Verfügbarkeit: Eine aristotelische Theorie der Haltung

Eine aristotelische Theorie der Haltung: Hexis und Euexia in der Antike

Gespeichert in:

Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser:	Wüschner, Philipp 1981- (VerfasserIn)
Format:	Abschlussarbeit Buch
Sprache:	German
Veröffentlicht:	Hamburg Felix Meiner Verlag [2016]
Schriftenreihe:	Paradeigmata 35
Schlagworte:	Aristoteles > v384-v322 Ethik Konsequenz Kairos Einstellung Hochschulschrift
Online-Zugang:	Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Klappentext
Beschreibung:	346 Seiten Illustrationen
ISBN:	9783787331000

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adam_text	INHALT VORWORT. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . TEILI ECKSTEINE EINERTHEORIE DERAESTHETISCHEN ERZIEHUNG: ERFAHRUNG - SYMBOLIK - INTERAKTION 5 ZUMBEGRIFFERFAHRUNG . . . . . . . . . . . . . 6 ERFAHRUNG ALSBIOLOGISCHE KATEGORIE . . . . . . 6 ERFAHRUNG ALSSOZIALE UNDKULTURELLE KATEGORIE. 7 ERFAHRUNG ALSBEWUSSTE BEZIEHUNG. 9 ERFAHRUNG ALSNICHT-DETERMINIERT . . 9 DERERFAHRUNGSTHEORETISCHE ANSATZ BEILOHNDEWEY 11 DASKINDUNDDIELERNINHALTE 11 IMPULSUNDWIDERSTAND. . . . 14 TUNUNDERLEIDEN. . . . . . . 15 WAHRNEHMUNG UNDAUSDRUCK 16 ERFAHRUNG ALSNATURALISIERTER BILDUNGSBEGRIFF . 20 KONTINUITAET UNDEINHEIT 22 INTERAKTION . . . . . . . 24 DIEROLLEDERKOGNITION UNDEMOTION 26 ZURBEGRUENDUNG VONDEMOKRATIE 27 AESTHETISCHE QUALITAET . . . . . . . 29 DERSYMBOLTHEORETISCHE ANSATZBEISUSANNE LANGER . 33 SIGNALUNDSYMBOL. . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 DARSTELLENDE UNDDISKURSIVE SYMBOLIK. . . . . . . . 35 ZURERKENNTNISFUNKTION DERDARSTELLENDEN SYMBOLIK . 40 ZURENTSTEHUNG DARSTELLENDER SYMBOLIK 42 KUNSTALSALLGEMEINER AUSDRUCK . 46 ZURMETHODOLOGIE . . . . . . . . 49 II INHALT DER SOZIALISATIONSTHEORETISCHE ANSATZ BEI ALFRED LORENZER. DIEPSYCHISCHE STRUKTUR ALSGEFUEGE VONINTERAKTIONSFORMEN . DIEEINIGUNGSSITUATION DIESPRACHEINFUEHRUNG DESYMBOLISIERUNG . AKTIVE ANEIGNUNG . BILDUNGSHEMMUNG . ZURMETHODOLOGIE . ERFAHRUNGSFORMEN: FUEHLEN - ERLEBEN - BEGREIFEN FUEHLEN ALSGRUNDLEGENDE ERFAHRUNG . . . . . . . . DASBEGREIFEN - DEREINTRITT INDIEWELTDERSYMBOLE. DASERLEBEN UNDDIEDARSTELLENDE SYMBOLIK . . . . . AESTHETISCHE GEGENSTAENDE - SCHNAPPSCHUESSE EINER FAMILIE. SCHILDER - INFORMATION AUFEINENBLICKUNDANDENKEN. DIELANDKARTE - SINNLICHE VIELFALT . . . . . . . . . . . DASBLUMENARRANGEMENT - KOMMUNIKATION DESUNSAGBAREN. DASSPIEL- FIKTIVEWELTUNDNARRATIVITAET. . . . . . . RITUAL UNDFEST- VOLLZUGUNDBEGEHUNG. . . . . . . MYTHOS - EINHEITSSTIFTENDE ORIENTIERUNG INDERWELT . FUSSBALL - KULTIVIERUNG VONGEMEINSCHAFTSWERTEN KUNSTALSERKUNDUNG DERWELT . EINZWISCHENBEFUND . FORMALE ASPEKTE DER AESTHETISCHER KOMMUNIKATION. DASMYTHISCHE. . DASSPIELERISCHE . DASKUENSTLERISCHE DASSYMPTOMATISCHE UNDMANIPULATIVE INHALTLICHE ASPEKTE DER FIKTION. SINNLICHE ASPEKTE . EMOTIONALE ASPEKTE NORMATIVE ASPEKTE. SYSTEMISCHE ASPEKTE. 52 52 53 55 58 64 69 71 75 75 88 89 96 96 97 98 101 104 106 108 109 117 119 119 121 123 124 129 130 133 137 141 INHALT DASNOCHNICHTUNDDASNICHTMEHRAUSSAGBARE III 143 TEIL11STUDIEN ZUAESTHETIK UNDERZIEHUNG 147 BATESONS SYSTEMTHEORETISCHER ANSATZ 149 METHODOLOGISCHE ANMERKUNGEN . 150 SPIELALSGEFUEGE LOGISCHER TYPEN. 151 SPIELALSANALOGE KOMMUNIKATION 155 ABSCHLIESSENDE BETRACHTUNG . . . 163 DER LITERARISCHE TEXT ALSEXEMPLARISCHE DARSTELLUNG 165 VERLETZUNG VONSPRECHNORMEN . . . 165 FIKTIONALSAEUSSERUNG UEBERNICHTS? . 168 DERLITERARISCHE TEXTALSTROPE. . . 171 DYNAMISCHE ASPEKTE DES MAERCHENS - SOZIALES UND EMOTIONALES LERNEN . . . . . . . . . . . . . . . 174 MAERCHEN ALSPAEDAGOGISCHE TEXTE. . . . . 174 DERANSATZDESRUSSISCHEN FORMALISMUS. 175 FAEHIGKEIT ZURFUERSORGE. . . 177 SCHAMUNDSELBSTVERTRAUEN 179 TRAUER. . . 181 DISKUSSION. 182 NORMATIVE ASPEKTE DES MAERCHENS 190 ZWISCHEN FAKTUNDIDEA1- DIEFIKTION ALSREKONSTRUKTION VONHANDLUNG 191 DASMAERCHEN ALSEININDIVIDUALISIERTES GENRE . . . 194 ANTI-FEUDALE, ANTI-PATRIARCHALISCHE KOMMUNIKATION 197 ABSCHLIESSENDE BEMERKUNG. . . . . . . . . . . . . 202 DIE ROLLE DER EMOTION INDER ERFAHRUNG - ZUDEWEYS KUNSTALS ERFAHRUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 204 DIEEMOTION ALSGESCHICHTLICHE UNDKULTURELLE KATEGORIE. 206 EMOTION, SINNEUNDUNMITTELBARKEIT. . 207 DIEEMOTION ALSSUBJEKT DERERFAHRUNG 209 EMOTION ALSNIEDERSCHLAG VONERFAHRUNG. 211 AESTHETISCHE EMOTION - EINPROBLEMATISCHER BEGRIFF 212 IV INHALT INTELLEKTUELLE ERFAHRUNG ALSOXYMORON. . 219 ABSCHLIESSENDE BEMERKUNG. . . . . . . . 221 ZURAESTHETISCHEN QUALITAET DERWISSENSCHAFTLICHEN ERFAHRUNG BEI DEWEY . . . . . . . . . 222 AESTHETISCHE QUALITAET . . . . . . . . . . . . . . 223 AUSDRUCK UNDAUSSAGE. . . . . . . . . . . . . 229 ZURREKONSTRUKTION VONAUSSAGE UNDAUSDRUCK 234 ERZIEHUNG ZUMWELTBUERGERTUM AUSKUENSTLERISCHER PERSPEKTIVE. 237 NARRATIVE UEBERLEGUNGEN ZURVERSCHIEDENHEIT. . . . 240 EIGENSCHAFTEN DERKUENSTLERISCHEN KOMMUNIKATION . 246 ABSCHLIESSENDE BEMERKUNGEN . . . . . . . . . . . 252 ERZIEHUNG UNDKUNST- EINIGE UNTERSCHEIDUNGEN 254 DARSTELLENDE SYMBOLIK, AESTHETISCHE KOMMUNIKATION UNDERLEBEN 255 KUNSTALSERFORSCHUNG DERWELTIMMEDIUM DARSTELLENDER SYMBOLIK 260 KUNSTVERMITTLUNG ALSPAEDAGOGISCHE AUFGABE 262 ZURPAEDAGOGISCHEN WENDE INDERKUNST 266 LITERATURHINWEISE 268 INDEX . . . . . . . 279 Inhalt Prolog................................................................ 9 1. Vom Haltungsverlust ................................................. 9 2. Was ist Haltung? Ein Vorblick ..................................... 15 1. Einleitung......................................................... 21 1.1 Habitus hecticus................................................... 21 1.2 Zur Herangehens weise: Konzepte statt Begriffe..................... 24 1.3 Erste Lesarten der hexis ...................................... 31 1.4 Thesen - Der Streit zweier Idealitäten............................. 35 1.5 Stand der Dinge ................................................... 40 1.6 Das Dazwischen..................................................... 42 1. HEXIS............................................................... 47 2. Ethik als Kinematik................................................ 49 2.1 Ein Instrument der Zeitlichkeit.................................... 50 2.2 Die Macht der Gewöhnung - nicht: der Gewohnheit.................... 58 2.3 Eine Sozialität der Bewegten: Tugend als Gewitztheit .............. 67 3. Pathosfähigkeit.................................................... 72 3.1 Werden und Vergehen................................................ 73 3.2 Indifferenz - Exkurs und einige Spekulationen zu einer Ontologie des Akzidentellen ...................................... 83 3.3 Destruktive Plastizität als Immanenz der Form ..................... 89 4. Megalopsychia - Eine beispielhafte Haltung......................... 96 4.1 Zeit, zu einem Beispiel zu kommen ................................. 97 4.2 Haltung als Kippbild.............................................. 105 4.3 Die Grenzen der Ethopoietik..................................... 115 5. Zwei abschließende Lehren zur Öffentlichkeit von Haltungen...... 118 5.1 Die Konstruktion »Schöner Stellen«............................ 119 5.2 Ausschluss des Paradigmatischen - Dekonstruktion des ergon ....... 133 6. Die Freiheit der Ungenauigkeit - Eine Theorie, die zu ihrem Urheber passt ...................................................... 144 II. EUEXIA........................................................... 149 7. Vom Monolog zur Haltung - Formen der Selbstdarstellung.............. 155 7.1 Rhetorik des Herzens.......................................... 155 7.2 »Nichts ist mir so unähnlich wie ich selbst.« - Haltung als Kosmetik ............................................ 169 8. Antiker Sport und sein Verhältnis zur Plastik ..................... 175 8.1 Das wahre Gute im guten Leben................................... 175 8.2 Gymnastische Propädeutik...................................... 182 9. Die Kunst der Annäherung durch Übertreibung: Haltung in der antiken Plastik...................................... 193 9.1 Antike Sportkritik als Kunstkritik............................ 193 9.2 Mentalitá pitagórica.......................................... 198 9.3 Kontrapost: Die hexis des sich-lachend-schämenden Halbwesens ... 201 9.4 Der polykleitische Kopf - Zum kanonischen mesón der Gerechtigkeit................................................ 208 9.5 To kalon - Das Lysippische Nachspiel übernatürlicher Schönheit ... 219 10. Wahnsinn und Methode - Haltung in Medizin und Phänomenologie .................................................... 226 10.1 Wiederbelebungsversuche: Hexis und die antike Medizin......... 227 10.2 Eine leider vergebliche medizinische Intervention gegen die Philosophie ............................................... 233 10.3 Doppelte aisthésis - Zwischen Empfindsamkeit und Empfindlichkeit 240 10.4 Haltung zwischen Phänomenologie und Psychiatrie............... 246 11. Fall sein - Haltung und Identifizierung......................... 250 11.1 »Fassung ist, was man verliert, wenn man die Fassung verliert.« — 250 11.2 Das Spiel der Identifizierung als symbolische Interaktion - Jürg Zutt: Innere Haltung........................................ 255 11.3 Identifizierung .................................................. 264 12. Euexia als philosophische Haltung .............................. 270 12.1 Vom Zwiespalt - Aristotelische hexis oder Schmitz’sche Fassung ... 270 12.2 Spielraum als Heimat-Idylle....................................... 275 12.3 Kommt ein Phänomenologe zum Arzt.................................. 278 13. Bios theoretikos - Tugend ohne Haltung.......................... 287 13.1 Ethos als ästhetischer Erlebnisbereich ........................... 287 13.2 Bios theoretikos als Ästhetik der Existenz ....................... 290 13.3 Kritik des bios theoretikos....................................... 295 III. AUSBLICK: NACH DER HALTUNG ..................................... 301 14. Nach der Haltung: Für eine Philosophie des Habens ................ 303 14.1 Ktteis und chresis - Besitzen und Gebrauchen...................... 304 14.2 Logik des Habens.................................................. 309 14.3 Melancholie und Glück der Erschöpfung ............................ 323 Epilog: Freund und Feind.............................................. 328 Anhang Bibliographie.......................................................... 337 Bildnachweis .......................................................... 347 Mit »Haltung« verbindet man in der Regel ein gewisse Unbeug- samkeit gegen die Wechselfälle der Zeit. Der Autor versucht in dieser Studie mit Rückgriff auf das antike Konzept der hexis, das in den aristotelischen Ethiken als Bestimmung der Tugenden auftritt, Haltung anders, nämlich aus dem Geist der Bewegung zu denken: Haltung hat nichts Starres, sondern verfügt als Instrument der Zeitlichkeit vielmehr über einen subversiven, flexiblen Sinn für den kam einer Situation. Nur so kann Haltung zum Vermögen werden, Grund des eigenen Handelns zu bleiben. Haltung antwortet damit auf ein anthropologisches wie politi- sches Grundproblem: Wie kann es gelingen, als Mitglied einer dynamischen Gemeinschaft weder im Strudel ihrer Bewegungen • 1 • K , unterzugehen noch aber völlig aus ihr heraüszufallen und zum Einzelgänger zu werden? Die antike Kulturgeschichte, der in diesem Band kursorisch nachgegangen wird, hat mit den Mitteln der Philosophie, Kunst, ; ‘ • » Gymnastik und Medizin immer wieder versucht, dieses Problem * • . ♦ mit Entwürfen einer exemplarischen »guten Haltung« (euexia) verbindlich zu beantworten. Diese Verbindlichkeit zu hinter- fragen gehört aber selbst zum Vermögen von Haltung, die damit auf entschiedene Weise kritisch wird.
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