Kinderreiche Mütter: Lebensentwürfe, Probleme und Perspektiven
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Sprache: | German |
Veröffentlicht: |
Wiesbaden
VS Verlag für Sozialwissenschaften
1997
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Beschreibung: | "Es war einmal eine Mutter, die hatte keine Kinder." Matthias G. (3 Jahre) In der obigen Kurzform von Märcheninhalten aus Kindermund zeigt sich bereits die ganze Bandbreite des Mutterbildes wie auch die Spannungsbreite des Mutterproblems, wie sie sich jeweils aus den gesellschaftlichen Vorstellungen und Idealen einerseits und den tatsächlichen Gegebenheiten und Verhaltensweisen ergeben. Kenntnisse und Konzepte über die Wirklichkeit von Mutterschaft leiten sowohl das tradierte volkstümliche als auch das wissenschaftliche Wissen zu jeder Zeit aus der Kultur ab, in die beide Wissensformen selbst eingebettet sind. Kultur aber baut auf Erfahrungen und Ideen, auf Wahrnehmungen und Wesensschau auf. So geht unser heutiges Verständnis von Mutterschaft basierend auf den biologischen Voraussetzungen, wie es schon das Kinderzitat andeutet, von zwei Blickrichtungen aus: einmal von dem Gedanken einer allen historischen und sozialen Befindlichkeiten vorgegebenen, wesenhaften Mutterqualität, die weitgehend mythisch gesehen und verstanden wird, und zum anderen von der faktischen Mutterposition im sozialen Netzwerk und ihren geschichtlichen Bedingungen sowie damit verbunden von der gesellschaftlichen Struktur und Ordnung, die sich vor allem in den Wertungen, Bindungen und Beziehungen zum Kind darstellen. Das Vorhandensein von Kindern konstituiert erst tatsächliche Mutterschaft. Ohne Kind keine Mutter! Die seinsmäßige Kompetenz zur Mutterschaft muß erst faktisch ausgefüllt werden. Die Höhe der Kinderzahl bestimmt dabei zwar nicht die Mutterqualität, läßt aber eine gewisse Bewahrungsbereitschaft zum Muttersein vermuten |
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