Celsissimi Princ.[ipis] Kampid.[unensis] Calcogr.[aphi] Aul.[ici] Sculps.[erunt] Aug.[ustae] Vind.[elicorum] Bamberger domkapitelscher Kupferkalender 1781 Almanach des Bamberger Bistums, auf das Gemeinjahr 1781 [Bamberg] [Johann Georg Christoph Gertner] [1780] [Augsburg] [Johann Baptist und Joseph Wolfgang Xaver Klauber] [1780] 1 Blatt (2 Bogenteile) Illustrationen 160,0 x 78,7-79,0 cm sti rdacontent txt rdacontent n rdamedia nb rdacarrier Papier Kupferstich einseitig Inventor und Delineator: Josef Christ, Augsburg 1766 Zeichner der Veduten, Kirchenansichten und Wappen: Johann Georg Endres, Bamberg 1766-68. Zeichner des Erthal-Porträts: Johann Kaspar Eder, Bamberg 1779; Zeichner des Erthal-Wappens: Franz Stoll, Bamberg 1779, ermittelt Stecher: Gebrüder Johann Baptist und Joseph Sebastian Klauber, Augsburg 1766-68. Stecher von Seinsheim-Porträt und -Wappen: Johann Baptist oder Joseph Wolfgang Xaver Klauber, Augsburg 1779 Kupferdrucker der Auflage 1781: Unbekannter Mitarbeiter der Firma Gebrüder Klauber Catholici, Augsburg 1780 (damals geleitet von Johann Baptist Klauber und seinem Neffen Joseph Wolfgang Xaver Klauber) Frontispiz (Plattenzustand): 1. Zustand (1769-1784, 1795) Frontispiz (Auflage): 144 (?) Frontispiz (Technik und Material): Kupferstich und Radierung, Papier. Porträt und Kanonikerwappen gesondert gedruckt, ausgeschnitten und in Ovalfelder eingeklebt Frontispiz (Aufbau): Freistehender Architekturaufbau, unten erdverbunden, oben in die himmlische Sphäre übergehend. An der Nahtstelle die Trias von Porträt, Wappen und Titelkartusche des Fürstbischofs; darunter in einer Halbrundnische das Almanachfeld, umgeben in lockerer Anordnung von den 20 mit römischen Zahlen bezeichneten Domherrenwappen, die 14 ebenfalls römisch numerierten Domizellarwappen an den beiden äußeren Säulen aufgehängt, davon die Wappen XIII und XIV vakat. Unter dem Stylobat die von den Flussgöttern Main und Regnitz begleitete Vedute von Bamberg, schräg darüber in den Sockeln die Ansichten der beiden Bambergischen Grenzfestungen Kronach und Forchheim Almanach (Technik und Material): Zweifarbiger Buchdruck schwarz/rot auf Papier, gesondert gedruckt und in das Almanachfeld einmontiert Almanach (Aufbau): Einspaltiger Dedikationsblock von 15 Zeilen, Kalendarium in 3 Kolumnen zu je 4 Monatstabellen, darunter einspaltig 5 Zeilen Prognostik Erhaltung: Knapp und unregelmäßig bis an den Plattenrand beschnitten, Flecken, vergilbt, verschmutzt Aus verunklärter terrestrischer Zone emporragend eine komplexe Prunkarchitektur mit konvex-konkav-konvex geschwungener Säulenhalle, in deren Mitte vor einer Halbrundnische das inzwischen sehr geschrumpfte Almanachfeld wie eine Landkarte aufgehängt ist. Im konkaven Halbrund der Attika das Ovalporträt Franz Ludwig von Erthals, Fürstbischof von Bamberg (1779-1795) und Würzburg (1779-1795), begleitet von Putten und Allegorien mit den Insignien seiner geistlichen und weltlichen Macht. Darunter fügt sich zu seinem und seiner Agnaten Wappen eine Kartusche mit seiner offiziellen Titulatur, die nun erstmals in der Bamberger Kupferkalendergraphik an dieser Stelle erscheint, während sie bisher zusammen mit der Widmung im Dedikationsblock des Almanachs enthalten war. Über den seitlichen Verkröpfungen des Gesimses präsentiert je ein Puttenpaar die Wappen des Hochstifts (links) und des Domkapitels (rechts), während darunter in zwei Ebenen die Wappen der je vier Ober- und Untererbämter angebracht sind. Unter der fürstbischöflichen Hoheitstrias perlen in lockerem Arrangement die 20 Wappen der Domkapitularen zu Seiten des Almanachs, während die 14 Domizellarwappen in strengem Schema an den äußeren Säulen appliziert sind. Auf rückspringenden Gesimsteilen stehen außen die Tugenden Glaube (links) und (göttliche) Liebe (mit flammendem Herzen), denen unten die sitzenden Tugenden der Hoffnung (links) und der irdischen caritativen Liebe (rechts) antworten. Zu Füßen der Komposition flankieren die Flussallegorien von Regnitz (links) und Main (rechts) einen vegetabilen Rahmen, der einen Fernblick auf die Stadt Bamberg gewährt; wohlgemerkt nicht als Tafelbild konzipiert, sondern als reale Perspektive. Nur die Ansichten der beiden Bamberger Festungsstädte Forchheim (links) und Kronach (rechts) sind quasi als Reliefs in die Stirnseiten des Stylobats eingelassen. Putten, Genien und Nymphen weisen auf die Reichtümer des Landes: Gewässer, Garten- und Feldfrüchte, Obst und Trauben, Fisch, Wild und Geflügel. Dem Illusionismus des Blicks auf die Residenzstadt unten entspricht jener des Blicks in die Glorie des Himmels, der sich über der irdischen Architekturszenerie entfaltet. 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