Vergangenheitsbewältigung am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts:
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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: König, Helmut (VerfasserIn)
Format: Elektronisch E-Book
Sprache:German
Veröffentlicht: Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaften 1998
Schriftenreihe:Leviathan Sonderhefte 18
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Beschreibung:1. Der Begriff Vergangenheitsbewältigung hat sich in den letzten Jahren von dem historischen Kontext, auf den er ursprünglich gemünzt war, abgelöst. Aus dem Namen für einen ethisch-moralischen Umgang mit der Vergangenheit des Nationalsozialismus in Deutschland ist ein Gattungsbegriff geworden, der heute in politik- und sozialwissenschaftlichen Analysen der Ablösung von Diktaturen durch Demokratien einen festen Platz hat. Das Ende des Staatssozialismus und die Aufgabe, in Deutschland erneut das Erbe einer Diktatur in eine Demokratie zu überführen, hat zu dieser semantischen Generalisierung wesentlich beigetragen. Die Rede war von der "doppelten Vergangenheit" 1 und in der Folge eben von der Aufgabe einer "zweifachen" oder "doppelten Vergangenheitsbewältigung". 2 Das führte zu der Frage, ob und inwieweit im Blick auf die Bundesrepublik 3 und im internationalen Kontext Vergleiche erlaubt, möglich und sinnvoll sind. 4 Die Debatte darüber ist in vollem Gange. Unabhängig von ihrem Ausgang bleibt festzuhalten, daß der Terminus Vergangenheitsbewältigung zu einer Sammelbezeichnung für jene Aktivitäten geworden ist, mit denen sich demokratische und auf die Menschenrechte verpflichtete politische Systeme und Gesellschaften mit ihren durch Diktatur und Verbrechen gekennzeichneten Vorgängersystemen auseinandersetzen. Der Vorschlag, den Begriff zu formalisieren und zur Bezeichnung der Auseinandersetzung mit den Folgen jedweden politischen Systemwechsels zu benutzen, 5 hat sich nicht durchgesetzt. "Die entscheidende Voraussetzung jedes Anspruchs auf Vergangenheitsbewältigung ist ( . . . ) der vorausgegangene ( . . . ) Kontinuitätsbruch, der in der Regel Verfolgung, Entrechtung, Behinderung derjenigen Menschen und Strukturen bedeutet, gegen die sich die proklamierte 'revolutionäre Veränderung' richten sollte
Beschreibung:1 Online-Ressource (456 S.)
ISBN:9783663117308
9783531131566
DOI:10.1007/978-3-663-11730-8

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