Gewaltdarstellungen in den Medien: Theorien, Fakten und Analysen
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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Friedrichsen, Mike 1961- (VerfasserIn)
Format: Elektronisch E-Book
Sprache:German
Veröffentlicht: Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaften 1995
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Beschreibung:Politische Gewalt ist ein Phänomen, welches sich in allen Ländern dieser Welt wiederfmdet. Es ist sicherlich nicht übertrieben, nicht so sehr die Anwesenheit von politischer Gewalt als deren Abwesenheit als "voraussetzungreichere[n] (und moglicherweise erklärungsbedürftigere[n] und damit unwahrscheinlichere[n] Tatbestand" (Eckert/Willems 1993, S. 35) anzusehen. Die Regelung politischer Konflikte auf gewaltfreiem Wege ist ein Wesensmerkmal der Verfassung demokratischer Systeme, daß politische Gewalt trotzdem auftritt, liegt in der Regel am Fehlen adäquater Regelungsmechanismen für bestimmte gesellschaftliche Konflikte, die in allen westlichen Demokratien von Zeit zu Zeit auftreten. Die Lösung gewaltätiger Konflikte hängt immer davon ab, in welchem Maße staatliche Repression und politische Kompromißbereitschaft adäquate Antworten auf den gesellschaftlichen Protest darstellen, d. h. inwieweit staatliches Überreagieren oder auf der anderen Seite das Fehlen polizeilicher Maßnahmen den Konflikt eskalieren lassen bzw. die Umsetzung der vom Bürgerprotest geforderten Ziele in die politische Agenda von Staat und Parteien den Konflikt zu entschärfen vermag. Letzteres kann sich angesichts irrationaler Beweggründe des Protests (z. B der Fremdenfeindlichkeit) oft als zweifelhaft erweisen, so kann die einfache Übersetzung durch Gewalttaten proklamierter politischer Ziele in die Politik (wie z. B. der Asylkompromiß zwischen Bundesregierung und SPD-Opposition 1992) Gewalt als erfolgreiches Mittel erscheinen lassen und eher zu einer weiteren Eskalation beitragen. Am Beispiel der hier untersuchten sechs EG-Ländern zeigt sich, daß politische Gewalt als Form der politischen Beteiligung in Westeuropa generell auf nur geringe Zustimmung stößt, ihre Akzeptanz aber durchgehend von den gesellschaftlichen Konflikten der letzten zwanzig Jahre geprägt ist
Beschreibung:1 Online-Ressource (418S.)
ISBN:9783322916518
9783531127682
DOI:10.1007/978-3-322-91651-8

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