Die Zukunft des Sozialstaats: Grundlagen und Vorschläge für eine lokale Sozialpolitik
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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Blessing, Karlheinz (VerfasserIn)
Format: Elektronisch E-Book
Sprache:German
Veröffentlicht: Wiesbaden VS Verlag für Sozialwissenschaften 1987
Schriftenreihe:Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung 98
Schlagworte:
Online-Zugang:FLA01
Volltext
Beschreibung:Die Studie begreift die Krise des Sozialstaats als eine Krise des vorherrschenden staatlichen Problemlösungsmusters. Das tradierte Interventionsmuster, das auf "typische" Notlagen ausgerichtet ist, die mit standardisierten und zentral administrierten Maßnahmen behoben werden sollen, ist an die Grenzen seiner Wirksamkeit gestoßen. Anspruch und Wirklichkeit sozialstaatlicher Steuerung klaffen auseinander und dies umso mehr, je weniger die exante Standardisierung mit den realen sozialen Bedürfnissen übereinstimmt. Die Arbeit greift die These Luhmanns auf, wonach die zentralen Steuerungsmedien des Sozialstaats "Recht" und "Geld" im Gesamtbereich der sozialen Probleme versagen, die man mit dem Begriff "people processing" umschreiben kann. Wir widersprechen aber entschieden der Schlußfolgerung Luhmanns, daß die Wirkungsgrenzen von "Recht" und "Geld" identisch mit den Handlungsgrenzen des Sozialstaats seien. Der Sozialstaat verfügt neben "Recht" und "Geld" über zusätzliche Steuerungspotentiale, die es systematisch zu entwickeln und institutionell anzuwenden gilt. Diese Steuerungsformen sind eingebunden in ein Interventionsmuster, dessen Funktionsweise auf Flexibilität und Kontextbezug beruht. Als institutionelle Träger des "sekundären" Interventionsmusters kommen vor allem Akteure auf lokaler Ebene in Frage. Im Schnittpunkt zwischen öffentlicher, verbandlicher und gesellschaftlicher Sozialpolitikproduktion vermuten wir erhebliche ungenutzte Steuerungspotentiale. Die Untersuchung von Kommunen, Wohlfahrtsverbänden und Selbsthilfegruppen zeigt jedoch, daß es bezüglich der Anwendung des "sekundären" Interventionsmusters erhebliche Defizite zu überwinden gilt. Die Finanzkrise des Sozialstaats birgt die Gefahr in sich, daß die zentrale Ebene ihre Haushalte zu Lasten der lokalen Akteure saniert und somit deren Handlungsspielraum gravierend einschränkt
Beschreibung:1 Online-Ressource (327S.)
ISBN:9783322888785
9783531118628
ISSN:0175-615X
DOI:10.1007/978-3-322-88878-5

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