Ungleichheiten: Protheorie sozialer Ungleichheit und kollektiven Handelns
Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Bader, Veit-Michael 1944- (VerfasserIn)
Format: Elektronisch E-Book
Sprache:German
Veröffentlicht: Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaften 1989
Schlagworte:
Online-Zugang:FLA01
Volltext
Beschreibung:Dieses Buch ist aus - vielleicht zu - großer Distanz geschrieben. Zur bekannten Heimatlosigkeit zwischen den realisierten Gesellschaftsmodellen entwickelter kapitalistischer und staatssozialistischer Industriegesellschaften und der skeptischen Einsicht in die erstaunliche Ohnmacht alternativer demokratisch-sozialistischer Projekte schart sich eine tiefsitzende 'Entfremdung' in der akademischen Welt.
Diese Position des Fremden ist das Ergebnis mehrfacher Erfahrungen: der Erfahrung der Begrenztheit und auffälligen Selbstgenügsamkeit nationaler Wissenschaftstraditionen; der Abschottung der fürs Studium sozialer Ungleichheit und kollektiven Handeins wichtigen Disziplinen; der kontraproduktiven und ritualisierten Rivalitäten theoretischer Schulen und Traditionen, der uferlosen 'interessierten' Mißverständnisse und der grundlegenden Ambiguität der Basisbegriffe und Problemstrukturierungen; der Kluft zwischen steriler 'theoretischer Soziologie' und 'theorieloser Sozialgeschichte' in der Erforschung sozialer Ungleichheit und kollektiven Handeins. Wir hoffen, daß diese Distanzierungen es erlauben, die gegenseitigen mindheiten der rivalisierenden Lager zu durchbrechen; daß die Position des Fremden neue und andere Perspektiven erlaubt. Aber wir wissen auch, daß diese Position wenig Ansätze bietet für leichte Identifikationen.
Wer sich zwischen die Fronten begibt, kann Feuer von beiden Seiten erwarten. Dennoch ist unser Projekt von einer - vielleicht naiven - Hoffnung getragen: - viele der das Forschungsfeld in hohem Maße charakterisierenden Unvereinbarkeiten sind das Ergebnis mangelnder Selbstreflexion der normativen und politischen Bindungen, sowohl der wissenschaftssystem­ externen wie der internen. Unbewußte Politisierung verhindert relationale kognitive Autonomie (vgl. Bader 1988b) . - Die Explikation der eigenen Wert- und Interessenbezüge verhindert Verständigung keineswegs. Sie ist vielmehr Voraussetzung der Möglichkeit relationaler kognitiver Autonomie
Beschreibung:1 Online-Ressource (389S.)
ISBN:9783322972101
9783322972118
DOI:10.1007/978-3-322-97210-1

Es ist kein Print-Exemplar vorhanden.

Fernleihe Bestellen Achtung: Nicht im THWS-Bestand! Volltext öffnen