"Von den vnholden oder hexen": Studien zu Text und Kontext eines Traktats des Ulrich Molitoris
In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entsteht ein neues mit Magie und Zauberei assoziiertes Weiblichkeitskonstrukt: die Hexe. Als der Inquisitor Heinrich Institoris 1485 in Innsbruck Prozesse gegen vermeintliche Hexen anstrengt, kommt auch im Herrschaftsgebiet Siegmunds von Tirol die Frage auf...
Gespeichert in:
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Format: | Abschlussarbeit Buch |
Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
Hildesheim
Weidmann
[2016]
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Schriftenreihe: | Spolia Berolinensia
Band 35 |
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Online-Zugang: | Inhaltstext Inhaltsverzeichnis |
Zusammenfassung: | In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entsteht ein neues mit Magie und Zauberei assoziiertes Weiblichkeitskonstrukt: die Hexe. Als der Inquisitor Heinrich Institoris 1485 in Innsbruck Prozesse gegen vermeintliche Hexen anstrengt, kommt auch im Herrschaftsgebiet Siegmunds von Tirol die Frage auf, ob es Hexen überhaupt gibt und, wenn ja, wie wirkmächtig sie sind. In diesem Kontext entsteht der Traktat des Konstanzer Juristen Ulrich Molitoris, der darauf zielt, das befremdliche Phänomen ›Hexe‹ transparent zu machen und zu erklären. Die vorliegende Arbeit fragt nach den diskursiven Strategien, die im Traktat eingesetzt werden, um die brisante Frage zeitgenössisch adäquat beantworten zu können, und beschreibt die Hexe als das Produkt einer medialen Repräsentation. Darüber hinaus wird das dem Traktat zugrundeliegende Hexenverständnis pointiert von dem des ›Malleus maleficarum‹ abgesetzt. |
Beschreibung: | Rezensiert in: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, Band 147 (2018), Heft 3, Seite 372-374 ( Dr. Jürgen Römer) |
Beschreibung: | X, 369 Seiten Illustrationen |
ISBN: | 9783615004236 |
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Inhalt
Vorwort IX
1 Einleitung I
1.1 Einführung in das Thema. 1
1.2 Der Autor und sein Text. 7
1.2.1 Zum beruflichen Werdegang des Ulrich Molitoris. 7
1.2.2 Zum literarischen Schaffen. 10
1.3 Die Überlieferung des Traktats . 11
1.4 Der Traktat im Spiegel der Forschung. 17
1.5 Zu Konzeption und Programm dieser Arbeit. 22
2 Begriffsbildung: Zur Lexik und Semantik des Konzepts Hexe 31
2.1 Wort- und begriffsgeschichtliche Überlegungen zum Konzept Hexe
vor Molitoris. 31
2.1.1 Perspektiven der Forschung zur Lexemgeschichte. 32
2.1.2 Die Hexe im späten Mittelalter - Semantisierungsmöglichkeiten
vom 13. bis 15. Jahrhundert. 39
2.1.2.1 Die Hexe als Staatsfeindin . 41
2.1.2.2 Die Hexe als falsche Heilsvermittlerin. 47
2.1.2.3 Die Hexe als kampfwütige Kriegerin und Helferin im Kampf. . 52
2.1.2.4 Die Hexe als astrologisch determinierte, amoralische Person . . 56
2.1.2.5 Alternative Benennungen desselben Konzepts: vnholde[],pöse[]
leute[], checzer und czauberer. 58
2.1.2.5.1 Die vnholden. 58
2.1.2.5.2 Die pösen leute[] in Hans Vintlers Blumen der Tugend . . 71
2.1.2.5.3 checzer und czauberer in Michel Beheims Lied Nr. 235 . 73
2.1.3 Fazit. 75
2.2 vnholde[\} hexen., böse weiber - die Hexe bei Ulrich Molitoris. 78
2.2.1 lania und phitonissa: Die Terminologie des lateinischen Traktats . . 79
2.2.2 vnholde[] oder hexen: Die Terminologie des deutschen Traktats . . 85
2.2.3 zaubrer, zaubrei und vergiften kunst. 92
2.2.4 Fazit. 98
3 Ordnungen des Wissens: Methoden der Wahrheitsfindung
und -begründung 101
3.1 Methoden der Wahrheitsfindung. 101
3.1.1 Der Aufbau des Traktats. 103
VI
Inhalt
3.1.1.1 Paratextuelle Rahmung. 103
3.1.1.1.1 Titel, Dedikationsszene und Proömium. 103
3.LI.1.2 Epilog. 110
3.1.1.1.3 Das intendierte Publikum. 112
3.1.1.2 Der Dialogteil . 114
3.1.1.3 Zwischenfazit. 117
3.1.2 Disputieren und Dialogisieren. 118
3.1.3 Argumentationstechniken. 130
3.1.3.1 Argumentative Verfahren: Exemplarische Analyse zur Verhand-
lung der ersten Frage . 131
3.1.3.2 Fragen und Infragestellen. 153
3.1.3.3 Meinungspluralität tind Erkenntnisprozess. 155
3.1.3.4 Stagnation des Prozesses: Vom problemorientierten Argumen-
tieren zum Aus- und Abschweifen der Argumentation. 156
3.2 Methoden der Wahrheitsbegründung. 160
3.2.1 Das Verfahren der compilatio als Kumulation des Wissens
über Hexen. 162
3.2.2 Zur ersten Methode der Wahrheitsbegründung: Argumentieren mit
der Autorität der Sprecherinstanzen. 165
3.2.2.1 Siegmund. 167
3.2.2.2 Konrad . 169
3.2.2.3 Ulrich. 170
3.2.2.4 Zwischenfazit. 171
3.2.3 Zur zweiten Methode der Wahrheitsbegründung: Argumentieren
mit Buchwissen. 173
3.2.3.1 Auswahlkriterien. 173
3.2.3.1.1 historie, exempel fabel. 174
3.2.3.1.2 ratio und auctoritas. 178
3.2.3.2 Zur konkreten Auswahl der auctoritas: Die gruntliche[n] lerer . 179
3.2.3.3 Exempelfiguren. 185
3.2.3.3.1 Exempelfiguren der Heiligen Schrift: Hiob. 187
3.2.3.3.2 Hagiographische Exempelfiguren: Justina. 188
3.2.3.3.3 Exempelfiguren aus der Enzyklopädik: Lohengrin
und Melusine. 191
3.2.3.3.4 Exempelfiguren aus der antiken Literatur: Circe. 193
3.2.4 Zur dritten Methode der Wahrheitsbegründung: ratio-basiertes
Argumentieren. 195
3.2.5 Zur vierten Methode der Wahrheitsbegründung: Argumentieren
mit Erfahrungswissen. 197
3.2.6 Wahrheitsverkündigung: Das Ende des Dialogs und der Urteils-
spruch . 205
3.3 Fazit . 212
Inhalt
VII
4 durch doctor Vlrichen Molitoris zu latein vnd auch zu teutsch gemacht
- zum Verhältnis von lateinischem und deutschem Traktat 215
4.1 Ausgangslage. 218
4.2 Vergleich zwischen deutscher und lateinischer Fassung. 219
4.2.1 Die Gliederung des Traktats. 219
4.2.2 Besonderheiten der Syntax. 221
4.2.3 Entlehnungen aus dem Lateinischen. 223
4.2.4 Vereindeutigungen und Explikationen. 224
4.2.4.1 Erläuterung lateinischer Lemmata. 224
4.2.4.2 Ergänzung von Orts-und Personennamen. 226
4.2.4.3 Vereinfachung von Erzählstrukturen. 227
4.2.4.4 Konkretisierung des Sachverhalts . 229
4.2.4.5 Gegenüberstellungen. 232
4.2.5 Ökonomisierungen. 234
4.2.6 Innerer Aufbau . 237
4.2.7 Abstraktionen. 239
4.2.8 Divergierende Berufung auf die auctoritas. 240
4.3 Fazit. 241
5 Visualität und Medialität 245
5.1 Der Druck des Molitorschen Traktats und die Offizin Johann
Zainers d. Ä. 246
5.2 Zur Entstehung eines Text-Bildes - das Konzept Hexe in sechs Holz-
schnitten und seine Beziehung zum Text. 249
5.2.1 Hexenschuss. 251
5.2.2 Gestaltveränderung. 256
5.2.3 Hexenritt. 262
5.2.4 Teufelsbuhlschaft . 266
5.2.5 Wetterzauber. 269
5.2.6 Hexensabbat. 272
5.3 Fazit. 275
6 Aspekte der Kontextualisierung 281
6.1 Der literaturgeschichtliche Kontext: Heinrich Institoris Malleus
maleficarum (1486/87) 283
6.1.1 Das neue Phänomen der Hexerei und seine Grundlage. 288
6.1.2 Die Konkretisierung der Grundlage und deren Folgen . 291
6.1.3 Formale Aspekte der Darstellung. 296
6.1.4 Malleus maleficarum und Von den vnholden oder hexenc
Unterschiede und Gemeinsamkeiten. 297
6.2 Der zeitgeschichtliche Kontext. 304
6.2.1 Der Innsbrucker Prozess von 1485 . 306
6.2.2 Zauberei und Hexerei in Konstanz. 314
VIII
Inhalt
6.2.3 Fazit. 316
7 Resümee und Ausblick 319
Anhang 323
A Literaturverzeichnis 325
A.l Abkürzungen und abgekürzt zitierte Literatur. 325
A.2 Handschriften und Drucke . 328
A.3 Textausgaben. 328
A.4 Forschungsliteratur. 333
B Register der Namen und Werktitel 365 |
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spelling | Gold, Julia Verfasser (DE-588)1020911735 aut "Von den vnholden oder hexen" Studien zu Text und Kontext eines Traktats des Ulrich Molitoris Julia Gold Von den Unholden oder Hexen Hildesheim Weidmann [2016] © 2016 X, 369 Seiten Illustrationen txt rdacontent n rdamedia nc rdacarrier Spolia Berolinensia Band 35 Rezensiert in: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur, Band 147 (2018), Heft 3, Seite 372-374 ( Dr. Jürgen Römer) Dissertation Universität Würzburg 2014 leicht gekürzt und in Details überarbeitet In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entsteht ein neues mit Magie und Zauberei assoziiertes Weiblichkeitskonstrukt: die Hexe. Als der Inquisitor Heinrich Institoris 1485 in Innsbruck Prozesse gegen vermeintliche Hexen anstrengt, kommt auch im Herrschaftsgebiet Siegmunds von Tirol die Frage auf, ob es Hexen überhaupt gibt und, wenn ja, wie wirkmächtig sie sind. In diesem Kontext entsteht der Traktat des Konstanzer Juristen Ulrich Molitoris, der darauf zielt, das befremdliche Phänomen ›Hexe‹ transparent zu machen und zu erklären. Die vorliegende Arbeit fragt nach den diskursiven Strategien, die im Traktat eingesetzt werden, um die brisante Frage zeitgenössisch adäquat beantworten zu können, und beschreibt die Hexe als das Produkt einer medialen Repräsentation. Darüber hinaus wird das dem Traktat zugrundeliegende Hexenverständnis pointiert von dem des ›Malleus maleficarum‹ abgesetzt. Molitoris, Ulrich 1442-1507 Von den Unholden oder Hexen (DE-588)1102225037 gnd rswk-swf Hexe (DE-588)4024799-5 gnd rswk-swf Begriff (DE-588)4005248-5 gnd rswk-swf (DE-588)4113937-9 Hochschulschrift gnd-content Molitoris, Ulrich 1442-1507 Von den Unholden oder Hexen (DE-588)1102225037 u Hexe (DE-588)4024799-5 s Begriff (DE-588)4005248-5 s DE-604 Weidmannsche Verlagsbuchhandlung (DE-588)814693-7 pbl Spolia Berolinensia Band 35 (DE-604)BV023551816 35 X:MVB text/html http://deposit.dnb.de/cgi-bin/dokserv?id=0c0b34631a934528a0edf7cfa27f6eaa&prov=M&dok_var=1&dok_ext=htm Inhaltstext Digitalisierung UB Augsburg - ADAM Catalogue Enrichment application/pdf http://bvbr.bib-bvb.de:8991/F?func=service&doc_library=BVB01&local_base=BVB01&doc_number=028982389&sequence=000002&line_number=0001&func_code=DB_RECORDS&service_type=MEDIA Inhaltsverzeichnis |
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