Grenzziehungen von "öffentlich" und "privat" im neunen Blick auf die Geschlechterverhältnisse:
Was als "das Private" und "das Öffentliche" gilt, ist Ausdruck einer hierarchisierenden Ordnung und nicht naturgegeben. Diese Erkenntnis ist zu einem großen Teil auf geschlechterpolitische, -theoretische und –historische Analysen zurück zu führen. Es lassen sich inzwischen Veränd...
Gespeichert in:
Weitere Verfasser: | , |
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Format: | Buch |
Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
Berlin
Humboldt-Universität zu Berlin, Zentrum für Transdisziplinäre Geschlechterstudien
Februar 2017
|
Schriftenreihe: | Bulletin / Zentrum für Transdisziplinäre Geschlechterstudien : Texte
43 |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
Zusammenfassung: | Was als "das Private" und "das Öffentliche" gilt, ist Ausdruck einer hierarchisierenden Ordnung und nicht naturgegeben. Diese Erkenntnis ist zu einem großen Teil auf geschlechterpolitische, -theoretische und –historische Analysen zurück zu führen. Es lassen sich inzwischen Veränderungen in der feministischen Analyse feststellen, die sich auf den aktuellen kulturellen, rechtlichen und politischen Wandel beziehen. Bis in die 90er Jahre ging es insbesondere darum, die in der Frühneuzeit entstandenen Verknüpfungen des Weiblichen mit dem Privaten und des Männlichen mit dem Öffentlichen zu kritisieren, zu historisieren und zu dekonstruieren. Vergeschlechtlichte Arbeitsteilung oder der beschränkte Zugang von Frauen zur Öffentlichkeit und zu substantieller Gleichheit im Recht sind nach wie vor wirkmächtig und ein wichtiger Anknüpfungspunkt für heutige Kritik an den Grenzziehungen von privat und öffentlich. Um jedoch zu einer differenzierteren Auseinandersetzung mit der Bedeutung von privaten und öffentlichen Bereichen im Hinblick auf die Geschlechterverhältnisse zu gelangen, wurde das Einbringen einer intersektionalen Perspektive zentral. Das Private kann nicht ausschließlich als Ort der Repression kritisiert werden, wie es für das stark thematisierte Beispiel der häuslichen Gewalt sehr deutlich wurde, sondern wird auch als ein Ort des Widerstands oder der Freiheit diskutiert, in dem etwa würdevolle Beziehungen gelebt werden, abseits einer von Rassismus und Heteronormativität geprägten Öffentlichkeit. Außerdem haben sich die feministischen Perspektiven in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen in den letzten zwanzig Jahren durch die Globalisierung, den Wandel von Staatlichkeit, durch die Entwicklung des Internet und den Medienwandel geändert. Dabei ist noch offen und es wird weiterhin kontrovers diskutiert, welche Bedeutung dies für die Geschlechterverhältnisse hat. |
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