Sozialer Umbruch und Kriminalität in Deutschland:
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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Boers, Klaus 1953- (VerfasserIn)
Format: Elektronisch E-Book
Sprache:German
Veröffentlicht: Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaften 1997
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Beschreibung:Insgesamt ist sowohl die kriminologische wie im übrigen die gesamte sozialwissenschaftliche Umbruchsforschung von sog. "empirischen Begleitforschungen" geprägt. "Neben deskriptiven Arbeiten", so Reillig in einem noch immer zutreffenden Resümee der empirischen Umbruchsforschung, "dominieren solche, die Theorien mittlerer Reichweite zugrundelegen. Im Mittelpunkt stehen dabei offensichtlich Handlungstheorien und institutionentheoretische Konzepte, aber auch hermeneutisch-biographische, sozialisationstheoretische. Sozialwissenschaftliche Analysen bzw. Interpretationen makrosozialer Transformationen bilden gegenwärtig noch die Ausnahme" (1994, S. 337; siehe auch 1996, S. 259 £ und zur Zukunft der Transformationsforschung Hradil 1996). Daß dabei "zumeist Rekurs auf bekannte Konzepte" (Hanf 1993, S. 19) genommen wird, birgt sicherlich die Gefahr in sich, daß typische Entwicklungen der Umbruchsgesellschaft nicht ausreichend erkannt und analysiert werden.
Andererseits dürften angesichts der Tatsache, daß die Entwicklung einer spezifischen Umbruchstheorie, zumindest für die neuen Bundesländer, im Moment eher fraglich erscheint, deskriptive Erhebungen sowohl für die allgemeine Theoriebildung als auch nicht zuletzt für politische Entscheidungsprozesse von einigem Wert sein. Darüber hinaus sind neben der insgesamt fortgeschritteneren soziologischen Diskussion inzwischen auch erste kriminologische Überlegungen zum sozialen Umbruch formuliert worden, die -darum bemühen sich auch die Beiträge in diesem Band -über eine reine Deskription hinausgehen und damit die ersten Schritte einer kriminologischen Analyse des Umbruchsprozesses vollziehen. Die kriminologische Umbruchsforschung steckt gleichwohl noch in den Anfängen. Dabei wurde bislang, was freilich methodisch sowie angesichts der überraschenden Dynamik des Umbruchsprozesses nachvollziehbar ist, zu sehr das klassische Kriminalitätsbild der Massen- und Straßendelinquenz reproduziert.
Des weiteren sind der Wandel und die Bedeutung der formalen Kontrollinstanzen nur wenig erforscht
Beschreibung:1 Online-Ressource (378 S.)
ISBN:9783322970800
9783531129822
DOI:10.1007/978-3-322-97080-0

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