Der Wille zum Helden: Formen des Heroismus in Texten des 20. Jahrhunderts
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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Martinsen, Renate (VerfasserIn)
Format: Elektronisch E-Book
Sprache:German
Veröffentlicht: Wiesbaden Deutscher Universitätsverlag 1990
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Beschreibung:Die Idee des Heroischen liefert eine Beschreibungsfolie zur Interpretation bürgerlicher Literatur: das Augenmerk gilt der Wehr des Subjekts gegen seine Auslöschung durch determinierende Systeme. In der politisch-philosophischen Diskussion gewinnt diese Fragestellung in letzter Zeit zunehmend Beachtung unter dem Topos von der Krise der Bedeutung des Individuums. Das zugrunde liegende Modell einer Entfremdung des Menschen von den ihn umgebenden institutionellen Objektivationen wird forciert bis zu dem Punkt, an dem das Entzweiungstheorem wieder aufgegeben wird - und zwar durch die Annahme einer Auflösung identitätsbewahrender Persönlichkeitsstrukturen durch eine immer subtiler werdende staatliche Macht. die letzte Handlungsfreiraume zerstört. Übrig bliebe - aus der Sicht solcher 1 Extrempositionen - ein verselbständigtes Gesellschaftssystem. das nach einem ohnmächtig funktionierenden Mechanismus abläuft. Das Denkmodell des Heroischen liefert zu dieser (Anti-)Utopie den Kontrastbegriff: die Vorstellung eines selbst- und geschichtsmächtigen Charakters, der sein subjektives Wollen in das Ganze einer Handlung abjektiviert - und sich in solcher Bearbeitung und Vergegenständlichung von Natur verewigt. Artikulieren sich "Reste" solch souveränen Agierens noch in den Bildern spätbürgerlicher Literatur als einer Form sozialen Handelns? Es scheint in der Literatur so etwas wie ein unabweisbares Bedürfnis des Menschen nach Überwindung seiner gattungsmäßigen Beschränkung feststellbar. Die heroische Leitorientierung, es den Göttern gleichzutun durch eine den Tod überdauernde Handlung, verleiht dem Einzelleben eine überindividuelle Sinnperspektive. Dieses konstante literarische Phänomen tritt jedoch in bestimmten historischen Konfliktlagen verstärkt zu Tage: es fungiert somit als Sozialindikator für eine bestimmte gesellschaftliche Verfaßtheit
Beschreibung:1 Online-Ressource (223S.)
ISBN:9783322852885
9783824440610
DOI:10.1007/978-3-322-85288-5

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