Alexander Dubcek:
Wie kein Zweiter ist Alexander Dubcek zur tragischen Symbolfigur des "Prager Frühlings" geworden. Zunächst zögerlich, setzte er sich nach seiner überraschenden Wahl zum tschechoslowakischen Ministerpräsidenten am 5. Januar 1968 an die Spitze der Reformbewegung. Als die sowjetischen Truppen...
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Veröffentlicht: |
[S.l.]
1990
|
Schlagworte: | |
Zusammenfassung: | Wie kein Zweiter ist Alexander Dubcek zur tragischen Symbolfigur des "Prager Frühlings" geworden. Zunächst zögerlich, setzte er sich nach seiner überraschenden Wahl zum tschechoslowakischen Ministerpräsidenten am 5. Januar 1968 an die Spitze der Reformbewegung. Als die sowjetischen Truppen im August 1968 in der CSSR einmarschierten, wurde Dubcek verhaftet und vor ein "Revolutionstribunal" gestellt. Doch aus der Verurteilung wurde nichts. Breschnew brauchte eine Legitimation für die Weltöffentlichkeit - und Dubcek sollte sie ihm geben. Unter Druck unterzeichnete er jene berühmte "Moskauer Erklärung" und unterwarf sich der sowjetischen Vorherrschaft. Sein Leben hat er damit vermutlich gerettet - seine politische Karriere nicht. 1970 wurde er aller seiner Ämter enthoben und aus der Partei ausgeschlossen. Zwanzig Jahre lang war Dubcek in der Tschechoslowakei eine Unperson. Erst nach den politischen Veränderungen 1989 wurde er wieder ins Parlament aufgenommen und zu dessen Präsident gewählt. Kurz darauf gab Dubcek mehreren Journalisten des britischen Granada TV ein über fünfstündiges Interview, in dem er sich zurückerinnert an den Tag, an dem sowjetische Panzer den "Prager Frühling" niederwalzten. Zum ersten und letzten Mal spricht er darin auch über die entscheidende Kraftprobe mit KPdSU-Generalsekretär Leonid Breschnew. Entstanden ist ein Film, der über Dubceks Verzweiflung im Jahre 1968, aber auch über seine Hoffnung nach der friedlichen Revolution Zeugnis ablegt. [...] |
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