Sturz und Riss: Über den Anlaß zu architektonischer Subversion
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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Jonak, Ulf 1940- (VerfasserIn)
Format: Elektronisch E-Book
Sprache:German
Veröffentlicht: Wiesbaden Vieweg+Teubner Verlag 1989
Schlagworte:
Online-Zugang:FLA01
Volltext
Beschreibung:Es ist ein Zwang. Nichts darf fremd bleiben. Alles muß betastet, berochen, beguckt und analysiert werden. Jede Erscheinung wird erst dann akzeptiert, wenn sie in ihrem Wesen 'erkannt' ist. Dann ist die Wahrheit des Gegenstandes unsere Wahrheit. Wir bringen sie mit unserem Denken und Fühlen in Übereinstimmung, bis sie wiederum Eindruck wird, zum von uns Hineingedruckten. Der erkannte Gegenstand wird traumwürdig. Jedes Gebilde, also auch jedes Bauwerk, wird von uns, die wir vor oder in ihm stehen, mit Assoziationen und Gedankenspielen beladen, welche auf unseren Erfahrungen, unseren Lusten und Ängsten beruhen und in seine Gestalt einen antwortenden Reflex hineinlegen. So wird der Bau chamaleonhaft zum Spiegel oder zum maskenhaften Schutzschild unseres Ich verwandelt. Die intime Zwiesprache mit den Dingen entspringt naivem Erlebnis; dem Kind wird jedes Objekt zur anthropomorphen Erscheinung. Seit Freuds Traumdeutung wissen wir, daß Tagträume auf "infantilen Erlebnissen" beruhen. "Wie die Träume sind sie Wunscherfüllungen (. . .), erfreuen sie sich eines gewissen Nachlasses der Zensur für ihre Schöpfungen." Es ist, als agiere der Tagträumer in einer phantastischen Handlung, die freilich (anders als im nächtlichen Traum, wo es chaotisch und ausufernd zugehen mag) sorgfältig und intarsienhaft bearbeitet ist, auf daß sie mit der Wirklichkeit nicht in Kollision gerate, sondern, Hand in Hand mit ihr, zu einer höheren Realität sich vereine
Beschreibung:1 Online-Ressource (180S.)
ISBN:9783322863003
9783528087289
DOI:10.1007/978-3-322-86300-3

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