Die Strafe: II Die Modernen Erscheinungsformen
Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Hentig, Hans von 1887-1974 (VerfasserIn)
Format: Elektronisch E-Book
Sprache:German
Veröffentlicht: Berlin, Heidelberg Springer Berlin Heidelberg 1955
Schlagworte:
Online-Zugang:FLA01
Volltext
Beschreibung:Die psychologischen Mechanismen der Strafe. I. Das kriminalpolitische Defizit der modernen Strafarten, ausgedrückt in steigenden Rückfallsziffern, ist nicht nur der Erfindungsarmut, der Ungeduld und fehlender wissenschaftlicher Methodik zuzuschreiben. Auch mit dem Menschenmaterial, auf das Strafe oder Strafandrohungen abgestellt sind, gehen Änderungen vor sich. Obschon die Strafart die gleiche bleibt, kann wechselnde Empfänglichkeit für Strafe Fehlwirkungen verursachen. Neue Blockierungen im Gehirn des einzelnen wie der Massen können den effektiven Drohgehalt der Strafe verflachen oder völlig verwischen. Alle Formeln, auf denen sich die Strafe gründet, gehen vom Normalmenschen aus. Wir setzen voraus, daß er in normale Lebensbedingungen hineingestellt ist. Diese Annahme mag auf den Gesetzgeber, den Richter und den Strafanstaltsdirektor zutreffen. Sie mag auf einen großen Teil der Bevölkerung anwendbar sein, solange ruhige und friedliche Zeiten Arbeit und Fleiß, Gesetzestreue und Festigkeit des Charakters belohnen. Das Material der Kriminalwissenschaft aber sind Menschen, die häufig an körperlichen oder seelischen Mängeln leiden oder hohem Umweltdruck ausgesetzt sind. Es sind weder Durchschnittsmenschen noch durchschnittliche Situationen, mit denen wir zu tun haben. So kann es nicht wundernehmen, daß unsere Normalpsychologie mehr als einmal in die Irre geht
Beschreibung:1 Online-Ressource (VII, 415 S.)
ISBN:9783662260647
9783662239520
DOI:10.1007/978-3-662-26064-7

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