Nevidljivi frontovi: Prvi svetski rat i Vojvodina
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Novi Sad
Muzej Vojvodine
2014
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Der Erste Weltkrieg, oft auch als Großer Krieg bezeichnet, war bis dahin der umfassendste kriegerische Konflikt der Geschichte der Menschheit. Er dauerte vier Jahre und viereinhalb Monate. Es wurde auf allen Kontinenten gekämpft, außer Nordamerika und Australien, aber auch die Völker dieser Kontinente waren am Krieg beteiligt.
Anfang des 20. Jahrhunderts entflammten zahlreiche ernste politische Krisen und lokale Kriege. Die Großmächte teilten sich in zwei Blöcke. Einen Block bildeten die Zentralmächte (Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien), zum zweiten, der Entente, gehörten Frankreich, Russland, Großbritannien und Japan. Die Lösung der angespannten geopolitischen Situation haben die gegenüberstehenden Parteien in der unglücklichsten Option - in einem großangelegten internationalen Waffenkrieg gefunden. Die Verwüstungen und Leiden an den Fronten hatten dauernde Reperkussionen für die meisten Teilnehmer zur Folge und tragen dem Fall drei großen Imperien - der russischen, der deutschen und der österreichungarischen bei. Die Vojvodina, als Bestandteil Österreich-Ungarns, hat auch auf spezifische Weise die Ereignisse von diesen dramatischen vier Jahren erlebt, durch bewegte wirtschaftliche, ethnische und politische Veränderungen.
Das politische Leben in der Vojvodina zu Beginn des 20. Jahrhunderts verging im Zeichen der immer zugespitzteren Lage der nationalen Minderheiten, vor Allem der Serben. Die verstärkte Magyarisierung, besonders nach 1907, und die politische Umorientierung Serbiens nach Russland - nach dem Königsmord von 1903, nach dem Zollkrieg (Schweinekrieg) zwischen Österreich-Ungarn und Serbien in 1906-1911, und besonders nach der Annexion von Bosnien-Herzegowina durch Österreich-Ungarn in 1908 -, haben eine Krise nach der anderen hervorgerufen, in einer Zeit, wo auch die Beziehungen der Großmächte in Europa immer schlechter wurden. Andererseits haben die großen militärischen Erfolge des Königreichs Serbien in den Balkankriegen (1912/13) dazu geführt, dass die Serben, Kroaten und Slowenen aus allen Teilen der Monarchie eine politische Selbstständigkeit von Pest und Wien, und Bildung einer neuen, südslawischen Gemeinschaft verlangten. Gleichzeitig war das erstarkte und erweiterte Serbien ein immer größer werdendes Hindernis für die zwei germanischen Imperien, die sich nach Osten erweitern versuchten.
Beim Attentat von Sarajevo vom 28. Juni 1914 wurde der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand vom Mitglied der nationalen-revolutionären Untergrundorganisation Mlada Bosna, Gavrilo Princip ermordet, was Österreich-Ungarn als Anlass diente, um mit Serbien abzurechnen. Ohne jede Beweise wurde die Staatsführung Serbiens beschuldigt, das Attentat organisiert zu haben, und Österreich-Ungarn stellte an Serbien ein Ultimatum mit so scharfen Forderungen, die praktisch unannehmbar waren. Falls das Ultimatum nicht vorbehaltlos angenommen werde, wurde mit einer Kriegserklärung gedroht, und eben das geschah am 28. Juli.
In jenen Teilen Österreich-Ungarns, wo in größerem Zahl Serben lebten, wurden gegen ihnen während der ganzen Kriegszeit systematisch Repressionen ausgeübt: Internierungen, „Hochverratsprozesse , Verbot der Zeitungen und kulturellen Institutionen und Vereine, bis an den offenen Terror und Liquidationen.
Die österreichisch-ungarische Kriegspropaganda war vor allem auf die Mobilisierung der Deutschen und Ungarn gerichtet, man hat auf die Minderheiten, besonders die Slawen, nicht gerechnet, sie wurden sogar fast als subversive Elemente trätiert. Die Tendenz war es, die Person von Kaiser Franz Joseph I als Symbol der Einheit dieses anachronistischen Staatsgebildes zu nutzen. Nach seinem Tode, im Herbst 1916, wurde eher die Parole „Verteidigung der Heimat betont, einer Heimat, die eine immer weniger werdende Zahl ihrer Staatsbürger als solche erlebt hat.
Statt eines schnellen Sieges an der Balkanfront stieß Österreich-Ungarn auf einen zähen Widerstand der serbischen Armee. Der Triumphzug, gefolgt durch Massenverbrechen gegen die Zivilbevölkerung, verwandelte sich am Berg Cer und an der Kolubara in ein Debakel. Die zurückgedrängte Armee der Monarchie vereinte sich mit den Streitkräften von Deutschland und Bulgarien und kam, diesmal erfolgreich, im Herbst 1915 nach Serbien zurück.
Nach dem dramatischen Rückzug über Albanien, schlug sich das serbische Heer bis zur griechischen Küste durch, wo im Herbst 1916, mit Hilfe der Alliierten eine neue Front - die Salonikifront gegen die Zentralmächte gebildet wurde.
In der Zwischenzeit zeigte die vom Krieg erschöpfte Monarchie die ersten Zeichen des Zerfalls. Ihre Wirtschaft steht vor dem Kollaps, es fehlen immer mehr elementare Verbrauchsgüter, wie auch Arbeitskräfte wegen der immer häufigeren Mobilmachung. Der Schwarzmarkt floriert, die Preise schießen in die Höhe, es mangelt an Bargeld. Nacheinander werden Kriegsanleihen ausgeschrieben, sie bringen aber nicht den ersehnten Effekt. Es werden auch verschiedene, für die expandierende Kriegsindustrie nötige Rohstoffe und Edelmetalle aufkauft.
Der Verfall ergreift auch die Armee. Einige schwere Niederlagen an der Ostfront, massenhafte Desertierungen und das „Lögös -Phänomen sind die besten Beweise dafür. Und als von den „Logos - teilweise unter dem Einfluss der Oktoberrevolution - sich die kämpferischen „Grünen Kader entwickelt haben, wurde die erschöpfte Monarchie mit einer neuen - der inneren Front konfrontiert.
Während die österreich-ungarische Armee auseinanderfiel, begann die serbische Armee, die von ihrem Staatsterritorium getrennt war und keine Möglichkeit hatte, ihre Reihen durch Rekrutierung aufzufüllen, Freiwillige zu suchen. Solche gab es unter den serbischen Soldaten von den ersten Tagen des Krieges an, vor allem nach dem Übergang nach Srem, Anfang September 1914. Nach dem Eintritt Rumäniens in den Krieg befand sich im Rahmen des 47. russischen Korps, das um zu helfen nach Rumänien geschickt wurde, auch die 1. freiwillige Division, gebildet von Freiwilligen aus dem Banat und von ehemaligen österreich-ungarischen Soldaten slawischer Abstammung, überwiegend Serben, die unter dem Befehl von serbischen Offizieren standen. Dank dem Zufluss von neuen Freiwilligen entwickelte sich die Division zum Korps, das später an die Salonikifront verlegt wurde.
Serbien führte eine Freiwilligen-Kampagne unter Auswanderern in überseeischen Ländern schon ab 1914, und etwas später auch Montenegro. Daran war besonders aktiv Mihajlo Pupin beteiligt. Bis zum Ende des Krieges traten fast 21.000 Auswanderer jugoslawischer Abstammung in die serbische Armee. Etwa ein Drittel war aus der Vojvodina.
Mitte September 1918 wurde die Salonikifront durchgebrochen, und Anfang November war ganz Serbien befreit. Auf Befehl der Alliierten rückte das serbische Heer auf das Gebiet Österreich-Ungarns vor (Bosnien, Vojvodina, Kroatien). Am 1B. November wurde mit dem Waffenstillstand von Belgrad die Demarkationslinie zwischen den alliierten Armeen und dem neu entstandenen unabhängigen Ungarn festgelegt. Schon damals war klar, dass der Versuch der ungarischen Regierung, „die Einheit der Länder der heiligen Stephanskrone zu bewahren, keine Chance auf Erfolg hatte. Aufgrund von Wilsons Prinzipien haben die nicht ungarischen Völker, die Serben, Kroaten, Slowaken und Rumänen, alle Beziehungen zu Budapest abgebrochen und begonnen, ihre nationalen Staaten zu organisieren.
Auf der großen Volksversammlung in Novi Sad am 25. November 1918 wurde der Beschluss getroffen, dass die Backa, das Banat und die Baranja zum Bestandteil des Königreichs Serbien werden. Am Tag zuvor wurde in Ruma ein ähnlicher Beschluss auch über Srem getroffen. So ist eine neue Epoche in der Geschichte dieser Gegend begonnen.
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