Essays in Macroeconomics and Monetary Policy:

Die Dissertation besteht aus drei eigenständigen Aufsätzen im Bereich der Makroökonomie. Jeder Aufsatz behandelt ein unterschiedliches Thema, und zwar (i) die Beeinflussung des Produktionspotenzials durch die Produktionslücke, (ii) Langzeitarbeitslosigkeit und Fähigkeitsverluste sowie (iii) vom Vers...

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Bibliographische Detailangaben
1. Verfasser: Kienzler, Daniel 1982- (VerfasserIn)
Format: Abschlussarbeit Elektronisch E-Book
Sprache:English
Veröffentlicht: 2014
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Zusammenfassung:Die Dissertation besteht aus drei eigenständigen Aufsätzen im Bereich der Makroökonomie. Jeder Aufsatz behandelt ein unterschiedliches Thema, und zwar (i) die Beeinflussung des Produktionspotenzials durch die Produktionslücke, (ii) Langzeitarbeitslosigkeit und Fähigkeitsverluste sowie (iii) vom Verschuldungsgrad abhängige Bankfinanzierungskosten. In jedem Aufsatz werden die jeweiligen Implikationen dieser Sachverhalte für die Geldpolitik untersucht. Im ersten Aufsatz (gemeinsam mit Kai D. Schmid) beschreiben wir ein Konjunkturmodell, in dem das Produktionspotenzial, im Gegensatz zum neukeynesianischen Standardmodell, Hysterese-Effekten unterliegt. Das bedeutet, dass das Produktionspotenzial von der Produktionslücke (der Abweichung der tatsächlichen Produktion vom Produktionspotenzial) beeinflusst wird. Dieser Mechanismus hat im Zuge der jüngsten Rezession an Bedeutung gewonnen, da viele Wirtschaftsforscher und Politikinstitutionen die negativen Auswirkungen des wirtschaftlichen Abschwungs für das Produktionspotenzial betont haben. Wir vergleichen Simulationsergebnisse unseres erweiterten Modells mit Ergebnissen des Standardmodells. Die Berücksichtigung von Hysterese-Effekten ermöglicht eine stärkere Amplifikation von und eine persistente Reaktion der Produktion nach geldpolitischen Schocks. Dies steht in Einklang mit US-amerikanischen Daten. Stabilitäts- und Wohlfahrtsanalysen legen eine stärkere Berücksichtigung der realwirtschaftlichen Aktivität in der geldpolitischen Zinsregel nahe wenn Hysterese-Effekte in die Analyse miteinbezogen werden. Im zweiten Aufsatz dokumentiere ich stilisierte Fakten zur Langzeitarbeitslosigkeit in einigen europäischen Ländern. Ich entwickle ein neukeynesianisches Konjunkturmodell mit Arbeitsmarktfriktionen und Fähigkeitsverlusten während der Arbeitslosigkeit und zeige, dass das Modell die empirischen Beobachtungen nachbilden kann. ++
++ Die Berücksichtigung von Fähigkeitsverlusten hilft dabei, Volatilitätsmuster von makroökonomischen Variablen, eine negative Abhängigkeit der Einstellungswahrscheinlichkeit von der Arbeitslosigkeitsdauer sowie das Verhalten des Anteils der Langzeitarbeitslosigkeit an der gesamten Arbeitslosigkeit an Wendenpunkten des Konjunkturzyklus zu erklären. Optimale Geldpolitik unter Einbeziehung von Fähigkeitsverlusten erlaubt eine höhere Inflationsvolatilität nach Produktivitätsschocks, um durch eine niedrigere Volatilität von Langzeitarbeitslosigkeit den Verfall von Fähigkeiten zu reduzieren und somit Konsumverluste abzufedern. Auf diese Weise berücksichtigt optimale Geldpolitik die Auswirkungen von Fähigkeitsverlusten, welche private Akteure nicht mit einbeziehen wenn sie Einstellungs- und Entlassungsentscheidungen treffen. Der dritte Aufsatz (gemeinsam mit Johannes Fritz) befasst sich mit der Rolle von Bankfinanzierungskosten in der Transmission von Geldpolitik. In letzter Zeit haben geldpolitische Entscheidungsträger die Vermutung geäußert, dass der geldpolitische Kurs nicht störungsfrei an die Bankfinanzierungskosten und somit an die Kreditsätze für die Realwirtschaft übermittelt wird. Dieses Szenario kann von herkömmlichen makroökonomischen Modellen nicht abgebildet werden. Wir entwickeln ein neukeynesianisches Konjunkturmodell mit einer variablen Differenz zwischen Bankfinanzierungskosten und dem Zinssatz der Zentralbank. Das Vorzeichen und die Größe dieser Differenz hängt von der Verfassung der Bankbilanzen ab, welche wiederum von abnehmendem Eigenkapital der Banken im Zuge von Kreditausfällen in wirtschaftlichen Abschwüngen beeinflusst wird. Dieser Modellrahmen erlaubt es uns Szenarien zu analysieren, in denen die Transmission der Geldpolitik in dem Sinne gestört ist, dass Änderungen der Zentralbankzinsen nicht vollständig an die Bankfinanzierungskosten weitergereicht werden. ++
++ Die Auswirkungen dieser Störungen auf makroökonomische Variablen sind klein bei Schocks, die dem realen Sektor entspringen und eine endogene Minderung des Eigenkapitals von Banken auslösen, jedoch beträchtlich bei einem direkten Schock auf das Eigenkapital von Banken. Eine optimale Zinsregel der Zentralbank unter Berücksichtigung von verschuldungsgradabhängigen Bankfinanzierungskosten impliziert eine Zinssenkung (Zinserhöhung) bei strafferen (lockereren) Bankfinanzierungskonditionen.
Beschreibung:1 Online-Ressource

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