Ústí nad Labem - rozvoj města: 1950 - 2010
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
---|---|
Format: | Buch |
Sprache: | Czech |
Veröffentlicht: |
Ústí nad Labem
Statutární Město Ústí nad Labem
2013
|
Schriftenreihe: | Ústecká vlastivěda
9 |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis Abstract |
Beschreibung: | Zsfassung in dt. und engl. Sprache |
Beschreibung: | 341 S. zahlr. Ill. und Kt. |
ISBN: | 9788086646398 |
Internformat
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Úvodem...
7
I. CHARAKTERISTIKA ÚSTECKÁ
τι
II.
HISTORICKÝ VÝVOJ ÚSTECKÁ
17
III.
OBDOBÍ PRŮMYSLOVÉ REVOLUCE
29
IV.
TĚŽBA UHLÍ NA
ÚSTECKÚ
47
Rekultivace velkolomu Chabařovice
49
V. ROZVOJ MĚSTA
61
Směrné územní plány města
1956 - 2011 61
VI.
BYDLENÍ A BYTOVÁ VÝSTAVBA
83
Obytné soubory
85
VII. NOVE
OBYTNÉ ČTVRTI
97
Severní Terasa g7
Obytný soubor v Doběticích
103
Sektorové centrum
104
Sportovní areál
108
Zdravotnický areál
10g
Středoškolský areál
110
Vysokoškolský areál
110
Výrobně technické území
111
Krásné Březno
111
Neštěmice
114
VIII.
CENTRÁLNÍ PROSTOR MĚSTA
155
Stav po
2.
světové válce
155
První poválečná koncepce
155
IX.
AREÁLY OBČANSKÉHO VYBAVENÍ
189
Přednádražní prostor
189
Strekov a
jeho předmostí
191
Masarykova nemocnice
193
Univerzita Jana Evangelisty Purkyně
195
Městský sportovní areál a centrum
Bukova
197
X.
STAVBY MĚSTSKÉHO OBČANSKÉHO VYBAVENÍ
221
Stavby bytové, vzdělávací a kulturní
221
Stavby sportovní, rekreační a ostatní
228
Stavby obchodní a ubytovací 233
Stavby administrativní a zdravotnické 235
Stavby dopravní
239
XI.
STAVOPROJEKT
275
XII.
VÝSTAVBA MĚSTA NA PŘELOMU
20.
STOLETÍ
281
Dostavba centra
281
Rekonstrukce významných budov
285
Stavby průmyslové
287
Rodinné bydlení
288
Několik zamyšlení na závěr
289
Doslov
311
Přehled činnosti
316
Literatura a prameny
320
Summary
321
Zusammenfassung 330
Seznam zkratek
340
Autoři fotografií a ilustrací
341
ZUSAMMENFASSUNG
Ústí nad Labem,
die Stadt des Erzgebir¬
ges und des Böhmischen Mittelgebirges, die
Stadt der landwirtschaftlichen Kbenen und
des unermesslichen Reichtums des Nordböh¬
mischen Braunkohlebeckens, entwickelte sich
hauptsächlich seit der Mitte des ig. Jahr¬
hunderts ah Industrie-, Verkehrs- und Kul¬
turzentrum Nordböhmens. Erst nach dem
zweiten Weltkrieg, seit 1949, wurde sie zum
Kreisstadt und seit i960 war sie der Sitz des
Kreisnationalausschusses. Obwohl der Nord-
böhmische Kreis im Rahmen der Republik zu
den kleineren Kreisen gehörte, nahm er dank
seiner Dynamik eine dominante Stellung
ein. Hier befanden sich umfangreiche Roh¬
stofffundorte: Braunkohle, seltene Metalle,
böhmische Granate, hier waren Heilquellen,
Torf und Baumaterialien. Daran knüpften
die entwickelte Energetik und auch weitere
Industrieerzeugungen an, die von der Fülle
des Wassers in den Mußen Elbe,
Bilin
und
Eger
profitierten. Sowohl der wächsende
Eisenbahn-, Straßenbahn- und Wasserver¬
kehr, als auch die almähliche Transformation
der landwirtschaftlichen Produktion bildeten
wichtige Voraussetzungen für eine intensive
Entwicklung. Diese wurde jedoch von der
komplizierten Problematik des Umbaus der
Städte und Gemeinden beeinflusst, auf deren
Gebiet Braunkohle gefordert wurde. Der im
Laufe der Jahrhunderte entstandene geologi¬
sche Bau des Territoriums wurde durch neue
Förderungstechnologien, oberflächige Brü¬
che und mächtige Schütthalden gestört. Die
Veränderungen des Regimes des Grundwas¬
sers, des Klimas und der Zusammensetzung
der Atmosphäre, sowie zahlreiche Fluß- und
Seeverlegungen setzten die Grundverände¬
rungen sowohl der Landschaft als auch der
biologischen, physischen, ästhetischen und
geistlichen Sphäre in Bewegung.
Das Nordböhmische Braunkohlenbecken
wurde zur Triebkraft der Entwicklung des
Kreises. Nach den Voraussetzungen der
Bergbaufachleute aus den
¡oer
Jahren des
20. Jahrhunderts sollten hier 8 Miliarden
Tonnen Braunkohle sein und dieser Vorrat
sollte bis 2035 reichen. Im Raum des Beckens
befinden sich manche größere Städte. Auf
der Braunkohle liegen
Duchcov, Chomutov
und die historische Stadt Most, die schon in
den 60er Jahren der Braunkohleförderung
weichen musste. Teilweise liegen auch
Tepli¬
ce, Litvínov
und
Jirkov
auf der Braunkohle,
außerhalb der Braunkohleschichten befinden
sich
Kadaň, Bílina
und
Ústí nad Labem.
Noch insgesamt 100 weitere kleine Städte
und Gemeinden standen auf den Braunkoh¬
leschichten und diese Tatsache hinderte die
Entwicklung der Förderung.
An die Braunkohleforderung knüpften
weitere Industriezweige an, v. a. Chemie,
Energetik, Maschinenbau, Nahrungsgüter¬
wirtschaft, Glas- und Keramikindustrie. Ihr
unbestrittener ökonomischer Ertrag verur¬
sachte jedoch auch die Landschaftzerstörung
und Exhalationen mit dem beträchtlichen
Flugasche- und Schwefelinhalt, die die breite
Umgebung bedrohten. An der Lösung dieser
komplexen Problematik nahm das Staatsin¬
stitut
fur
territoriale Planung mit dem Sitz
in Prag und in
Ústí nad Labem
namens Ter-
plán
teil, dessen Aufgabe war, die Interessen
aller Partner (Städte, Förderung, Energetik)
zu koordinieren und die Voraussetzungen für
weiteren Aufschwung zu bilden.
In diesem komplizierten Entwicklungspro-
zess schritt der Aufbau der Kreisstadt
Ústí
nad
Labem nach den Flächennutzungsplä¬
nen fort, die nach dem zweiten Weltkrieg
ausarbeitet wurden.
Die Anfänge der Stadt
Ústí nad
Labem
reichen ins Mittelalter und zwar ins 13. Jahr¬
hundert. Sie wuchs am Zusammenfluss der
Elbe und
Bilin.
Schon im Jahre 1249 war die
Stadt im Besitz des Königs
Václav I.
und in
der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts gehörte sie
nachweisbar zu den königlichen Städten.
Alle politischen, wirtschaftlichen und so¬
zialen Schwankungen, sowie der Kampf zwi¬
schen der weltlichen und kirchlichen Macht
verursachten Kriegskonflikte und die Stadt ver¬
lebte sowohl die Phasen des Aufschwungs, als
auch die Phasen des Niedergangs. Das Leben
der Stadt beeinflussten auch zahlreiche Brände
und Pestepidemien. Im 16. Jahrhundert wurde
die Stadt durch drei große Brände betroffen
und ihre wirtschaftliche Lage besserte sich
erst am Ende des 16. Jahrhunderts. Zugleich
vertieften sich Widersprüche zwischen dem
König und den Landesständen.
Politisch-wirtschaftliche und religiöse Aus¬
einandersetzungen zwischen den europäi¬
schen Staaten und ihre Ideenwidersprüche
äußerten sich in den machtpolitischen Kon¬
flikten des 1/. Jahrhunderts. Im Laufe des
Dreißigjährigen Krieges zogen die sächsi¬
schen und schwedischen Truppen sowie das
Heer von Albrecht von Wallenstein durch die
Stadt. Sie wurde sowohl durch Kriegsereig¬
nisse ah auch durch Pest- und Choleraepide¬
mien verwüstet.
Die Regierungszeit Maria Theresias brach¬
te intensive Reformen in allen Gebieten des
330
Lebens der Bevölkerung.
Oie
Rechte der
Untertanen wurden gestärkt, es kam zu
den Veränderungen des Grundgesetzes, des
Steuersystems, des Gerichtswesens und der
Kulturverhältnisse, die sich auch in ande¬
ren Gebieten äußerten. Die weiteren Refor¬
men führte Josef
II.
ein, der den Unterschied
zwischen den königlichen Städten und den
Städten, die einer Obrigkeit unterlagen, be¬
seitigte. Er setzte ungefähr 600 reformato¬
rische Dekrete, Patente und Anordnungen
durch.
Unter der Regierung von Franz
II.
wur¬
de das Gebiet von
Usti
zum Schauplatz der
napoleonischen Kriege. Im Jahre 1813 kam
es zur Schlacht bei Chlumec/Kulm und
Přestanov/Arbesau.
Die Franzosen wurden
von den österreichisch-preußisch-russischen
Truppen geschlagen. Zu Ehren der Sieger
wurden hier einige bedeutende Denkmäler
erbaut.
Das Jahr 184.8, das mit der Französischen
Revolution verbunden wurde, brachte die
Bewegung für die Druck-, Versammlungs¬
und Religionsfreiheit. Man riefv.a. nach der
Erhöhung der Industrieerzeugung, nach der
Einführung der neuen Arbeitsmethoden und
nach den technisch gebildeten Arbeitskräf¬
ten. Der Aufschwung des Verkehrs bildete
die wichtigsten Voraussetzungen dafür. Der
beendete Bau der Eisenbahnstrecke
Praha
—
Ústí
- Dresden gab
Impube
zur Entwick¬
lung der Kohleforderung, die danach den
Aufschwung des Kohlentransports auf der
Elbe zur Folge hatte. Auch die Stadt
Usti
verbreitete sich hinter die Grenzen ihres hi¬
storischen Kerns und die Industrierevolution
stand vor der Tür.
Das Ende des ersten Weltkriegs brachte
die Entstehung der Tschechoslowakischen
Republik, die jedoch nicht lange existierte.
Nach zwei Jahrzehnten ihrer Existenz un¬
terschrieben Hitler, Mussolini,
Daladier
und
Chamberlein den Vertrag über die Abtretung
der tschechischen Grenzgebiete, d.h. auch
der Stadt
Ústí,
an das Deutsche Reich. Im
März 1939 besetzten deutsche Truppen tsche¬
chische Länder und Hitler gab Erlass über
das Konstituieren des Protektorats Böhmen
und Mähren heraus. Der weitere Krieg nä¬
herte sich.
Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs
wurde das demokratische System für eine kur¬
ze Zeit erneuert, aber 1948 kam eine neue Re¬
gierung zur Macht, die das sowjetische Modell
des Sozialismus durchsetzte. Die Tschechoslo¬
wakische Republik begab sich in der Macht¬
sphäre der Sowjetunion. Die Kommunistische
Partei gewann das Machtmonopol, es kam
die Regierung einer einzigen politischen Par¬
tei. Der Prager Frühling ig 68 wurde mit dem
Einfall der Armeen des Warschauer Vertrags
gewaltsam beendet. Dann folgten die poli¬
tischen Gesinnungsüberprüfungen und die
sog. Normalisation mit harter Verfolgung
der Nonkonformisten. Diese Periode endete
198g mit der sog. Samtenerevolution - mit
dem friedlichen Übergang vom Totalitaris-
mus zur Demokratie.
Die Entwicklung der Industrieerzeugung
begann in den 40er Jahren des ig. Jahrhun¬
derts. Zu den ersten Industriebetrieben der
Stadt
Usti
gehörten überwiegend
Textilfabri¬
ken,
Spinnereien, Webereien und Färbereien,
die almählich an Stadtränder verlegt wur¬
den, weil sie dort bessere Entwicklungs- und
Transportsmöglichkeiten hatten. So wurde
Ústí
zum Zentrum der Textilindustrie. Von
großer Bedeutung war die Gründung des
Vereins für Chemie- und Hüttenerzeugung
im Jahre 1856, der im Laufe der Zeit zum
wichtigen Chemiebetrieb auch im europä¬
ischen Maßstab wurde.
Von ähnlicher Bedeutung wie der Ver¬
ein für Chemie- und Hüttenerzeugung war
auch die Schichtfabrik in
Ústí nad
Labem-
Střekov.
Hier wurde die Seifen- und Kerzen¬
erzeugung 1882 gegründet und später wurden
hier Ölfrüchte verarbeitet und Pflanzenfette
produziert. Zu den industriellen Lebensmit¬
telbetrieben gehörten einige Bierbrauerei¬
en, die Stadt wurde auch zum bedeutenden
Zentrum der Zuckerindustrie. Hier entstan¬
den Zuckerraffinerien, die auf Export in die
ganze Welt orientiert wurden. Die Industrie¬
erzeugung wurde in die Industrieareale kon¬
zentriert, die sich hauptsächlich in
Předlice,
Strekov
und
Krásne
Březno-Neštěmice
be¬
fanden.
Aus der kultur-gesellschaftlichen Sicht war
auch die Schallplattenindustrie in
Strekov
wichtig, die auch für Ausland produzier¬
te. Dank ihr blieben die Stimmen der böh¬
mischen Künstler, sowie die Leistungen der
Symphonie- oder Blasorchester erhalten.
Der kontinuierliche Aufschwung der In¬
dustrie wurde durch den zweiten Weltkrieg
unterbrochen. Damals wurde die Kriegser¬
zeugung bevorzugt. Drei Jahre nach dem
Krieg kam zur Verstaatlichung aller Betriebe
von der Grundindustrie bis zu den kleinen
Gewerbewerkstätten. Die gegenteilige Ent¬
wicklung äußerte sich nach 1989, ah die Be¬
triebe den ursprünglichen oder oft auch neuen
Besitzern zurückgegeben wurden. Es kam zur
Revision der Bedürfnisse des staatlichen Inve¬
stitionsaufbaus, hauptsächlich was Wohnun¬
gen betrifft, deren Aufbau beträchtlich sank.
331
Mit dem Aufschwung der Industrie wur¬
de die Braunkohleforderung eng verbunden.
Diese entwickelte sich im Gebiet von
Usti,
das zum Nordböhmischen Kohlenbecken
gehörte. Dünne Kohlenschichten wurden
auch bei den geologischen Forschungen in
der Stadt festgestellt. Kleine Unternehmer
forderten Kohle am Rande des Beckens, wo
Kohlenflöze zur Oberfläche aufstiegen. Die In¬
dustrieforderung wurde nach der Entdeckung
der bis 13 Meter hohen Kohlenflöze im Ge¬
biet von
Chabařovice
eingeführt.
Die ersten Schachten, die hier in der er¬
sten Hälfte des ig. Jahrunderts gegründet
wurden, waren Tiefbaugruben Arnold ,
„Franz Josef und
„Bělá .
Im Jahre 185g
wurde die neue Tiefbaugrube „Elisabeth
im Gebiet von Trmice gegründet, die eine
große Menge der älteren, oft auch zugrunde
gegangenen Schachten in ihr Förderungster¬
ritorium einbezog. Später wurde „Elisabeth
in „3. Mai-Grube umbenannt. Der hiesige
Bergbau wurde auf Tagebaugewinnung ori¬
entiert und diese Methode wurde im ganzen
Raum der früheren Tiefforderung benutzt.
Zwischen Trmice und
Tuchomyšl
entstand
die Grube Albert , später als
„Prokop
Holý [Prokop
der Kahle] bekannt. Auf dem
Kataster der Gemeinde Vyklice wurde zuerst
186g die Grube
„Milada I.
und später die
Grube
„Milada
II.
gegründet, an die die
bei
Český Újezd
gegründete Schacht
„Petri
angeschlossen wurde. Im Raum der Gemein¬
den
Varvažov, Dělouš, Užín
und
Podhoří
waren seit 18g3 drei Gruben — „Gustav
I. ,
„Pankraz und „Romanus in Betrieb. Nach
dem Ausbeuten der Kohle wurde die Rest¬
grube der Schacht „Gustav
I.
auf die Erho¬
lungswasserzone rekultiviert.
Nach dem Krieg wurden
„Severočeské
hnědouhelné doly
[Nordböhmische Braun¬
kohlegruben] mit dem Sitz in Most zum Ver¬
walter der meisten Bergbaubetriebe. Nach
ig4-8 wurden sie neu organisiert. Die Gru¬
be „ Gustav
II.
erhielt den neuen Namen
,yAntonín Zápotocký
und zu ihrer Bestand¬
teil wurde auch die Schacht
„Prokop Holý .
In der Nachbarschaft wurde das Druck¬
gaswerk
Užín
erbaut, das zum „Brennstoff¬
betrieb
Antonín Zápotocký
eingegliedert
wurde. Die Kohle, die zur Gaserzeugung
diente, hatte den kleinsten Schwefelgehalt.
Die Bergbautechnik wurde auf den Abbau¬
betrieb
Chabařovice
verlagert, der die Förde¬
rung ig?6 eröffnete. In seinem Abbaufeld lag
auch die Stadt
Chabařovice
und sieben weitere
Nachbargemeinden. Die Stadt
Chabařovice
wurde nicht mehr liquidiert, weil das Jahr
ід8д
neue gesamtgeseUschaftliche Ansichten
an die Ausnutzung der Braunkohlevorräte
brachte. Aufgrund des Regierungsbeschlus¬
ses vom
ідді
wurden die Kohlevorräte unter
der Stadt
Chabařovice
abgeschrieben und so
wurde die Stadt gerettet.
Das bedeutete Ende der 150jährigen Ge¬
schichte der Kohleforderung im Gebiet von
Ústí,
der insgesamt 13 Gemeinden zum Opfer
fallen mussten. Im Nordteil von
Chabařovice
blieb noch ungefähr 100 Millionen Tonnen
Kohle und im Westteil dieser Stadt befindet
sich noch 200 Millionen Tonnen Kohle.
In der folgenden Etappe wurde die Rekulti¬
vierung des Abbaus
Chabařovice
durchgeführt,
der im August 2010 mit dem Überfluten der
Restgrube beendet wurde. So entstand der
See von der Fläche 3200
x
too
m mit
dem
Volumen 35,6 Millionen m3 Wasser. Jetzt
setzt die Rekultivierung der Umgebungsflä¬
chenfort und man wartet auf die ersten Be¬
bauungspläne, die das Ausnutzen des ganzen
Erholungsgebiets, dessen Bedeutung über
die nordböhmische Region reicht, graphisch
darstellen werden.
Im Prozess der Planung der weiteren
Stadtentwicklung spielten die Flächennut¬
zungspläne wichtige Rolle, nach denen sich
der Aufbau der Stadt im Zeithorizont von 10
- 20 Jahren richtete. Als ihre Vorstufen dien¬
ten Teilnutzungspläne der einzelnen Stadt¬
viertel (z. B.
Klíše, Skřivánek, Krásné Březno
und
Ústí nad Labem-
Nord). Nach dem zwei¬
ten Weltkrieg knüpften die ersten Studien
der Stadt an die frühere urbanistische Tätig¬
keit an. In den Jahren
lgfå-igA/
ausarbeite¬
te Architekt
Vodička
diese Studien, an seine
Arbeit knüpften
Blahoslav
Bubla,
Jaromír
Krejcar
und
Josef
Syka
an. In den Jahren
íg/fS—ig^o
entstand der weitere Flächen¬
nutzungsplan der Stadt. Er wurde von den
hiesigen Architekten Jan Havrda und
Jiří
Porš
ausarbeitet, die sich schon mit der Stadt
von 80 000 Bewohnern befassten. Dieser
Plan bildete eine der Unterlagen für die Be¬
stellung eines neuen Flächennutzungsplans
sowie einer Studie des Teilnutzungsplans des
Stadtzentrums beim staatlichen Betrieb Sta-
voprojekt Ústí nad Labem.
Es ging um den ersten Flächennut¬
zungsplan, der nach den neuen Richtlinien
„Politicko-hospodářské zásady
[Politisch-
wirtschaftliche Grundsätze] erarbeitet wurde,
in denen der Besteller - Kreisnationalaus -
schuss
— seine Anforderungen und Grund¬
sätze für die Verarbeiter ausdrückte. An
diesem Plan arbeiteten die Architekten Jan
Gabriel, Vladimir Eminger und das Kollek¬
tiv der speziellen Professionen. Dieser Plan
war von Bedeutung auch darum, weil er das
332
Gebiet - nach der bestimmten Konsolidie¬
rung des Nachkriegszustands und nach der
Erneuerung des Wohnungsfonds im Laufe
des zweijährigen und des ersten fünfjährigen
Plans - für den planmäßigen Stadtaufbau
vorbereitete. Die Hauptgrundsätze wurden
in einigen Punkten ausgedrückt: Nüchtern¬
heit und Realisierbarkeit der Absichten,
Erhalten der momentanen Organisierung
der Stadt in Hauptzügen, Beseitigung oder
mindestens Verminderung der Verkehrs- und
Hygienemangel und Beheben der Folgen der
Luftangriffe aus dem Kriegsende. Der Plan
empfahl, den systematischen Aufbau auf den
Marktplatz
(Mírové náměstí)
als Haupt¬
versammlungsraum zu orientieren. Die Auf¬
merksamkeit sollte auch dem Lidicer Platz/
Lidické náměstí
mit der Parkanlage sowie der
Kompositionsachse
Předmostí, Hrnčířská-,
Revoluční-
und Masarykova-Straße gewid¬
met werden. Die Größe der Stadt wurde auf
??
Soo
Einwohner eingeschätzt.
Die technischen Unterlagen waren jedoch
ungenügend und deshalb war es nicht mög¬
lich, diese Absicht vollkommen zu erfüllen.
Weder Stadt, noch Kreis, hatten z.B. keine
Entwicklungspläne der Betriebe. Trotzdem
erfüllte der Flächennutzungsplan in dieser
komplizierten Zeit seine Aufgabe. Auf ihm
wurden die Unterlagen
fur die
folgende
ur¬
bane
und architektonische Tätigkeit gegrün¬
det, er diente zur Leitung und Regelung des
Wohnung- und Bürgerauf baus der Stadt und
hinderte die weitere Fortsetzung des nicht or¬
ganisierten Aufbaus.
Im Jahre ig 62 wurde mit der Revision des
Flächennützungsplans begonnen, die die Ar¬
chitekten
Jaromír Hanuš,
Josef
Liška,
Josef
Rotyka,
sowie die entsprechenden Spezia¬
listen ausarbeiteten. Damals wurden Flä¬
chennutzungspläne aller Städte ausarbeitet,
die mit der Problematik des Kohlenbeckens
verbunden wurden. Es ging um
Ústí nad
Labem, Teplice, Duchcov, Bílina, Litvínov,
Most, Chomutov
und auch um die außer
dem Kohlenbecken liegende Stadt
Děčín.
Das Ziel war klar: die komplizierte Pro¬
blematik der Städte zu lösen, die durch die
rasche Entwicklung der Förderung und En¬
ergetik betroffen wurden. An der Lösung nah¬
men auch die Direktion der Nordböhmischen
Braunkohlengruben
[Oborové ředitelství
Severočeských hnědouhelných dolů]
und
Terplân
Praha
teil. Besonders die Zweigstel¬
le des letztgenannten Betriebs in
Ústí nad
Labem
sollte die Interessen, Disharmonien
und Auseinandersetzungen durch die Flä¬
chennutzungspläne der großen territorialen
Ganzen (sog. Rayons) lösen. Diese Arbeit
begann im Jahre 1955. Gleichzeitig war nötig,
die passende Methodik, Dimensionen, Zeit¬
wirkung, Bindung an den wirtschaftlichen
Plan, sowie die Verknüpfung mit den Flä¬
chennutzungsplänen der einzelnen im Koh¬
lenbecken liegenden Städte festzusetzen. Das
Konzept des Rayonsflächennutzungsplans
wurde ig/4 beendet und nach mehr als zwei
Jahre dauernden Handlungen
ід
/γ
von der
Regierung der Tschechoslowakischen Repu¬
blik bewilligt. Die Hauptdiskrepanz beider
Pläne — des
Rayonsflächennutzungsplans
und des Flächennutzungsplan der Stadt —
äußerten sich in der Dislokation des Woh¬
nungsbaus in Bezug auf die Lokalisierung
der Industrie, der Förderungsbetriebe und
der wichtigsten Energiequellen. Gerade die
erste Ausgabe des noch halbfertigen Rayons¬
flächennutzungsplans gab Anlass zu Revi¬
sionen mancher Stadtflächennutzungspläne.
Das galt auch vom Flächennutzungsplan
der Stadt
Ústí nad Labem.
Mit der Revision dieses Flächennutzungs¬
plans beschäftigte sich das laut des Regie¬
rungsbeschlusses ig6
ζ
entstandene Büro des
Stadtarchitekten, dessen Ziel war, den Auf-
und Umbau der Stadt im Einklang mit den
Aufgaben der Nationalwirtschaft zu realisie¬
ren. Zum ersten Stadtarchitekten wurde
Ing.
Arch.
Jan Gabriel ernannt, seit
ідті
war
Ing.
Vladimír Provazník
auf dieser Position tätig.
Als Hauptprojektante der um
Chabařovice
und
Neštěmice
vergrößerten Stadt arbeiteten
Vladimír Provazník
und Vladimir Eminger,
zu deren Mitarbeitern Jan Krenik, Miroslav
Míšek, František Havránek, Jiří Koudelka,
Vadim
Peterka
und Ivan Rotbauer gehörten.
Nach dem Ausgleich der Disproportio¬
nen zwischen dem Industriebedarf und dem
Aufbau der Wohnungen und nach dem Ver¬
handeln der realen Zahl der Wohnungen
wurde ein weiterer Plan - das Programm
der Wohnungsaufbau - beendet. Es wurden
einzelnen, für den konzentrierten Aufbau
passenden Stadtlokalitäten bestimmt. Es
kam auch zum Integrieren der umliegenden
Gemeinden in die Stadt - bis 2000 wurden
2/ Gemeinden mit der Stadt vereinigt. Au¬
ßerhalb dieses integrierten Ganzen standen
Chabařovice, Chlumec, Ryjíce,
Rostov
und
Újezd.
Die Industrieerzeugung breitete sich terri¬
torial aus und wurde weiterhin in die Gemein¬
den
Předlice, Trmice, Užín, Chabařovice,
Chlumec, Přestanov,
Strekov,
Krásné Březno
und
Olšinky
konzentriert. Man setzte voraus,
dass
manche Betriebe
(Antonín Zápotocký-
Grube,
Severokámen Liberec
in Trmice,
Zweigstelle der Nordböhmischen Ziegeleien
333
in Bukov)
in
der Zukunft stillgelegt werden
sollten. Infolge der Förderung sollten
2ζ
Be¬
triebe verlegt werden.
Oie
Verkehrskonzeption ging von dem
Generalstadtverkehrsplan aus, den
Jiří
Leiblinger
a Jiří Koudelka
ід
62 ausarbeite¬
ten. Den Grund bildeten die Autobahn
D
8
Prag - Dresden mit dem Zubringer Trmice
-
Vetrose,
mit der Brücke über den West¬
bahnhof und über den Fluss Elbe. An dieses
Grundsystem knüpften die meistens schon
fertige Verkehrsadern, -radiallinien und
-tan¬
genten
an, die dem An- und Abfahrtstadt¬
verkehr dienten. Die Wohnviertel
Severní
Terasa
[Nordterasse],
Skñvánek
und
Krásné
Březno
wurden mit den neuen Fahrbahnen
verbunden.
Der Stadtverkehr änderte sich grundsätz¬
lich Ende der 60er Jahre. Es wurde emp¬
fohlen ab ig/o die Straßenbahnen mit dem
Busverkehr zu ersetzen. Nach 18 Jahren
wurden jedoch auf manchen Linien O-Busse
eingeführt und auf den übrigen blieben Bus¬
se. Der Vorteil dieses kombinierten Verkehrs
lag in der Reduktion der Exhalationen. Der
Flächennutzunsplan wurde ig?? bewilligt
und für seine hervoragende Ausarbeitung
sprach die Regierung der Tschechoslowaki¬
schen Republik dem
Buro
des Stadtarchitek¬
ten eine besondere Anerkennung aus.
Der folgende Flächennutzungsplan, zu
dessen Autoren Jan
Sedlák, Václav Mali¬
na, Jiří Paleček, Miroskav Rihošek a Ivan
Dejmal
gehörten, wurde
іддб
beendet. Er
knüpfte an die vorige Aktualisierung des
Flächennutzungsplans vom Jahre ig??, die
das Ressort fiir die Stadtentwicklung des
Magistrats unter Leitung von Jan Jehlik
ausarbeitete. Diese Aktualisierung wurde
г993
von
der Stadtvertretung bewilligt und
wurde sowohl zum Bestandteil von Gebiets¬
und Wirtschaftsgrundsätzen als auch zur
Unterlage für den Flächennutzungsplan.
Seine Lösung bevorzugte hauptsächlich
die Entwicklung der westlichen Stadtteile,
in Richtung gegen die ostwestlichen Unter¬
nehmungsachsen. Die langfristige Absicht
der Urbanisierung des Raumes zwischen
Usti
und
Teplice
rechnete mit dem Ausnut¬
zen der Rekultivierungsflächen um den See
Milada
herum fiir die Gründung des Erho¬
lungsgebiets für beide Bezirke. Die Verfasser
betonten vor allem die Weiterentwicklung
des Stadtzentrums, die sie gegen Westen ent¬
werfen, d. h. in die Randgebiete des Vereins
fur
Chemie- und Hüttenerzeugung
[Spolek
pro
chemickou a hutní výrobu].
Hier entwarfen
sie eine kommerziell-industrielle Zone, die
zugunste des Stadtzentrums dienen sollte.
Die Auffassung des Stadtverkehrs hielten
die Verfasser für komplex und durch lanfristi-
ge Entwicklung stabilisiert und sie entwarfen
meistens nur die Modernisierung des bisheri¬
gen Systems. Im Einklang mit diesem Plan
wurde die neue Elbebrücke im Raum des
Marienbergs
[Mariánská skála]
realisiert.
Sie wurde jedoch zum keinen Bestandteil ei¬
nes übergeordneten Durchfahrtssystems und
wird nur im Rahmen des Innenstadtverkehrs
ausgenutzt. Die Autoren des Plans emp¬
fahlen, den inneren Verkehrskreis durch die
Verbindung der Churchill-,
Masaryk-
und
Panska-Straße zu schließen. Sie machten
auch auf den großen Bedarf an
cca
20 000
Parkplätze aufmerksam und rechneten mit
der Aussichtsstufe der Motorisierung 1:3,5.
Die Gültigkeit dieses Flächennutzungs¬
plans war jedoch zeitlich beschränkt. Er ent¬
stand nämlich in den neuen Verhältnissen
kurz nach der Wende, als noch alte Gesetze
und Anordnungen galten. Darum entschied
die Stadtvertretung im Jahre 200?, einen
neuen Flächennutzungsplan zu iniziieren.
Zum Leitprojektant dieser Aktion wurde Ar¬
chitekt
Petr Vávra.
Der Termin der Bewilli¬
gung wurde auf das Ende 2011 festgesetzt.
Momentan verläuft die Bemerkungsverfah¬
ren zu diesem Projekt.
Die Hauptaufgabe der Nachkriegszeit
war, die Wohnungsproduktion zu erhöhen.
Das war jedoch nur durch die Industrialisie¬
rung des Bauwesens möglich. Für
Architekte
war diese Aufgabe nicht neu. Sie beschäftig¬
ten sich mit dieser Problematik viel früher.
Schon vor dem Krieg dachten sie von der Ra¬
tionalisierung, Prefabrikation, Typisierung
und Industrialisierung unseres Bauwesens
nach. Das war aber keinesfaUs das einzige
Ziel ihrer Bemühung. Die Architektur sollte
trotz die Serienerzeugung der Elemente äs¬
thetische, bildkünstlerische und funktioneile
Werte haben. Sie sollte das Kulturmilieu bil¬
den. Zu diesem Prozess sollten alle Industrie¬
gebiete beitragen.
In diesem Sinne entwickelte sich unser Bau¬
wesen bis zu den 50er Jahren. Danach gin¬
gen diese Hauptfunktionen der Architektur
- die materielle und die kulturelle - ausein¬
ander. Die Staatspräferenz der quantitati¬
ven Produktion des Wohnungsbaus siegte,
aber die Komponente der kulturellen und
der geistigen Reife der Nation verschwand.
Die Typisierung der Elemente wurde mit
der hart verlangten Typisierung der ganzen
Häuser ersätzt. So entschied die Regierung,
das geschah mehr oder weniger im ganzen
Ostblock Europas. Der Baubetrieb hatte die
höchsten Kompetenzen von allen Partnern.
334
In den Aufbauplan wurden nur die Häuser
von acht, vier und zwölf Etagen eingereiht,
die nach den gültigen typisierten Unterlagen
entworfen wurden. Später überging man auf
Haustype mit Ganzwandplatten ohne Bai¬
konen, nur mit Loggien und die Typisierung
wurde von ganzen Haustypen vollendet. Po¬
sitiv ist die allmähliche Vergrößerung der
Wohnfläche sowie die Einführung von 6 Ka¬
tegorien der Wohnungsgröße (für 1-6 Perso¬
nen) zu bewerten.
Für den Bau der Wohnungen wurden freie
Gebiete mit genügender Kapazität gesucht.
Für diese wurden ausgehende Flächennut¬
zungspläne ausarbeitet, deren Konzeptionen
von bestimmten Typisierungssystemen aus¬
gingen. Der Aufbau des Stadteils
Skřivánek
wurde nach dem Flächennutzungsplan von
Jan Gabriel und Vladimir Eminger reali¬
siert, das Gebiet von
Bukov
lösten Vladimir
Eminger und Miroslav Fibiger, dem Stadteil
Všebořice
widmeten sich
Jiří Fojt
und
Jaros¬
lav
Franek.
Den Komplex
Na Kohoutě
ent¬
warfen Miroslav Fibiger und dann
Zdeněk
Havlík.
Miroslav Fibiger verlebte die Reali¬
sierung des Wohnungsbaus in Skorotice und
Božtěšice
nicht mehr, weil sie am Anfang der
goer
Jahre gestoppt wurde. Im Stadtviertel
Klíše
verlief der individuelle Aufbau., der
Wohnungskomplex
Holoměř
wurde nach
den Entwürfen der Sieger des Wettbewer¬
bes
Bořivoj Zatloukal
und
Jiří Páč
reali¬
siert. Auf dem Gebiet von
Strekov
arbeiteten
mehrere Autoren
(František Vlach, Vladimír
Eminger, Miroslav Fibiger), dem
Střekover
Komplex
Kamenný vrch
widmete sich
Jaros¬
lav Franěk,
dessen Entwurf im öffentlichen
Wettbewerb siegte. Der umfangreichste Auf¬
bau der neuen Wohnviertel verlief in
Severní
Terasa
und
Velké Březno.
Im Juni
ід6%
schrieb der Rat des Natio¬
nalausschusses der Stadt
Usti
den anonymen
gesamtstaatlichen öffentlichen Wettbewerb
auf die architektonische Lösung des Stadtge¬
biets
Severní Terasa
[Nordterasse] aus. Zum
Wettbewerb meldete ich mich gemeinsam
mit meinen Kollegen aus dem ,yAtelier 40
Josef Gabriel und
Mojmír
Böhm an. Schon
ідо/
schuf der Dresdner Architekt Klett seine
Studie für dieses Gebiet. Diesen Raum betraf
auch der im Jahre ig2? entstandene Entwurf
von Otto Meffert aus Hannover, der zum
Sieger des damals ausgeschriebenen Wett¬
bewerbs wurde. Das bewies das Interesse für
dieses Gebiet und für seine Eingliederung in
die Stadt. Zum Gegenstand des Wettbewerbs
wurde die architektonische Lösung des Terri¬
toriums von der Fläche 260 Hektar, auf der
das neue Wohnviertel mit seinem Zentrum
entstehen sollte. Weiter sollte einen Raum für
den Bau des Kreis- oder Fakultätskranken¬
hauses begrenzt werden, der ans Areal des
Lungensanatoriums anknüpfen sollte. In die¬
sem Gebiet sollte auch die Chemisch-techno¬
logische Hochschule stehen und ev. auch das
Forschungsinstitut für anorganische Chemie
erbaut werden. Der Wettbewerb war an¬
spruchvoll. Das Territorium befand sich auf
einer Terasse, die schöne Aussichten auf die
märchenhafte Landschaft des Böhmischen
Mittelgebirges, auf das tiefliegende Elbetal
und auf das finstere Erzgebirge bot. Aus der
ökologischen Sicht gehörte dieses Gebiet zu
den wertvollsten Territorien der Stadt.
Die Jury mit dem Vorsitzenden
Jiří Gočár
und dem vertretenden Vorsitzenden
Jindřich
Kris an
der Spitze verkündigte Ergebnisse des
Wettbewerbs. Den höchsten (zweiten) Preis
und Sieg gewann das Kollektiv Vaclav
Krejčí,
Josef Gabriel und
Mojmír
Böhm. Dann wur¬
den zwei dritte Preise erteilt und zwar dem
Kollektiv
Jaromír Vejl,
Mita Hejduk
und
Miloslav Svoboda
(Usti
nad Labem)
und
der Gruppe
Luboš Doutlík, Jiří
Eckert und
Arnošt Navrátil
(Prag).
Nach dem Wettbewerb begannen wir an
den Erdleitungnetzen und an der Sicherung
der Energiequellen intensiv zu arbeiten, wir
beschäftigten uns auch mit dem ausführli¬
chen Flächennutzungsplan der Wohnzone,
mit dem Bebauungsplan der Parkanlagen,
des Areals der Mittelschule, des erzeugungs¬
technischen Areals und des Sektorenzen¬
trums, an dem danach Josef Burda und Josef
Kvaš
weiter mitarbeiteten.
Der Bau des Sektorenzentrums begann
mit dem Aufbau des Geschäftsteils. Als igSg
mehr als eine Hälfte dieses Teils erbaut wur¬
de, wurden die Bauarbeiten gestoppt.
Das Stadtviertel
Krásné Březno
war schon
nach der Mitte des ig. Jahrhunderts dank sei¬
ner günstigen Lage am Fluss und an der Ei¬
senbahnstrecke
Ústí nad
Labem -
Děčín
für
Industrieerzeugung anziehend. Der Hafen
mit dem Umschlagplatz und anknüpfende
Industrieobjekte umgaben den südlichen Teil
der Gemeinde
Nový Svět
und überschritten
beträchtlich nicht nur die Eisenbahnstrecke
sondern auch die Drazd anska-Straße. Den
Aufbau in diesem Raum regelte die Progno¬
se des Territorialganzen
Krásné Březno —
Neštěmice.
Sie ging von den neu beglaubigten
klimatischen Angaben aus, nach denen war es
möglich, den Nordteil der Gemeinde für die
konzen trierte Wohnungsaufbau freizumachen.
Es ging um ein außerordentlich kompli¬
ziertes Territorium mit dynamischer Terrains¬
situation, mit intensivem Verkehr, mit der
335
Industriezone, der Gärtnerei und mit dem
Schlossareal mit der St. Florian-Kirche.
Darum schrieb das Büro des Stadtarchitek¬
ten mit dem Projektinstitut den Wettbewerb
auf städtebauliche Lösung des Aufbaus des
neuen Stadtbezirkes
Krasne
Březno
aus. In
den Wettbewerb meldete sich das Kollektiv
Václav Krejčí,
Josef Gabriel, Josef
Kvas
und
Jiří Koudelka
an. Unser Ziel war, das Gebiet
in ein Kompositionsganzes zu vereinigen und
ihm die Ordnung und Logik der urbanisti-
schen Bindungen zu geben. In diese Kompo¬
sition gliederten wir den Bierbrauereigarten
und das Distriktzentrum ein und wir erwei¬
terten die Auswahl der Wohnformen um den
Aufbau der Einfamilienhäuser in den Loka¬
litäten auf den südlichen Hängen. Gleich¬
zeitig sollte die räumliche Fähigkeit der
neuen Typenunterlagen aus der Werkstätte
der
Bränner
Architekten des
Stavoprojekts
(Zounek — Sifalda) beglaubigt werden. Wir
gewannen den Wettbewerb und arbeiteten
weitere Projektdokumentation aus. Der Auf¬
bau im Ausmaß von
ζ ο$2
Wohnungen mit
dem Distriktzentrum wurde realisiert. Die
Autoren des Zentrums waren
Václav Krejčí
und Vladimir
Jiroušek,
die einzelnen Bauten
entwarfen Josef Burda,
Jaroslav Zbuzek
und
Vladimír Jiroušek. František Havránek
aus
dem
Buro
des Stadtarchitekten beschäftigte
sich mit dem erzeugungstechnischen Territo¬
rium.
Neštěmice
war ursprünglich eine landwirt¬
schaftliche Gemeinde, die sich durch Indu¬
strialisierung, v.a durch die Gründung der
Soda-Fabrik Solway (heute Tonaso) ganz
veränderte. Der Bau der Wohnungen, der
die Siedlugskapazität der Gemeinde verdop¬
pelte, konzentrierte sich auf die Wohnganzen
Na Výšině, Na Skalce, Sibiřská-
und Seifer-
tova-Straße sowie
Mojžíř.
Die Luftangriffe kurz vor dem Ende des
zweiten Weltkriegs hinterließen eine tiefe
Narbe am Grundriss der Stadt. Fast 20%
von Wohngebäuden wurden betroffen, das
Stadtzentrum wurde schwer beschädigt und
das Viertel
Ostrov
unter dem Berg
Větruše
wurde völlig zerstört. Zu den bedeutend¬
sten vernichteten Objekten gehörten der
Hauptbahnhof, das Magistratsgebäude, die
Stadtbibliothek, die Kinos
Elysium
und In¬
validenkino, die Hauptpost und ganze Reihe
von Amtsgebäuden. In Trümmern blieb das
1885 erbaute Haus Ressource auf dem Lidi¬
cer Platz, drei Schulen und zwei Kirchen (St.
Adalbertskirche, St. Maria-Himmelfahrtskir¬
che) wurden stark beschädigt. Vernichtet wa¬
ren auch Fabriken, der Eisenbahntriangel und
die Brücke. Die Ruinen wurden beseitigt, die
nicht mehr rekonstruierbare Häuser wurden
demoliert. Aus der Stadt und ihrer Umge¬
bung wurden um
co
000 Bürger der deutchen
Nationalität verschoben. Diejenigen, die in
der Stadt blieben, sowie die neuen Bewohner
mussten beginnen, neue Beziehungen sowohl
untereinander, als auch zur Stadt und ihrem
Zentrum zu bauen.
Die erste Konzeption des Stadtzentrums
entstand im Wettbewerb im Jahre 194?, zu
dem 8 tschechische
Architekte
aufgefordert
wurden. Sie sollten sich mit dem Raum vom
Lidicer Platz bis zum damaligen Dr. Edvard
Beneš-Platz
(heute
Mírové náměstí)
beschäf¬
tigen und das neue Rathaus und die neue
kulturgesellschaftliche Stadteinrichtung ent¬
werfen. Den Vorstellungen der Jury entsprach
am besten der Entwurf der Architekten Erich
Kohn und Ivan
Sova,
der den zweiten (d. h.
den höchsten) Preis bekam, den dritten Preis
erhielt Josef
Hrubý.
Aufgrund dessen wurde
entschieden, das Magistratgebäude in der
Stirn des Platzes aufzubauen, beide Plätze
durch den „Festweg zu verbinden und das
Gebäude „Grand in die Gesamtkompositi¬
on einzugliedern. Inzwischen wurde
Ústí
zur
Kreisstadt mit den hohen Ansprüchen an ad¬
ministrative Flächen. Darum wurde Architekt
Václav Hilský
aufgefordert, eine neue Studie
des Gebäudes des Kreisnationalausschusses
nach geregelten Parametern mit dem Kom¬
positionsentwurf beider Plätze auszuarbei¬
ten. Das Objekt schloss zwei Plätze, aber die
Lösung war noch nicht endgültig. Das Pro¬
jekt, der in der heutigen Gestalt tatsächlich
realisiert wurde, entwarfen die Architekten
Jan Gabriel,
Jiří Fojt
und
Jiří Nenadal.
Mit
dem Bau dieses Objekts wurde die Stirn des
Lidicer Platzes geschlossen, während die
Fortsetzung gegen den zweiten Platz
(Míro¬
vé náměstí)
offen blieb. Zu dieser Zeit wurde
auch die Nordseite des Lidicer Platzes mit
dem Wohnhaus mit den
Parterrgeschäften
ausgebaut und ig 62 wurde das Gebäude der
Kreisverwaltung des Korps der nationalen
Sicherheit
(Sbor národní bezpečnosti)
nach
dem Entwurf von Josef
Liška
im südlichen
Teil beendet. Die Gestaltung der Fläche des
Platzes wurde
гдб^
nach dem Projekt von
Rudolf Bergr und
Luboš Kos
realisiert.
Das Kulturhaus gehörte zu den Objekten,
die von breiter Öffentlichkeit, von Stadtor¬
ganisationen sowie von Industriebetrieben
verlangt wurden. Das Gebäude sollte ur¬
sprünglich im Raum zwischen beiden Plät¬
zen stehen, der sich jedoch als ungenügend
zeigte. Die passendere Platzierung wurde
später im Nordteil der
Velká Hradební-Stra-
ße gefunden, wo die
representative
Villa des
336
ehemaligen Direktors des Vereins für Chemie-
und Hüttenerzeugung Max Schaffner stand.
Den öffentlichen Wettbewerb gewann das
Kollektiv
Jaroslav Lâcha,
Helena
Láchová
und
V. Maršál,
den zweiten Preis erhielten
Vladimir Langer und
Karel
Gronwaldt.
Im Jahre
ідбо
standen neue Ergebnisse
der Revision des Stadtflächennützungsplans
schon zur Veifügung. Gleichzeitig arbeitete
Terplán
am Flächennutzungsplan, der
„Po¬
drobná organizace území
Usti
nad Labem
-
Chabařovice
[Ausführliche Organisation
des Raumes
Ústí nad Labem
—
Chabařovice]
benannt wurde. Dieser Plan setzte voraus,
dass
die Zahl der Stadbevölkerung bis ig8o
auf 100 000 Bewohner steigen sollte. Diese
neue Sicht auf die Stadtentwicklung gab
iq6o Anlass zur Ausschreibung des Instituts¬
wettbewerbs auf die neue architektonische
Lösung des Stadtzentrums. Dieser Wettbe¬
werb wurde auf folgende Weise bewertet:
Den höchsten (zweiten) Preis gewannen
- ohne Angabe der Reihenfolge — zwei Ar¬
beitsgruppen. Zu der ersten Gruppe gehör¬
ten
Viktor Tuček
und seine Mitarbeiter, die
zweite Gruppe bildeten
Václav Krejčí,
Mita
Hejduk
und
Mojmír
Böhm. Dieser Wettbe¬
werb trug zur Stabilisierung des Eisenbahn¬
triangels und zur Situierung des Bahnhofs
im Stadtzentrum bei.
Das anspruchsvolle und immer präzisierte
und ergänzte Programm des Kreisstadtzen¬
trums verlangte die Lösung dieses Zen¬
tralraumes unter den immer schlimmeren
Verkehrsbedingungen. Das verursachte die
Entscheidung des Stadtrats, den öffentlichen
anonymen Wettbewerb mit dem Schlusster¬
min
ідбу.
auszuschreiben, der auf die folgen¬
de Weise bewertet wurde:
Der erste Preis wurde nicht erteilt.
Den zweiten Preis gewannen — ohne Be¬
stimmung der Reihenfolge — zwei Kollektive:
Miroslav Těšínský, Karel
Fleischer,
Mi¬
loslav Johanovský, Jiří Leiblinger
und
Jiří
Koudelka
Vladimír Eminger, Luboš Kos, Rudolf
Bergr
und
Jaroslav Kovář
Der dritte Preis wurde ebenfaUs zwei Kol¬
lektiven erteilt:
Jiří Gregorčík
und
Břetislav
Regner
Zdeněk Nerad, Milan Polívka
und Milan
Procházka
Die Jury erarbeitete ihre Gutachten und
zum Schluss empfahl sie vier gepriesene Kol¬
lektive zum weiteren engeren Wettbewerb.
Aufgrund dessen schrieb der Stadtrat im
Februar
ід6$
den engeren Wettbewerb mit
dem Schlusstermin im Juni
ig6¡.
Die Jury
bewertete positiv die urbanistische Festigung
des südlichen Randes des Zentrums, den
Verlauf der Längs- und Querachse der Fuss-
gängerzone und die Bildung der Ruhezonen
sowie der lebhaften Straßen und empfahl, die
absichtliche Eingliederung beider Kirchen in
die Komposition des südlichen Teils des Zen¬
trums noch restlos aufzulösen. Als höchst¬
schwierig wurde die Verbindung des Raumes
vor dem Bahnhof mit der
Hrnčířská-
Straße
bezeichnet,
fur
ungenügend gelöst wurde der
Raum bei der Smetana-Parkanlage mit dem
anliegenden Teil der
Fučíkova-
Straße (heute
Masarykov
а
-Straße) gehalten. Dieser sollte
zur künftigen Entwicklung des Zentralrau¬
mes dienen. Die Pflanzungen sollten auch
ins kompakter bebaute Zentralgebiet durch¬
dringen, der Verkehr wurde für stabilisiert
gehalten. Nach dem Öffnen der Umschläge
wurden die folgenden Ergebnisse veröffent¬
licht:
Der erste Preis — Vladimir Eminger, Rudolf
Berger, Luboš Kos,
Jan Gabriel und
Jaroslav
Kovář
Der zweite Preis —
Zdeněk Nerad,
Milan
Polívka
und Milan
Procházka
Im Jahre ig6$ wurde das Büro des Stadt¬
architekten gegründet. Dort gingen Jan
Gabriel und Vladimir Eminger über, die
gemeinsam mit weiteren Mitarbeitern des
Buros
die Studien des ausführlichen Flä¬
chennutzungsplans des Stadtzentrums im
Einklang mit dem „Dokument der Kreisstadt¬
entwicklung ausarbeiteten. Nach diesem
Dokument wurde der Umbau der östlichen
Seite der Masaryk-Straße mit Pavillons der
Bürgerausstattung entworfen und realisiert,
sowie die Fussgängerzone mit Kleinflächen-
wohnungen, das Betriebsgebäude des Tsche¬
choslowakischen Busverkehrs
(ČSAD),
das
Rechenzentrum in
Strekov,
das Bauverwal¬
tungsgebäude der Firma
Pozemní stavby
Ústí n. L.
in
Velká
Hradebni-Straße. Ausar¬
beitet wurde auch die Studie des neuen Ge¬
bäudes für die Tschechoslowakische Bahn
(CSD). Diese Absichten wurden unabkömm¬
lich mit vielen Demolierungen verbunden.
Die Stadt begann sich schnell und intensiv zu
entwickeln. Im Jahre
ідбо
hatte die Stadt
63 000 Einwohner. Man setzte voraus,
dass
diese Zahl nach der Integrierung der stadt¬
nahen Siedlungen und nach dem Aufbau der
neuen Wohnungsganzen ig86 auf 10
ζ οοο
wachsen wird. Die Teilsbebauungspläne bo¬
ten jedoch kein Gesamtsbild auf die weitere
Fortsetzung des Stadtumbaus.
Aufgrund dessen schrieben die Tschechi¬
sche Kommission für die wissenschaftlich-
technische Entwicklung und Investitionen in
Prag und der Nordböhmische Kreisausschuss
337
zum
ι.
April ig86 (d. h. nach mehr ah 20
Jahren) den gesamtstaatlichen urban-archi-
tektonischen anonymen Wettbewerb auf die
Ideenlösung des Um- und Ausbaus der Zen¬
tralzone der Stadt
Ústí nad
Labern aus, die
den Zusammenhang des Kernes mit der In¬
nenstadt betraf. Das sollte ermöglichen, die
Grundsätze der Weiterentwicklung des Ge¬
biets der Zentralzone zu formulieren und den
Architekten aus der ganzen Republik neue
Ansichten, Anregungen und Taten zu vermit¬
teln.
An der Spitze der Jury stand
František
Martinec, der vertretende Versitzende der
Tschechischen Kommission für wissen¬
schaftlich-technische Entwicklung und
Investitionen
(ČKVTIR)
in Prag. Dieses
Preisgericht bestand noch aus
ιγ
weiteren
Mitgliedern und 3 Experten aus Prag, Bra¬
tislava, Brno, Ostrava,
Liberec, Ústí nad
Labem
und
Pardubice.
Diese Fachleute be¬
werteten alle Entwürfe und gelangten zur
folgenden Empfehlung. Sie schätzten die
Lösung des Hauptbahnhofs und des Raumes
vor dem Bahnhofsgebäude, die Lokalisie¬
rung des Objektes der Post (Entwurf Nr. 10)
und empfahlen, die versammlungspolitische
Funktion des Platzes
Mírové náměstí
sowie
den historischen Ausdruck der Südfronte des
Platzes zu erhalten. Weiter wurde empfoh¬
len, den Grundgedanken der inspirierenden
Auffassung der neuen Lösung des Platzes
nach dem Entwurf Nr. 10 zu begläubigen.
Der Raum um die gotische Kirche herum
sollte ah Ruhezone mit Kulturfunktionen
gelöst werden. Den Bau des Gebäudes des
Bezirksausschusses der Kommunistischen
Partei der Tschechoslowakei im Raum
Vaničková-, Brněnská-
und
Panská-Strasse
hielt die Jury für nicht passend. Sie emp¬
fahl auch, eine attraktive, funktionelle und
gefahrlose Verbindung des Fussgängerni-
veaus der Fucikova-Straße mit dem Lidicer
Platz sicherzustellen. Die noch existieren¬
den historischen Keller sollten als atraktive
Stadtausstattung dienen. Der Brückenkopf
und Kai in
Strekov
sollten gegen den Fluss
orientiert werden und hier sollten auch aus-
druckvolle Akzente gebildet iv erden. Das
Grundverkehrssystem sowie das System des
öffentlichen Stadtverkehrs hielt die Jury für
richtig. Die Wohnfunktion des Zentrums soll¬
te nicht beschränkt werden, die Wohnungen
sollten mit den Objekten der Dienstleistun¬
gen passend kombiniert werden. Angesichts
der beträchtlichen Kompliziertheit der Pro¬
bleme der Zentralzone empfahl die Jury, die
qualitätsvolle Entwürfe aufgrund weiteter
öffentlichen Wettbewerbe zu gewinnen.
Nach der Formulierung und Abstimmung
der Schlussempfehlung wurde von der Rei¬
henfolge von Preisen und Belohnungen ent¬
schieden und die Umschläge mit den Namen
der Autoren und dem Paßwort geöffnet.
Der erste Preis - Entwurf Nr. 10, Auto¬
ren: Jana
Kallmünzerová,
Jiří
Kallmünzer,
Václav Krejčí
Der zweite Preis - Entwurf Nr. 2, Au¬
toren:
Jiří Gregorčík, Jiří
Fixei,
Zuzana
Gregorčíková
Der
dritte
Preis — Entwurf Nr.
γ,
Autoren:
Lumír Berčík, Jiří Koudelka
d. J.
So endete weitere Etappe der Bildung der
Entwürfe des Stadtzentrums. Kurz danach,
im Jahre ig 8g, kam es zum Umbruch in der
politischen Anordnung der Republik und die
Staatsführung überging zum westeuropäischen
Demokratiesystem. Der Magistrat der Stadt
Ústí
wurde reorganisiert. Das Referat der
Stadtentwicklung wurde gegründet, während
das
Buro
des Stadtarchitekten, die Betriebe
wie
Stavoprojekt
und
Pozemní stavby
sowie die
Organisation der Ingenieure wurden aufgeho¬
ben. Das ehemalige System, das das Investieren
sicherstellte, wurde almählich mit privaten In¬
vestoren, Projektanten und Lieferanten ersetzt.
An der Lösung der städtebaulichen Problema¬
tik wurde nicht mehr arbeitet, weitere Arbeiten
am Stadtzentrum wurden gestoppt.
Das Referat der Stadtentwicklung und
sein neuer Leiter Jan Jehlik bereiteten Un¬
terlagenfür die Verarbeitung des neuen Flä¬
chennutzungsplans vor und nutzten diese
Zwischenzeit zum Ausschreiben des weiteren
Wettbewerbs für das Jahr
іддз
aus, der die
übrigen Flächen des Stadtzentrums betreffen
sollte. Zur Lösung dieser Problematik wählte
der Magistrat die Form eines nicht anony¬
men Wettbewerbs auf die Regulationsstudie
des Zentrums. Die Jury wurde so gebildet,
damit eine fruchtbare Diskussion ermöglicht
wurde, die zur Enthüllung der richtigsten
Lösung führen konnte. Der Vorsitzende war
Jiří Suchomel
aus
Liberec,
zu den Jurymit¬
gliedern gehörten
Lukáš Mašin, Zdeněk
Ka-
vina, Jan
Jehlík, Josef Pleskot, Jan Sedlák,
Lev
Lauermann und
Jiří
Adamczyk.
Zum Wettbewerb meldeten sich 15 Kol¬
lektive, aus denen der Ausschreiber nur ? zur
Teilnahme wählte. Der Schlusswahrspruch
der Jury lautete folgendermaßen:
Der erste Platz — Roman
Koucký, Michal
Šrámek
Der zweite Platz —
Petr Hrůša, Petr Pelčák
Der dritte Platz -
Zdeněk Jiran, Petr
Bouřil, Michal Kohout, Vít Máslo
Der vierte bis sechste Platz wurde nicht
bestimmt.
338
Der Standpunkt der Jury zum siegreichen
Entwurf war jedoch überraschend. Es wur¬
de konstatiert,
dass
dieser Entwurf sowohl
das Höhenausmaß als auch die Andeutung
der ausfuhrlichen
Urbanform
im Dritten
Ausmaß vermisst. Das wurde nach der Mei¬
nung der Jurymitglieder nicht dokumentiert
und diese mussten es aus dem Entwurf selbst
entnehmen. Mit dem Beenden des Regulati¬
onsplans wurde das obsiegende Kollektiv be¬
auftragt. Der weitere Aufbau der Stadt sollte
nach diesem Plan reguliert werden, er wurde
jedoch nicht eingehalten.
Die Gesamtkonzeption der Stadt und der
weitere Aufbau der gesellschaftlichen Ein¬
richtungen wird in der Publikation in den
Abbildungen der bedeutenden Stadtareale
ausgeführt. Auch die Problematik des Rau¬
mes vor dem Bahnhof, des Stadteüs
Strekov
mit seinem Brückenkopf, des Areals des
Masaryk-Krankenhauses, der J. E.
Purkyně-
Universität sowie des städtischen Sportsa¬
reals und des Zentrums des Stadtviertels
Bukov
ist im Buch beschrieben. Auch die
bedeutenden Schul- oder Wohngebäuden,
die wichtigen Kultur-, Handels-, Industrie-,
Verkehrs-, Sanitäts-, Sport- und Erholungs¬
bauten, sowie die administrative und soziale
Objekte sind hier angeführt. Zum Schluss
werden sowohl die Organisation der Projek¬
tierung im Rahmen des Investitionsaufbaus
als auch die letzte Phase des Stadtaufbaus
nähergebracht.
Übersezt von Jana
Hubková
339
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