Średniowieczna dyplomatyka wschodniopomorska: dokumenty i kancelarie Pomorza Wschodniego do 1309 roku = Mittelalterliche pommerellische Diplomatik
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
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Format: | Buch |
Sprache: | Polish |
Veröffentlicht: |
Szczecin
Wydawnictwo Naukowe Uniwersytetu Szczecińskiego
2015
|
Ausgabe: | Wydanie I (dodruk) |
Schriftenreihe: | Rozprawy i Studia / Uniwersytet Szczeciński
t. 889 = 963 |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis Abstract |
Beschreibung: | 978-83-7241-961-3 |
Beschreibung: | 343 Seiten Diagramme 24 cm |
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ROZPRAWY I STUDIA T (CMLXIII) 889
Agnieszka Gut
Średniowieczna dyplomatyka
wschodniopomorska
Dokumenty i kancelarie Pomorza Wschodniego
do 1309 roku
*
Szczecin 2014
Spis treści
WSTĘP 7
Rozdział I ł
FALSYFIKATY WSCHODNIOPOMORSKIE 23
1 Typy falsyfikatów wschodniopomorskich 24
2 Czas powstania falsyfikatów wschodniopomorskich
i ich twórcy 34
3 Motywy i metody fałszerstw na Pomorzu Wschodnim , 48
Rozdział II
CHARAKTERYSTYKA WSCHODNIOPOMORSKIEJ SPUŚCIZNY
DOKUMENTOWEJ 64
1 Dokumenty władców 65
2 Dokumenty kościelne 85
3 Dokumenty urzędnicze, rycerskie i miejskie 94
Rozdział III
ORGANIZACJA I FUNKCJONOWANIE KANCELARII
SOBIESŁAWICÓW 101
1 Personel kancelarii Świętopełka, Warcisła ya II i Mściwoja II 101
2 Organizacja pracy nad dokumentami książąt gdańsko-pomorskich 117
3 Dokument i kancelaria Sambora II, księcia lubiszewsko-tczewskiego 135
Rozdział IV
DOKUMENTY KOŚCIELNE I DYPLOMY DLA KOŚCIOŁA 142
1 Analiza dyplomatyczno-paleograficzna 143
A Oliwa 143
B Pelplin 152
C Bukowo 160
D Żukowo 164
E Norbertanie białoboccy i norbertanki słupskie 169
F Joannici starogardzko-lubiszewscy 172
G Augustianie w Swornegaciach 175
H Dominikanie 176
2 Organizacja pracy nad dokumentem 177
Rozdział V
ORGANIZACJA PRACY NAD DOKUMENTEM PO 1294 ROKU 188
1 Dokument władców 189
2 Dokument urzędniczy 197
3 Dokument prywatny 202
4 Dokument miejski 207
Rozdział VI
FUNKCJONOWANIE DOKUMENTU
NA POMORZU WSCHODNIM DO 1309 ROKU 210
ZAKOŃCZENIE 256
ANEKS I Dokumenty fałszywe, interpolowane i podejrzane 264
ANEKS II Tabele i wykresy 303
Wykaz źródeł 313
Wykaz literatury 317
Wykaz skrótów 335
Zusammenfassung 339
ZUSAMMENFASSUNG
Mittelalterliche pommerellische Diplomatik.
Urkunden und Kanzleien von Pommerellen bis 1309
Die Arbeit widmet sich dem Thema der Funktion der Urkunde und Kanzleien ver-
schiedener Aussteller in Pommerellen von der Zeit der Erscheinung der ersten Urkunden
bis zur Besetzung dieser Region durch den Deutschen Orden. Die Arbeit besteht aus sechs
Kapiteln und zwei Anhängen.
Das erste Kapitel befasst sich mit den pommerellischen Urkundenfälschungen. Im Ge-
gensatz zu den klassischen Abhandlungen der Diplomatik hat man jedoch in diesem Kapitel
keine Analyse der Authentizität der pommerellischen Urkunden durchgeführt. Angesichts
der immensen Zahl der falschen oder fraglichen Urkunden würde die Prüfung von ihnen
den Umfang dieses Kapitels erheblich vergrößern, so dass es im Missverhältnis zu den an-
deren Teilen der Arbeit stehen würde, die den anderen Fragen der Diplomatik gewidmet
sind. Im Hinblick auf den Forschungsstand und das Hauptziel der Arbeit, das sich mit dem
Funktionieren der Urkunden (auch falscher) auseinandersetzt, hat man sich in diesem Kapi-
tel mit der Fälschung selbst beschäftigt. Hinsichtlich dessen hat man sich auf Arten der Fäl-
schungen konzentriert, die in der Untersuchungsperiode in Pommerellen entstanden sind.
Man war bemüht, die Tatsache zu berücksichtigen, ob es Fälschungen waren, deren Ziel ein
Betrug und Erschleichung der Güter oder Rechte war, oder die sog. formellen Fälschungen,
die die tatsächlichen Rechte bestätigt haben, die im Moment ihrer Verleihung urkundlich
nicht festgehalten wurden.
Angesichts dessen, das selbst die Tatsache der Urkundenfälschung Bedeutung für die
Frage nach der rechtlichen Position einer Urkunde hat, hat man sich auch mit der Entste-
hungszeit der Fälschungen und den Institutionen beschäftigt, die sie geschaffen haben, weil
man vorausgesetzt hat, dass man dadurch indirekte Beweise für die Festigung der rechtli-
chen Bedeutung der Urkunde in konkreten Empfängergruppen erkennen kann. In diesem
340 I SREDNIOWIECZNA DYPLOMATYKAWSCHODNIOPOMORSKA
Kapitel ist man auch auf Methoden eingegangen, derer sich die pommerellischen Urkunden-
fälscher bedient haben.
Das zweite Kapitel ist der genauen Beschreibung der erhalten gebliebenen Urkunden-
beständen gewidmet. Man hat es dabei in drei Unterkapitel geteilt, in denen man die Herr-
scherurkunden, kirchliche Urkunden und zusammen Beamten-, Ritter- und Stadturkunden
besprochen hat.
Bei der Bewertung hat man sich einerseits vor allem auf die Zahl der Urkunden kon-
zentriert, die von einem konkreten Aussteller ausgegangen sind, aber anderseits auch auf
die Empfänger von ihnen. Die Analyse der Aussteller- und Empfängerstruktur sollte vor
allem die Antwort auf die Frage bringen, welche Gruppen Interesse an der Entwicklung und
Gebrauch der Urkunden als Mittel für Durchsetzung der politischen und wirtschaftlichen
Ziele hatten. Diesem Zweck dient auch die Zusammenstellung der Rechtshandlungen, die
man zu beurkunden pflegte.
Im dritten Kapitel hat man die Problematik der Organisation und Funktionsweise der
Kanzlei der Samboriden aufgenommen, der lokalen Herzogsdynastie, die sich 1227 von der
polnischen Oberhoheit befreit hat. Zwei Unterkapitel sind Swantopolk und seinen Nach-
kommen gewidmet — Wardslaw II. und Mestwin II. Das dritte Unterkapitel widmet sich
den Urkunden Sambor II., dessen Kanzlei und Urkunden ohne direkten Zusammenhang
mit den früher wirkenden Schreibern von Swantopolk und den sich herausbildenden Kanzl-
eigepflogenheiten erschienen. Die Kanzlei des Herzogs in Libschau und Dirschau entstand
nämlich „aus frischer Wurzel”, sie hatte ihren eigenen Usus und ist mit der Absetzung Sam-
bor II. verschwunden. Unabhängig davon, ob man sich mit den Urkunden Swantopolks und
seinen Nachkommen, oder Urkunden Sambor II. befasst hat, ist die Analyse des gesammel-
ten Materials auf gleiche Art und Weise durchgeführt worden. Untersucht wurden zuerst
alle Informationen in Bezug auf die Personen, die in den Quellen mit der Nomenklatur
bezeichnet wurden, die mit der Tätigkeit der Schreiber auf den Höfen der Herzoge im 13. Jh.
verbunden war. Demnächst hat man sie einer paläographischen Analyse unterzogen, dar-
gestellt hat man aber nur die wichtigsten Untersuchungsergebnisse. Diese Vorgehensweise
ermöglichte es, Schüsse zur Entstehung der herzoglichen Urkunden zu ziehen.
Das vierte Kapitel ist den Urkunden gewidmet, die in den pommerellischen Kloster-
schreibstuben entstanden sind, hauptsächlich als Produkt des Empfängers, aber auch als
Urkunde des Ausstellers. Den meisten Platz hat paläographische Analyse eingenommen,
mittels derer man versucht hat, den Zeitpunkt festzustellen, in dem die Urkunde des Emp-
fängers in der Geschichte der pommerellischen Diplomatik keine dominante Rolle mehr
spielte. Die Untersuchung ermöglichte es, sich näher die Arbeitsweise in jeweiligen Schreib-
stuben anzusehen.
Das nächste Kapitel behandelt das Thema der Urkunden, die in Pommerellen entstan-
den sind oder den Empfängern aus dieser Region nach 1294 ausgestellt wurden, d.h. nach
dem Tod des letzten Samboriden, des kinderlosen Mestwin II. Analysiert wurden Urkun-
den der Herrscher, Beamten, Privatpersonen (Ritter, Geistliche) und eine kleine Anzahl der
städtischen Urkunden. Man hat andere Urkunden der Kirche außer Acht gelassen, weil sie
komplex im fünften Kapitel untersucht wurden. Die künstliche Zäsur des Jahres 1294 war
ZUSAMMENFASSUNG
341
vor allem für die Funktionsweise der Herrscherurkunde und das Erscheinen der Beamtenur-
kunde von Bedeutung und hatte kaum Einfluss auf die Kirche. Die Ergebnisse der Analyse
der Urkunden der kirchlichen Empfänger hat man aber bei der Besprechung der Urkunden
genutzt, die nach 1294 entstanden sind. Im Fall der privaten Urkunden hat man alle Urkun-
den berücksichtigt, auch diejenigen, die vor 1294 ausgestellt wurden, was aus der Tatsache
resultiert, dass in der früheren Periode diese Urkundentypen sehr selten gebraucht wurden.
Durch Registrierung der direkten Quelleninformationen und paläographische Analyse woll-
te man feststellen, wie die Urkunden der pommerellischen Herrscher entstanden sind, indem
man Unterschiede in diesen Dokumenten und denjenigen der anderen pommerellischen
Urkundenaussteller aufgezeigt hat.
Die Zusammenfassung aller durchgeführten Analysen befindet sich im sechsten Ka-
pitel unter dem Titel: Funkcjonowanie dokumentu na Pomorzu Wschodnim do 1309 roku
(Urkundenfunktion in Pommerellen bis 1309), in dem man den Versuch unternommen hat,
die wachsende juristische Bedeutung der Urkunde auf dem untersuchten Gebiet zu zeigen.
Zu diesem Zweck hat man eine Analyse der Empfänger und Aussteller durchgeführt, die an
der Ausstellung der Urkunden Interesse hatten, man hat sich genauer die Mittel der Beglau-
bigung und Rechtshandlungen angesehen, die durch diese Urkunden bescheinigt wurden.
Als Ergebnis des Forschungsvorhabens hat man festgestellt, welche Funktion die
Urkunde im Untersuchungszeitraum hatte, wie sie von den Ausstellern, Empfängern und als
Mittel der Machtausübung beachtet wurde.
Dank der durchgeführten Analyse hat die Autorin bewiesen, dass die Periode der
Empfängerurkunde in Pommerellen bis zum Tode Mestwin II. dauerte, also bis Ende 1294.
Das Übergewicht der Ausstellerurkunde unter den herzoglichen Dokumenten lässt sich erst
unter den aus Polen und Böhmen stammenden Herrschern feststellen. Auch nach 1295 ist
die Gruppe der pommerellischen Aussteller größer geworden. Neben den herzoglichen Ur-
kunden erschienen auch verstärkt Kirchen-, Beamten und Stadturkunden.
Im ganzen Untersuchungszeitraum lässt sich die ständige Entwicklung der Funktion
der Urkunden und Gebrauchsumfang von ihnen beobachten. Anfänglich diente die Urkun-
de als Mittel zur Eigentumssicherung. Auf diese Art und Weise wurde sie von den Orden
genutzt, die sich um die Beurkundung der herzoglichen Schenkungen für die auf dem Ge-
biet Pommerellens entstehenden Klosterstiftungen bemühten: der Zisterzienser in Oliva,
der Johanniter in Stargordt oder Prämonstratenser in Zuckau. Es waren sowohl Landschen-
kungen als auch Verzicht auf herzogliche Regalien. Diese Rolle hatten auch päpstliche Bul-
len, die den Besitzstand der jeweiligen pommerellischen Konventen bestätigt haben. Diese
Dominanz der Urkunde als Eigentumsbescheinigung dauerte auch später an. Das zeigen
ausdrücklich Rechte, die schriftlich 1271 bestätigt wurden, nachdem Mestwin II. infol-
ge des Bürgerkrieges die Herrschaft über ganz Pommerellen übernommen hatte. Es stellt
sich heraus, dass unter seiner Herrschaft zwei Typen der Rechtshandlungen entschieden
dominierten - Verkehr von Landbesitz (Schenkungen, Tausch, Verkauf) und Verleihung
der Immunität. Auch nach dem Tod Mestwin II. bescheinigten Urkunden vor allem Land-
schenkungen, wovon wohl die Tatsache zeugt, dass die Hälfte der Beamtenurkunden, die
342 | ŚREDNIOWIECZNA DYPLOMATYKA WSCHODNIOPOMORSKA
damals Urkunden eines Herrschers ersetzten, der sich außerhalb von Pommerellen aufhielt,
Diplome waren, die die Landbesitzveräußerung verschiedener Art nachgewiesen haben.
Urkunden wurden auch als ein Mittel der Auslandspolitik eingesetzt. Zweifellos haben
pommerellische Herzoge mit ihnen ihre Politik gegenüber Lübeck geführt, die Stadt war der
größte Empfänger der herzoglichen Urkunden, die nach außen gegangen sind. Urkunden re-
gelten gegenseitige Beziehungen sowohl zwischen Pommerellen und dem Deutschen Orden,
als auch den kujawischen Herzogen und Bischöfen. Besonders auffallend ist der Einsatz der
Urkunden als Mittel in Außenbeziehungen in allen Angelegenheiten, die vor dem päpstli-
chen Gericht geführt und von Legaten repräsentiert wurden. Es geht vor allem um den 1248
entschiedenen Streit Swantopolks mit seinen Brüdern Ratibor und Sambor.
Urkunden fungierten als Mittel der Machtausübung, obwohl sie in dieser Rolle direkt
eher selten auftraten. Das erste Mandat stammt aus dem Jahre 1248 und steht im Zusam-
menhang mit dem oben erwähnten Prozess. 1260 ordnete der Herzog seinen Beamten an,
keine Zollgebühren von den Zisterziensern in Pogutken zu erheben. Die weiteren Dokumen-
te dieser Art erschienen aber erst um die Wende des 13. und 14. Jh. 1299 hat Władysław I.
Ellenlang an seine Beamten und alle Untertanen ein Mandat ausgestellt, in dem er empfoh-
len hat, die den Kaufleuten verliehenen Rechte zu beachten, 1304 erlaubte Ritter Marcin
Rokita Johannitern aus Liebschau einen Mühlenkanal durch seine Wiese zu führen.
Zweifellos dienten Urkunden viel öfter bei verschiedenen Gelegenheiten als Mittel der
Machtdemonstration. In diesem Fall handelt es sich um ein Mittel der indirekten Machtaus-
übung, d.h. Nutzung der Diplome nicht zu den Verwaltungszwecken, sondern um die Macht
und Prestige des Ausstellers zu betonen. Davon zeugt die Tatsache, dass in der Urkunde von
1227 parallel zur Betitelung dux auch der Name des herzoglichen Schreibers Jan auftaucht,
also der Person, die für die Anfertigung der herzoglichen Urkunden zuständig war. Bald
nach der Machtrückeroberung im Jahre 1255 verfügte auch Sambor II. über einen Schreiber,
der sogar Kanzler genannt wurde. Dass ein amtlicher Schreiber eine Sache der Prestige war,
zeigt die Angelegenheit Heinrichs von Palsode, des Notars Peters von Nauenburg, der diesen
Beamten gleich nach der Belehnung der Markgrafen berufen hat. Der Demonstration der
Macht diente auch die öffentliche Überreichung der Urkunden. Solch eine Vorgehensweise
sieht man aber erst deutlich am Anfang der Urkundenausstellung in Pommerellen. Es scheint
aber, dass es eine öffentliche Urkundenüberreichung auch in anderen Fällen stattgefunden
hat. Davon zeugt die Tatsache, dass der Sonntag statistisch der zweitpopulärste Tag war, an
dem Urkunden ausgestellt wurden. Es stimmt, dass in diesem Fall sehr problematisch ist,
die öffentliche Machtausübung und Rechtshandlungen von der öffentlichen Überreichung
eines schriftlichen Zeugnisses dieser Handlungen zu trennen. Es scheint aber, dass solch eine
Rolle für die Ritterschaft Urkunden Mestwin II. hatten, die ein paar Jahre nach der Rechts-
handlung redigiert wurden und den Empfängern feierlich während der Zusammenkünfte
des pommerellischen Adels überreicht wurden.
Urkunden wurden auch als Beweismittel vor dem Gericht eingesetzt. Spuren des Ge-
brauchs der Urkunden als Beweismittel tauchen verstärkt seit den 80er Jahren des 13. Jh. auf.
Urkunden bildeten die Grundlage für die Urteile im Streit zwischen Oliva und Zuckau um
Oxhofer Kämpe und Entscheidungen Przemysł II., später Władysław I. Ellenlang und der
ZUSAMMENFASSUNG | 343
pommerellischen Beamten. Es scheint, dass für die geführten Streitigkeiten auch eine Reihe
der pommerellischen Fälschungen entstand, was indirekt die Rolle der Urkunde als Beweis-
mittels untermauert. Anfänglich gab es Prozesse, in denen Kirchengerichte Urteile gefällt
haben. Seit dem Anfang des 14. Jh. hat man Fälschungen auch in den Rechtstreitigkeiten vor
den weltlichen Gerichten genutzt, in denen Orden und lokale Ritterschaft Parteien waren.
Die Situationen, in denen die Rückgabe der Urkunden erbeten oder gefordert wird, deren
rechtliche Gültigkeit im Hinblick auf den Besitzstand nicht mehr legitim ist, zeigen indirekt
auf die Möglichkeit, die Urkunden als Beweismittel einzusetzen.
Übersetzt von Przemysław Jackowski
V
Bayerische
Staatsbibliothek
München
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