Allmanach Bamberger Bistums, auf das Schalt-Jahr 1776.:

Aus verunklärter terrestrischer Zone emporragend eine komplexe Prunkarchitektur mit konvex-konkav-konvex geschwungener Säulenhalle, in deren Mitte vor einer Halbrundnische das inzwischen sehr geschrumpfte Almanachfeld wie eine Landkarte aufgehängt ist. Im konkaven Halbrund der Attika darüber wird de...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Jaeger, Johann Georg Joseph 1730-1785 (VerfasserIn)
Weitere Verfasser: Christ, Josef 1731-1788 (IllustratorIn), Endres, Johann Georg 1736-1802 (IllustratorIn), Klauber, Johann Baptist 1712-1787 (IllustratorIn, DruckerIn), Klauber, Joseph Sebastian 1700-1768 (IllustratorIn), Gertner, Johann Georg Christoph 1710-1786 (DruckerIn), Klauber, Joseph Wolfgang Xaver 1740-1813 (DruckerIn)
Format: Buch
Sprache:German
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext // 2018 digitalisiert von: Staatsbibliothek Bamberg. Exemplar mit der Signatur: Bamberg, Staatsbibliothek -- HVG 9/10
Zusammenfassung:Aus verunklärter terrestrischer Zone emporragend eine komplexe Prunkarchitektur mit konvex-konkav-konvex geschwungener Säulenhalle, in deren Mitte vor einer Halbrundnische das inzwischen sehr geschrumpfte Almanachfeld wie eine Landkarte aufgehängt ist. Im konkaven Halbrund der Attika darüber wird der Fürstbischof und Landesherr Adam Friedrich von Seinsheim, Fürstbischof von Bamberg (1757-1779) und Würzburg (1755-1779), in einem Ovalporträt vorgestellt, begleitet von Putten und Allegorien mit den Insignien seiner geistlichen und weltlichen Macht. Darunter fügt sich zu seinem und seiner Agnaten Wappen eine Kartusche mit seiner offiziellen Titulatur, die nun erstmals in der Bamberger Kupferkalendergraphik an dieser Stelle erscheint, während sie bisher zusammen mit der Widmung im Dedikationsblock des Almanachs enthalten war. Über den seitlichen Verkröpfungen des Gesimses präsentiert je ein Puttenpaar die Wappen des Hochstifts (links) und des Domkapitels (rechts), während darunter in zwei Ebenen die Wappen der je vier Ober- und Untererbämter angebracht sind. Unter der fürstbischöflichen Hoheitstrias perlen in lockerem Arrangement die 20 Wappen der Domkapitularen zu Seiten des Almanachs, während die 14 Domizellarwappen in strengem Schema an den äußeren Säulen appliziert sind (Domherrenwappen I und Domizellarwappen XIV vakat). Auf rückspringenden Gesimsteilen stehen außen die Tugenden Glaube (links) und (göttliche) Liebe (mit flammendem Herzen), denen unten die sitzenden Tugenden der Hoffnung (links) und der irdischen caritativen Liebe (rechts) antworten.
Zu Füßen der Komposition flankieren die Flussallegorien von Regnitz (links) und Main (rechts) einen vegetabilen Rahmen, der einen Fernblick auf die Stadt Bamberg gewährt; wohlgemerkt nicht als Tafelbild konzipiert, sondern als reale Perspektive. Nur die Ansichten der beiden Bamberger Festungsstädte Forchheim (links) und Kronach (rechts) sind quasi als Reliefs in die Stirnseiten des Stylobats eingelassen. Putten, Genien und Nymphen weisen auf die Reichtümer des Landes: Gewässer, Garten- und Feldfrüchte, Obst und Trauben, Fisch, Wild und Geflügel. Dem Illusionismus des Blicks auf die Residenzstadt unten entspricht jener des Blicks in die Glorie des Himmels, der sich über der irdischen Architekturszenerie entfaltet. Zu Seiten der thronenden Muttergottes mit dem Jesusknaben auf den Knien verharren in Anbetung die Dompatrone Petrus (links) und Georg (rechts), darunter auf Wolkenbänken sitzend links Kaiser Heinrich mit Dommodell und Bischof Otto mit dem Modell von St. Michael, gegenüber St. Kilian (rechts) und darunter kniend die Hl. Kunigunde mit Modell der Stephanskirche. Neben diesen himmlischen Fürsprechern werden aber auch auf die beiden ehrwürdigsten Reliquien der Bischofskirche gewiesen: Rechts von Petrus das Bamberger Domkreuz und zu Füßen Georgs, von einem Putto gehalten, das Nagelreliquiar. Als Bindeglied zwischen himmlischer und irdischer Sphäre verkündet die Fanfare blasende Fama sowohl die göttliche Heilsgewissheit als auch das segensreiche Wirken des geistlichen Regenten, der darunter in effigie erscheint. Das Frontispiz entbehrt, dem Zug der Zeit entsprechend, eines einengenden, begrenzenden Rahmens und evoziert so einmal mehr die Vorstellung eines unter freiem verklärten Himmel in der Landschaft stehenden Monumentes. Laufzeit dieses Typus 1769-1783, 1790, 1795-1802
Beschreibung:Verfasser: Johann Georg Joseph Jaeger, Kissingen 1775, ermittelt
Inventor und Delineator: Josef Christ, Augsburg 1766
Zeichner der Veduten, Kirchenansichten und Wappen: Johann Georg Endres, Bamberg 1766-68, ermittelt
Stecher: Gebrüder Johann Baptist und Joseph Sebastian Klauber, Augsburg 1766-68
Kupferdrucker der Auflage 1775: Unbekannter Mitarbeiter der Firma Gebrüder Klauber Catholici, Augsburg 1774 (damals geleitet von Johann Baptist Klauber und seinem Neffen Joseph Wolfgang Xaver Klauber)
Frontispiz (Plattenzustand): 1. Zustand (1769-1784, 1795)
Frontispiz (Auflage): 144
Frontispiz (Technik und Material): Kupferstich und Radierung, Papier. Porträt und Kanonikerwappen gesondert gedruckt, ausgeschnitten und in Ovalfelder eingeklebt
Frontispiz (Aufbau): Einspaltiger Dedikationsblock von 15 Zeilen, Kalendarium in 3 Kolumnen zu je 4 Monatstabellen, darunter einspaltig 7 Zeilen Prognostik mit Vorhersage von 4 Sonnen- und 2 Mondfinsternissen
Almanach (Technik und Material): Zweifarbiger Buchdruck schwarz/rot auf Papier, gesondert gedruckt und in das Almanachfeld einmontiert
Almanach (Aufbau): Freistehender Architekturaufbau, unten erdverbunden, oben in die himmlische Sphäre übergehend. An der Nahtstelle die Trias von Porträt, Wappen und Titelkartusche des Fürstbischofs; darunter in einer Halbrundnische das Almanachfeld, umgeben in lockerer Anordnung von den 20 mit römischen Zahlen bezeichneten Domherrenwappen, die 14 ebenfalls römisch numerierten Domizellarwappen an den beiden äußeren Säulen aufgehängt. Unter dem Stylobat die von den Flussgöttern Main und Regnitz begleitete Vedute von Bamberg, schräg darüber in den Sockeln die Ansichten der beiden Bambergischen Grenzfestungen Kronach und Forchheim
Erhaltung: Knapp und unregelmäßig am Plattenrand beschnitten, Risse, Löcher, Abrieb, vergilbt, verstaubt. Domherrenwappen I (Propst) fehlt, Domizellarwappen XIV vakat
Beschreibung:1 Blatt (2 Bogenteile) Illustrationen 156,3 x 78,1-78,6 cm
Format:kostenfrei

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