Klinische Psychologie: Theoretische und Ideologische Probleme
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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Helm, Johannes 1927- (VerfasserIn)
Format: Elektronisch E-Book
Sprache:German
Veröffentlicht: Heidelberg Steinkopff 1979
Schriftenreihe:Psychologie und Gesellschaft 11
Schlagworte:
Online-Zugang:FLA01
Volltext
Beschreibung:zum psychoanalytischen Entwicklungskonzept Von HANS-DIETER SCHMIDT 1. WILLIAM STERN, der Altmeister der Kinderpsychologie, geht in der dritten Auflage seiner "Psychologie der frühen Kindheit", die 1923 erschien, 13mal kritisch auf die Psychoanalyse ein. STERNS hauptsächliche Stoßrichtung ist methodenkritischer Art. Im Vordergrund steht dabei das Gütekriterium der Objektivität, dessen Beachtung er z. B. bei der Auswertung von Kindheitserinnerungen oder bei der Symboldeutung vermißt. Nur an zwei Stellen schlägt STERNS Methodenkritik in Gegenstandskritik um, die das psychoanalytische Konzept des Menschen und seiner Entwicklung tangiert. Die erste (S. 352ff. ) zielt u. a. auf FREUDS Konzipierung des Unbewußten als "Gegeninstanz des Bewußtseins". STERN greift außerdem die libidozentrierte monothematische Hermeneutik menschlicher Motive an, an deren Stelle er eine "Vieleinheit der Ziele" gesetzt wissen will. Sie sei eine natürliche Konsequenz der Position des Menschen in Natur, Kultur, sozialer Welt und ideeller Wertwelt. STERN setzt hier sein personalistisches Menschenbild (eine Version der bürgerlich-philosophischen Anthropologie) gegen das der Psychoanalyse. Die zweite Textstelle (S. 381 ff. ) berührt die Entwicklungstheorie. Hier argumentiert STERN u. a. gegen die Annahme eines unvollkommenen kindlichen Bewußtseins bei gleichzeitig unterstellter relativer Vollkommenheit des Unbewußten, so daß die Spannung zwischen Bewußtem und Unbewußtem zum Ausgangspunkt der Entwicklung gemacht werde, nicht etwa als Entwicklungsprodukt erscheine. Das psychoanalytische Bild der Kindheit sei eine "Rückwärtsprojektion" der erwachsenen Persönlichkeitsstruktur in frühe Phasen der Ontogenese. STERN erinnert hier an eine leider oft vergessene Äußerung FREUDS, wonach die Kindheitserinnerungen Konstruktionen des Sich-Erinnernden seien, " . .
Beschreibung:1 Online-Ressource (216S. 6 Abb)
ISBN:9783642723490
9783798505803
ISSN:0341-938X
DOI:10.1007/978-3-642-72349-0

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