Strukturen kollektiver Gewalt im 20. Jahrhundert:
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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Dabag, Mihran (VerfasserIn)
Format: Elektronisch E-Book
Sprache:German
Veröffentlicht: Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaften 1998
Schriftenreihe:Genozid und Moderne Band 1
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Beschreibung:7 quista und die Vernichtungen indigener Völker beschränkt/ denn es ist nicht allein fraglich, inwieweit eine Sammlung von Einzelbeschäftigungen über Genozid»fälle« die Diskussion über Entwicklungsstrukturen von Völkermord überhaupt weiterführen kann. Zu drohend ist darüber hinaus die Gefahr, sich in Differenzierungskategorien, in Rangstufen des Schreckens oder Zivilisierungsgraden der ausgeübten Verbrechen zu verlieren. Trotzdem werden gerade die hier versammelten Beiträge auch die Unterschiedlichkeit von Formen kollektiver Gewalt verdeutlichen wie ebenso auf differente Anwendungen und Anwendungsmöglichkeiten des Genozidkonzepts verwelsen. Aufmerksamkeit verlangt jedoch, daß sich Kategorien über unterschiedliche Formen von Verfolgung und Völkermord in englischen, französischen oder US-amerikanischen Forschungsdiskursen trotz, genauer eigentlich mit der moralisch wertenden Begleitdiskussion als analytische Kategorien spätestens seit Mitte der 70er Jahre allgemein durchgesetzt haben. Die Unmöglichkeit, solche Kategorien in der deutschen Diskussion zu verfolgen, scheint dabei aber doch weniger von unserer Sensibilität gegenüber Relativierungstendenzen bestimmt. Auch mag die Tatsache, daß es aus unterschiedlichen Gründen in deutschen Geschichtsbüchern nur einen Völkermord gibt - und beispielsweise der Genozid an den Armeniern kaum dem Bewußtsein präsent ist -, der Offenheit gegenüber anderen Verfolgungen zwar im Wege zu stehen, dies aber möglicherweise eher aufgrund einer unterschwelligen Furcht, daß jenes Deutschland auch für andere Verfolgungen und kollektive Gewalt in der Geschichte verantwortlich oder mitverantwortlich 4 gemacht werden könne. 3 Leider bleibt die Literaturanalyse sehr schnell vor der Erkenntnis stehen, daß sich Beschäftigungen beispielsweise über die Verfolgung indigener Völker häufig kaum aus einem ethnologischen oder kulturanthropologischen Rahmen gelöst haben
Beschreibung:1 Online-Ressource (410S.)
ISBN:9783322973818
9783810018229
DOI:10.1007/978-3-322-97381-8

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