[Allmanach Bamberger Bistums, auf das Gemein-Jahr 1775.]:
Aus verunklärter terrestrischer Zone emporragend eine komplexe Prunkarchitektur mit konvex-konkav-konvex geschwungener Säulenhalle, in deren Mitte vor einer Halbrundnische das inzwischen sehr geschrumpfte Almanachfeld wie eine Landkarte aufgehängt ist; anstelle des Almanaches hier allerdings Einfügu...
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Sprache: | German |
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Online-Zugang: | Volltext // 2018 digitalisiert von: Staatsbibliothek Bamberg. Exemplar mit der Signatur: Bamberg, Staatsbibliothek -- GM 36/2x |
Zusammenfassung: | Aus verunklärter terrestrischer Zone emporragend eine komplexe Prunkarchitektur mit konvex-konkav-konvex geschwungener Säulenhalle, in deren Mitte vor einer Halbrundnische das inzwischen sehr geschrumpfte Almanachfeld wie eine Landkarte aufgehängt ist; anstelle des Almanaches hier allerdings Einfügung eines Blumenfeldes sowie zweier Wappen. Im konkaven Halbrund der Attika sollte üblicherweise das Porträt des Fürstbischofs und Landesherrn Adam Friedrich von Seinsheim, Fürstbischof von Bamberg (1757-1779) und Würzburg (1755-1779), erscheinen, begleitet von Putten und Allegorien mit den Insignien seiner geistlichen und weltlichen Macht; stattdessen ist hier das Wappen Fürstbischof Dalbergs einmontiert. Darunter fügt sich eine Kartusche mit der offiziellen Titulatur ursprünglich Fürstbischof von Seinsheims, hier Dalbergs an, die nun erstmals in der Bamberger Kupferkalendergraphik an dieser Stelle erscheint, während sie bisher zusammen mit der Widmung im Dedikationsblock des Almanachs enthalten war. Über den seitlichen Verkröpfungen des Gesimses präsentiert je ein Puttenpaar die Wappen des Hochstifts (links) und des Domkapitels (rechts), während darunter in zwei Ebenen die Wappen der je vier Ober- und Untererbämter angebracht sind. Unter der fürstbischöflichen Hoheitstrias perlen üblicherweise in lockerem Arrangement die 20 Wappen der Domkapitularen zu Seiten des Almanachs, während die 14 Domizellarwappen in strengem Schema an den äußeren Säulen appliziert sind; es fehlen allerdings die flankierenden Säulen mit je 6 Kanonikerwappen. Auf rückspringenden Gesimsteilen stehen außen die Tugenden Glaube (links) und (göttliche) Liebe (mit flammendem Herzen), denen unten die sitzenden Tugenden der Hoffnung (links) und der irdischen caritativen Liebe (rechts) antworten. Zu Füßen der Komposition flankieren die Flussallegorien von Regnitz (links) und Main (rechts) einen vegetabilen Rahmen, der einen Fernblick auf die Stadt Bamberg gewährt; wohlgemerkt nicht als Tafelbild konzipiert, sondern als reale Perspektive. Nur die Ansichten der beiden Bamberger Festungsstädte Forchheim (links) und Kronach (rechts) sind quasi als Reliefs in die Stirnseiten des Stylobats eingelassen. Putten, Genien und Nymphen weisen auf die Reichtümer des Landes: Gewässer, Garten- und Feldfrüchte, Obst und Trauben, Fisch, Wild und Geflügel. Dem Illusionismus des Blicks auf die Residenzstadt unten entspricht jener des Blicks in die Glorie des Himmels, der sich über der irdischen Architekturszenerie entfaltet. Zu Seiten der thronenden Muttergottes mit dem Jesusknaben auf den Knien verharren in Anbetung die Dompatrone Petrus (links) und Georg (rechts), darunter auf Wolkenbänken sitzend links Kaiser Heinrich mit Dommodell und Bischof Otto mit dem Modell von St. Michael, gegenüber St. Kilian (rechts) und darunter kniend die Hl. Kunigunde mit Modell der Stephanskirche. Neben diesen himmlischen Fürsprechern werden aber auch auf die beiden ehrwürdigsten Reliquien der Bischofskirche gewiesen: Rechts von Petrus das Bamberger Domkreuz und zu Füßen Georgs, von einem Putto gehalten, das Nagelreliquiar. Als Bindeglied zwischen himmlischer und irdischer Sphäre verkündet die Fanfare blasende Fama sowohl die göttliche Heilsgewissheit als auch das segensreiche Wirken des geistlichen Regenten, der darunter in effigie erscheint. Das Frontispiz entbehrt, dem Zug der Zeit entsprechend, eines einengenden, begrenzenden Rahmens und evoziert so einmal mehr die Vorstellung eines unter freiem verklärten Himmel in der Landschaft stehenden Monumentes. Laufzeit dieses Typus 1769-1783, 1790, 1795-1802 |
Beschreibung: | Titel verloren, Ansetzung ermittelt Inventor und Delineator: Josef Christ, Augsburg 1766 Zeichner der Veduten, Kirchenansichten und Wappen: Johann Georg Endres, Bamberg 1766-68, ermittelt Stecher: Gebrüder Johann Baptist und Joseph Sebastian Klauber, Augsburg 1766-68 Kupferdrucker der Auflage 1775: Unbekannter Mitarbeiter der Firma Gebrüder Klauber Catholici, Augsburg 1774 (damals geleitet von Johann Baptist Klauber und seinem Neffen Joseph Wolfgang Xaver Klauber) Frontispiz (Plattenzustand): 1. Zustand (1769-1784, 1795) Frontispiz (Auflage): 150 (?) Frontispiz (Technik und Material): Kupferstich und Radierung, Papier. Kanonikerwappen gesondert gedruckt, ausgeschnitten und in Ovalfelder eingeklebt Frontispiz (Aufbau): Freistehender Architekturaufbau, unten erdverbunden, oben in die himmlische Sphäre übergehend. An der Nahtstelle im Normalfall die Trias von Porträt, Wappen und Titelkartusche des Fürstbischofs (hier Dalberg statt richtig Seinsheim); darunter in einer Halbrundnische das Almanachfeld, umgeben in lockerer Anordnung von den üblicherweise 20 mit römischen Zahlen bezeichneten Domherrenwappen (hier jedoch 12 fehlend), die 14 ebenfalls römisch numerierten Domizellarwappen an den beiden äußeren Säulen aufgehängt. Unter dem Stylobat die von den Flußgöttern Main und Regnitz begleitete Vedute von Bamberg, schräg darüber in den Sockeln die Ansichten der beiden Bambergischen Grenzfestungen Kronach und Forchheim Almanach (Verfasser): Johann Georg Josef Jäger, Kissingen 1774 oder 1775 Almanach (Technik und Material): Zweifarbiger Buchdruck schwarz/rot auf Papier, gesondert gedruckt und in das Almanachfeld einmontiert Almanach (Aufbau): Einspaltiger Dedikationsblock von 15 Zeilen, Kalendarium in 3 Kolumnen zu je 4 Monatstabellen, darunter einspaltig 7 Zeilen Prognostik Erhaltung: Willkürlich ausgeschnitten und teilweise mit fremden Stichen versehen. Es fehlen das Almanachfeld und die flankierenden Säulen samt je 6 Kanonikerwappen, an deren Stelle Kupferstich mit Blumenvase sowie zwei Wappen eingeklebt; statt Fürstbischofsporträt Wappen Dalberg einmontiert und mit Textilband gesäumt; knapp beschnitten, unten mit etwa 1 cm Bildverlust. Auf Leinwand aufgezogen, sehr abgerieben, vergilbt, vergraut, fleckig, rissig Jahrgangsermittlung: Anhand Domizellarwappen XVI des Lothar von Fechenbach, der 1774 Possess ergriffen hat; da erst 1777 zwei weitere Domizellaren aufgenommen werden, die frühestens im Jahrgang 1778 erscheinen können, muß das ursprüngliche Exemplar für 1775 oder 1776 bestimmt gewesen sein |
Beschreibung: | 1 Blatt (2 Bogenteile) Illustrationen 155,6-156,8 x 76,8-77,8 cm |
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246 | 1 | |a Almanach des Bamberger Bistums, auf das Gemeinjahr 1775 (oder: … Schaltjahr 1776) | |
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520 | 8 | |a Zu Füßen der Komposition flankieren die Flussallegorien von Regnitz (links) und Main (rechts) einen vegetabilen Rahmen, der einen Fernblick auf die Stadt Bamberg gewährt; wohlgemerkt nicht als Tafelbild konzipiert, sondern als reale Perspektive. Nur die Ansichten der beiden Bamberger Festungsstädte Forchheim (links) und Kronach (rechts) sind quasi als Reliefs in die Stirnseiten des Stylobats eingelassen. Putten, Genien und Nymphen weisen auf die Reichtümer des Landes: Gewässer, Garten- und Feldfrüchte, Obst und Trauben, Fisch, Wild und Geflügel. Dem Illusionismus des Blicks auf die Residenzstadt unten entspricht jener des Blicks in die Glorie des Himmels, der sich über der irdischen Architekturszenerie entfaltet. Zu Seiten der thronenden Muttergottes mit dem Jesusknaben auf den Knien verharren in Anbetung die Dompatrone Petrus (links) und Georg (rechts), darunter auf Wolkenbänken sitzend links Kaiser Heinrich mit Dommodell und Bischof Otto mit dem Modell von St. Michael, gegenüber St. Kilian (rechts) und darunter kniend die Hl. Kunigunde mit Modell der Stephanskirche. Neben diesen himmlischen Fürsprechern werden aber auch auf die beiden ehrwürdigsten Reliquien der Bischofskirche gewiesen: Rechts von Petrus das Bamberger Domkreuz und zu Füßen Georgs, von einem Putto gehalten, das Nagelreliquiar. Als Bindeglied zwischen himmlischer und irdischer Sphäre verkündet die Fanfare blasende Fama sowohl die göttliche Heilsgewissheit als auch das segensreiche Wirken des geistlichen Regenten, der darunter in effigie erscheint. Das Frontispiz entbehrt, dem Zug der Zeit entsprechend, eines einengenden, begrenzenden Rahmens und evoziert so einmal mehr die Vorstellung eines unter freiem verklärten Himmel in der Landschaft stehenden Monumentes. Laufzeit dieses Typus 1769-1783, 1790, 1795-1802 | |
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Im konkaven Halbrund der Attika sollte üblicherweise das Porträt des Fürstbischofs und Landesherrn Adam Friedrich von Seinsheim, Fürstbischof von Bamberg (1757-1779) und Würzburg (1755-1779), erscheinen, begleitet von Putten und Allegorien mit den Insignien seiner geistlichen und weltlichen Macht; stattdessen ist hier das Wappen Fürstbischof Dalbergs einmontiert. Darunter fügt sich eine Kartusche mit der offiziellen Titulatur ursprünglich Fürstbischof von Seinsheims, hier Dalbergs an, die nun erstmals in der Bamberger Kupferkalendergraphik an dieser Stelle erscheint, während sie bisher zusammen mit der Widmung im Dedikationsblock des Almanachs enthalten war. Über den seitlichen Verkröpfungen des Gesimses präsentiert je ein Puttenpaar die Wappen des Hochstifts (links) und des Domkapitels (rechts), während darunter in zwei Ebenen die Wappen der je vier Ober- und Untererbämter angebracht sind. 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Neben diesen himmlischen Fürsprechern werden aber auch auf die beiden ehrwürdigsten Reliquien der Bischofskirche gewiesen: Rechts von Petrus das Bamberger Domkreuz und zu Füßen Georgs, von einem Putto gehalten, das Nagelreliquiar. Als Bindeglied zwischen himmlischer und irdischer Sphäre verkündet die Fanfare blasende Fama sowohl die göttliche Heilsgewissheit als auch das segensreiche Wirken des geistlichen Regenten, der darunter in effigie erscheint. Das Frontispiz entbehrt, dem Zug der Zeit entsprechend, eines einengenden, begrenzenden Rahmens und evoziert so einmal mehr die Vorstellung eines unter freiem verklärten Himmel in der Landschaft stehenden Monumentes. 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spelling | [Allmanach Bamberger Bistums, auf das Gemein-Jahr 1775.] Jos. Christ delin. ; Fratres Klauber Cath.[olici] &c. Sereniss.[imi] S.[acri] R.[omani] I.[mperii] Elect. et Com. Pal. Rh. &c. ac Sereniss. S.R.I. Princ. et Episc. Augus. &c. nec non Celsissimi Princ.[ipis] Kampid.[unensis] Calcogr.[aphi] Aul.[ici] Sculps.[erunt] Aug.[ustae] Vind.[elicorum] Allmanach Bamberger Bistums, auf das Schalt-Jahr 1776 Bamberger domkapitelscher Kupferkalender 1775 oder 1776 (Fragment, Falsifikat) Almanach des Bamberger Bistums, auf das Gemeinjahr 1775 (oder: … Schaltjahr 1776) [Bamberg] [Johann Georg Christoph Gertner] [1774] [Augsburg] [Johann Baptist und Joseph Wolfgang Xaver Klauber] [1774] 1 Blatt (2 Bogenteile) Illustrationen 155,6-156,8 x 76,8-77,8 cm sti rdacontent txt rdacontent n rdamedia nb rdacarrier Papier Kupferstich einseitig Titel verloren, Ansetzung ermittelt Inventor und Delineator: Josef Christ, Augsburg 1766 Zeichner der Veduten, Kirchenansichten und Wappen: Johann Georg Endres, Bamberg 1766-68, ermittelt Stecher: Gebrüder Johann Baptist und Joseph Sebastian Klauber, Augsburg 1766-68 Kupferdrucker der Auflage 1775: Unbekannter Mitarbeiter der Firma Gebrüder Klauber Catholici, Augsburg 1774 (damals geleitet von Johann Baptist Klauber und seinem Neffen Joseph Wolfgang Xaver Klauber) Frontispiz (Plattenzustand): 1. Zustand (1769-1784, 1795) Frontispiz (Auflage): 150 (?) Frontispiz (Technik und Material): Kupferstich und Radierung, Papier. Kanonikerwappen gesondert gedruckt, ausgeschnitten und in Ovalfelder eingeklebt Frontispiz (Aufbau): Freistehender Architekturaufbau, unten erdverbunden, oben in die himmlische Sphäre übergehend. An der Nahtstelle im Normalfall die Trias von Porträt, Wappen und Titelkartusche des Fürstbischofs (hier Dalberg statt richtig Seinsheim); darunter in einer Halbrundnische das Almanachfeld, umgeben in lockerer Anordnung von den üblicherweise 20 mit römischen Zahlen bezeichneten Domherrenwappen (hier jedoch 12 fehlend), die 14 ebenfalls römisch numerierten Domizellarwappen an den beiden äußeren Säulen aufgehängt. Unter dem Stylobat die von den Flußgöttern Main und Regnitz begleitete Vedute von Bamberg, schräg darüber in den Sockeln die Ansichten der beiden Bambergischen Grenzfestungen Kronach und Forchheim Almanach (Verfasser): Johann Georg Josef Jäger, Kissingen 1774 oder 1775 Almanach (Technik und Material): Zweifarbiger Buchdruck schwarz/rot auf Papier, gesondert gedruckt und in das Almanachfeld einmontiert Almanach (Aufbau): Einspaltiger Dedikationsblock von 15 Zeilen, Kalendarium in 3 Kolumnen zu je 4 Monatstabellen, darunter einspaltig 7 Zeilen Prognostik Erhaltung: Willkürlich ausgeschnitten und teilweise mit fremden Stichen versehen. Es fehlen das Almanachfeld und die flankierenden Säulen samt je 6 Kanonikerwappen, an deren Stelle Kupferstich mit Blumenvase sowie zwei Wappen eingeklebt; statt Fürstbischofsporträt Wappen Dalberg einmontiert und mit Textilband gesäumt; knapp beschnitten, unten mit etwa 1 cm Bildverlust. Auf Leinwand aufgezogen, sehr abgerieben, vergilbt, vergraut, fleckig, rissig Jahrgangsermittlung: Anhand Domizellarwappen XVI des Lothar von Fechenbach, der 1774 Possess ergriffen hat; da erst 1777 zwei weitere Domizellaren aufgenommen werden, die frühestens im Jahrgang 1778 erscheinen können, muß das ursprüngliche Exemplar für 1775 oder 1776 bestimmt gewesen sein Aus verunklärter terrestrischer Zone emporragend eine komplexe Prunkarchitektur mit konvex-konkav-konvex geschwungener Säulenhalle, in deren Mitte vor einer Halbrundnische das inzwischen sehr geschrumpfte Almanachfeld wie eine Landkarte aufgehängt ist; anstelle des Almanaches hier allerdings Einfügung eines Blumenfeldes sowie zweier Wappen. 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Unter der fürstbischöflichen Hoheitstrias perlen üblicherweise in lockerem Arrangement die 20 Wappen der Domkapitularen zu Seiten des Almanachs, während die 14 Domizellarwappen in strengem Schema an den äußeren Säulen appliziert sind; es fehlen allerdings die flankierenden Säulen mit je 6 Kanonikerwappen. Auf rückspringenden Gesimsteilen stehen außen die Tugenden Glaube (links) und (göttliche) Liebe (mit flammendem Herzen), denen unten die sitzenden Tugenden der Hoffnung (links) und der irdischen caritativen Liebe (rechts) antworten. Zu Füßen der Komposition flankieren die Flussallegorien von Regnitz (links) und Main (rechts) einen vegetabilen Rahmen, der einen Fernblick auf die Stadt Bamberg gewährt; wohlgemerkt nicht als Tafelbild konzipiert, sondern als reale Perspektive. Nur die Ansichten der beiden Bamberger Festungsstädte Forchheim (links) und Kronach (rechts) sind quasi als Reliefs in die Stirnseiten des Stylobats eingelassen. 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