Biesiady w rytuale pogrzebowym nadodrzańskiej strefy pól popielnicowych:
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
---|---|
Format: | Buch |
Sprache: | Polish |
Veröffentlicht: |
Wrocław
Wydawnictwo Instytutu Archeologii i Etnologii Polskiej Akademii Nauk, Ośrodek Badań nad Kulturą Późnego Antyku i Wczesnego Średniowiecza
2012
|
Schriftenreihe: | Zsfassung in dt. Sprache u.d.T.: Trankgelagen in dem Begräbnisritual der Urnenfelderkultur im Oderraum
|
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis Abstract |
Beschreibung: | 146 s., [8] k. złoż. il. - graph. Darst., Kt. 25 cm. |
ISBN: | 9788389499998 |
Internformat
MARC
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Wprowadzenie
.................................................................................................... 7
1.
Ujęcie zagadnienia
......................................................................................... 9
2.
Uwagi metodyczne
......................................................................................... 13
3.
Model kietrzański
........................................................................................... 19
3.1.
Strukturalna charakterystyka przemian
.................................................. 25
3.2.
Społeczny kontekst biesiadności pogrzebowej
...................................... 55
3.3.
Zagadnienie zaopatrzenia zmarłych
....................................................... 60
3.4.
Charakterystyka działań destrukcyjnych
................................................ 66
3.5.
Obrzędowe przesłanki szczególnego ustawiania naczyń w grobie
........ 72
3.6.
Osadzenie biesiadności pogrzebowej w strukturze obrzędu
przejścia
........................................................................................................ 75
3.7.
Związki metalurgii z biesiadnością
...................................................... 80
4.
Biesiady pogrzebowe z epoki brązu i początku epoki żelaza w strefie
nadodrzańskiej. Porównawcza charakterystyka w kontekście kietrzańskiego
modelu przemian w zestawach naczyniowych
................................................... 97
4.1.
O zasadach doboru cmentarzysk
............................................................ 97
4.2.
Wyniki analizy wskaźnikowej
............................................................... 100
Podsumowanie. Jedna tradycja pogrzebowa
-
różne porządki obrzędowe
........ 111
Bibliografia
........................................................................................................ 115
Skróty
............................................................................................................ 115
Literatura
....................................................................................................... 116
Trankgelagen in dem Begräbnisritual der Urnenfelderkultur
im Oderraum (Zusammenfassung)..................................................................... 137
Trankgelagen in dem Begräbnisritual
der Urnenfelderkultur im Oderraum
Zusammenfassung
In der Literatur des Gegenstands herrscht die Ansicht vor,
dass
die Wende von der
Bronze- zur Eisenzeit bedeutende Kulturveränderungen im schlesiscrbgroßpolnischen
Gebiet bringt. Sie stehen mit immer stärkeren südlichen Einwirkungen vom Hallstatt¬
kreis in Verbindung. Sie zeigen sich auch im Begräbnisritual, indem sie auch in der sich
veränderten Stilistik der Gefäßkeramik zum Ausdruck kommen. Sie sollen auch auf die
immer mehr auch im Odergebiet breiteren festmahligen Sitten hinweisen, die für soziale
Eliten des Donaugebiets kennzeichnend gewesen sind.
Es stellt sich jedoch die Frage auf, ob wir es eigentlich erst damals mit den Verände¬
rungen in den Begräbnispraktiken zu tun haben, die ihre Widerspiegelung an der Gefä߬
keramik finden? Immerhin werden die
Libations-
und Trankmahlrituale im Ober- und
Mitteldonaugebiet vom Ursprung der Urnenfelderzeit verzeichnet. Sollen wir demnach
der ausgeprägten Stilistik der Hallstattkultur eine bedeutende Rolle in der Gestaltung
der Überzeugung der Forschung beimessen,
dass
das südliche Modell des Trankmahl¬
brauchtums erst so spät im Oderraum akkulturiert worden ist?
Man darf doch nicht vergessen,
dass
eben in den Stilen selbst unterschiedliche As¬
pekte von kulturellen Verhalten Widerspiegelung finden. Sie sind empfindliche Indi¬
katoren für Intensität und Charakter der sozialen Kommunikation. Die Frage nach den
strukturellen Grundlagen von stilistischen Änderungen ist somit von grundsätzlicher
kulturwissenschaftlicher Bedeutung im Bezug auf den eschatologischen Bereich. Dem¬
gemäß sollen die Vermutungen der Simultanität von Ritus- und Stilistikveränderungen
ein besonderes Interesse erwecken. Solche Konvergenz bildet ja eine Voraussetzung für
die Schlussfolgerung von grundlegenden Kulturwandlungen.
137
Wir müssen somit aufpassen, damit die von Außen angeregten stilistischen Ände¬
rungen dem Rhythmus von Wandlungen in der Musterbildung der gegebenen Kultur
nicht gleichgesetzt werden. Die stilistischen Veränderungen sind mit der Dynamik von
kulturellen Prozessen nicht identisch. Es ist keine Behauptung, über deren Richtigkeit
überzeugt werden
muss.
Sie bedarf jedoch einer Konkretisierung in der Realität jeweili¬
ger Zeit und jeweiliges Geländes. Das Tempo und der Charakter der Akkulturation sind
keineswegs ein einfaches Derivat der Diffusion. Die Kulturkontakte bieten doch einen
unendlichen Strom von Angelegenheiten an, von denen mehrere vergehen, ohne
dass
sie andauernde Folgen ausüben. Es kommt auch vor,
dass
die Umgestaltungsformen
derer Auswirkungen von ja wesentlicher Bedeutung unlesbar bleiben.
In der vorliegenden Ausarbeitung schlage ich eine strukturelle Analyse der Gefä߬
keramik vor, die die Ritualwandlungen in der Urnenfelderzeit auf eine transparente und
verallgemeinernde Weise auffassen lässt. Um dies vollziehen zu können, müssen solche
Züge von Keramikserien in Betracht gezogen werden, die die Erkennung und zugleich
den Vergleich derer zeitbedingter Eigenart möglich machen. Ich bin zum Schluss ge¬
kommen,
dass
man zunächst auf die Erwägungen über die stilistische Veränderlichkeit
des keramischen Materials verzichten soll. Sie wurde doch bereits bei der Bestimmung
der relativen Datierung benutzt und hat somit ihre Rolle vom Gesichtspunkt der be¬
trachteten Frage erfüllt.
Ich brauchte eine Methode, die sich beim Vergleich der Züge von massenhafter
Vertretung effektiv erweisen kann. Solches Vorgehen lässt die Erscheinungen von
grundsätzlichem Kulturgepräge erfassen. Es handelt sich um strukturelle Veränderun¬
gen im Ritual sowie ihre
semiotische
Auslegung. Um zu verstehen, was die Gefäße
im vorhandenen sozial-kulturellen Kontext bedeuten, werden die Wechselbeziehungen
wichtiger, in denen sie auftreten, und nicht wie sie aussehen. Ich folgte dem Weg von
Vereinfachungen. Ich habe die morphologische Mannigfaltigkeit der Keramik vermie¬
den. Die strukturellen Beziehungen, obwohl sie verborgen sind und komplexe Anord¬
nungen bilden, bleiben in ihrem Wesen einfach. Sie verlanden somit nach einfachen
Methoden, um erkannt zu werden. Am besten eignen sich, um solche Suche einzuleiten,
messbare Züge.
Zunächst habe ich bis auf Minimum die Anzahl von analysierten Zügen reduziert.
Ich habe nur diese berücksichtigt, die eindeutig, vergleichbar und prüfbar, den Körper
jedes Gefäßes auf der makromorphologischen Ebene erfassen aber nicht beschreiben.
Ich beschränkte mein Interesse auf ihre maximale Breite sowie maximale Höhe (Abb. 1).
Ich bin so vorgegangen, als ob ich es mit den Gefäßen zu tun gehabt hätte, die sich
in quaderförmigen Packungen von undurchsichtigen und unfassbar dünnen Wänden
befinden. Eine vertragliche Packung ist an eine einmalige Form nicht angepasst. Sie ist
als die kleinste zu betrachten, in die das gegebene Gefäß eingestellt werden kann. Ich
habe zugleich alle mikromorphologische Elemente, darunter Griffe, beiseite gelassen.
Ich habe die graphische Erfassung des Gefäßkörpers auf einen Punkt im Diagramm
138
gebracht. Der vorletztgenannte bestimmt das maximale Feld, das die Berührung der
Seiten- und Oberwand der vertraglichen Packung bildet.
Solches Vorgehen gibt eine bedingte Anonymität dem Gefäß, was heißt,
dass
sie
nicht mehr auffällig ist, als die anderen. Jedes von ihnen erhielt die gleiche Chance,
die rituelle Struktur von keramischen Beständen in einer bestimmten Zeit auf einem
beliebigen Gräberfeld zu bezeugen. Um jene Chancen zu stärken, habe ich die Gefäße
von der gegebenen Phase als eine Sammlung betrachtet. Ich habe somit ihre einmali¬
ge Zusammenhängen übergangen, obwohl ich nur die in den Grabkomplexen erfasste
Stücke mit einbeziehe. Auf diese Weise können die keramikkargen Komplexe, die im¬
mer zahlreicher auftreten, die rituelle Struktur der Gefäßsätze in gleichem Maß wie die
Komplexe mit einer ausgebauten Gefäßausstattung belegen. Eine Sammelbetrachtung
der Gefäße hat auch einen Erkenntnismehrwert. Sie erfüllt die Rolle eines Kriterium
der strukturellen Wesentlichkeit der gewonnen Verteilung von Punkten. Wenn es klare
Regeln zur Verfügung von Gefäßen bei den Begräbnisriten gegeben hat, dann sollen sie
auch durch eine einzigartige Anordnung von Punkten im Diagramm bestätigt werden.
Die gewonnenen Verteilungen von Wertpunkten brauchen gruppiert zu werden,
damit die graphische Schilderung der Gefäßbestände sichtbarer werden kann. Der Vor¬
gang basiert darauf,
dass
die Punkte innerhalb unterschiedlicher Maße (in cm2) zusam¬
mengezählt und die gewonnenen Werte in den bestimmten Frequenzabschnitten kumu¬
liert werden. Dies lässt die grundsätzlichen Tendenzen der Verteilungen hervorheben
sowie sichert die Einsicht in die Gefäßmenge einzelner Größengruppen.
Als Kriterium für die Auswahl der keramischen Serien von den (veröffentlichten)
Gräberfeldern habe ich diejenigen angenommen, deren Bestand von mindestens 100
Gefäßen mit bestimmbaren Parametern beider Messindikatoren (größte Höhe und Brei¬
te) von jedem chronologischen Abschnitt zugänglich war. Dies bedeutet,
dass
einem
Prozent im Diagramm mindestens ein Gefäß entsprechen würde. Die Ausstellung einer
solchen Bedingung macht,
dass
die Quellenmaterialien vieler Gräberfelder im Oder¬
raum untauglich werden.
Die Kleinstauswahl für die einmalig zuerkennenden Merkmale (Ein-, Zweimerk¬
malanalyse), deren messbarer Charakter oder messbare Erfassung, Anonymität und
Massenhaftigkeit der Gefäße sowie ihre Sammelbetrachtung innerhalb eines jedes chro¬
nologischen Abschnitts sind Elemente des Vorgangs, die man als Methode gleicher
Chancen nennen darf - für jedes Gefäß, jeden Grabkomplex und jede Phase. Diese so
einfache methodische Ausstattung erweist sich sehr handgerecht, falls wir vor riesen¬
große Keramikbestände der jüngeren Stufen der Bronze- und frühen Eisenzeit im Oder¬
raum gestellt werden. Die zielgerichtete Tauglichkeit dieser Ausstattung für Analysen
gibt einen wirksamen Schutz vor dem Reiz der Stilistik einer oder anderer Phase. Vom
Gesichtspunkt meines Forschungsunternehmens wird sie zum Faktor, der ein Informa¬
tionsgeräusch verursacht. Wenn etwas
ontologisch
unentbehrlich ist, heißt es nicht,
dass
es immer von wesentlichem Erkenntniswert in der ganzen Erscheinungsfülle ist.
139
Die Methode
gleicher Chancen äußert sich nicht nur durch das Höhen-ZBreiten- Ver¬
hältnis. Ihr Wesen stützt sich doch auf eine Suche von stilistisch unbedeutenden Zügen
oder auf Erfassen von stilistisch wesentlichen Zügen auf dieses Weise, damit sie zwi¬
schen Stilen vergleichbar würden. Daher kommt auf die Forderung der Kleinstauswahl
für die einmalig zuerkennenden Merkmale. Behilflich ist dabei die Konzentrierung auf
herkömmliche Merkmale oder auch auf einen Vergleich von isolierten Merkmalen, als
ob sie den Packungen angehört hätten und nicht den darin enthaltenen Gefäßen. Man
muss
nicht auf die Keramik schauen, um über sie sprechen zu können.
Allem Anschein zuwider ist der Erkenntniswert der vorgeschlagenen Methode
nicht darauf zurückzuführen, um die stilistische Fragen zu meiden, sondern um einen
Anhaltspunkt zu erreichen, der die Veränderungen in diesem Bereich zu begreifen er¬
leichtern kann. Es bietet die Möglichkeit unwiederholbares, kurzdauerndes und lokales
besser zu erkennen.
Die Wirksamkeit der Methode gleicher Chancen überprüfe ich am Beispiel kerami¬
scher Serien des Gräberfelds in
Kietrz.
Ich habe eben dieses Objekt gewählt, denn es ist
riesengroß und langzeitig und seine Materialien wurden veröffentlicht. Die Gräber sind
in deutlich abgrenzenden Provinzen angebracht, mit den Nutzphasen der
Nekropole
korrelierbar CGedl 1973; 1980a; 1982b; 1984; 1985; 1987; 1991a; 1992; 1996). Dabei
enthalten die Provinzen, die generell mit den aufeinander folgenden Phasen verbunden
sind, in der Regel die der jüngeren Phase entsprechenden Gräber. Dies weist auf eine
kontinuierliche Benutzung des Gräberfelds hin (Tabelle 1). Das Gräberfeld liegt an der
Stelle, die für die Erwägungen über die Rolle frühhall stattzeitlicher Einwirkungen auf
das polnische Gebiet von grundsätzlichem Gewicht ist (Abb. 2). Es ist das nördliche
Vorfeld der Mährischen Pforte. Die hier auftretenden Kammergräber machen das Grä¬
berfeld zu einem Spitzenobjekt bei der Erkennung der frühhallstattzeitlichen Einflüsse
im polnischen Gebiet.
Diese Gegebenheiten entschieden über eine modellhafte Attraktivität der
Nekropole
von
Kietrz
für die Studien über das trankmahlbezogene Brauchtum im Oderraum in der
mich beschäftigenden diachronischen Perspektive. Denn wir haben es mit einer äußerst
deutlichen Benutzungskontinuierlichkeit von der älteren Bronzezeit bis zur HD1 (Pha¬
sen I-V) zu tun.
In meinen Erwägungen habe ich die
I.
Phase, in die ältere Bronzezeit datiert — BB,
der
Nekropole
von
Kietrz
übergangen, denn damit sind lediglich 7 Gefäße zu verbin¬
den. Ein anderer Vorgang war eine sämtliche Betrachtung der Gräber und Keramik der
Phase
II,
obgleich innerhalb der so datierten Provinz 2/3 von Gräbern sich einer be¬
stimmten Unterphase (Ha -
ВС,
lib
-
BD,
Ile
- HAI) nicht zuweisen lassen. Sie umfas¬
sen 48% von Gefäßen der Phase
II.
Diesem methodischen Vorgang ging eine Analyse
von Wertpunkten der den Stufen
ВС,
BD
und HAI zugerechneten Gefäße voraus. Es
hat sich erwiesen,
dass
sie sich auf die ähnliche Weise gruppieren wie alle Punkte der
Phase
II
(Abb. 3-5).
140
Außerhalb der Analyse fanden sich die Materialien der Phase
IVe (HB3).
Diese
wurde während der Zwischenkriegszeit durchforscht. Die Materialien selbst wie ihre
Dokumentation wurden sogar veröffentlicht, ihr Erhaltungszustand erfüllt jedoch mei¬
ne Annahmen nicht mehr (Gedl 1968). Dieser Mangel wird teilweise durch diejenige
Tatsache zurückerstattet,
dass
die in der Hauptsache der Phase IVb gleichgesetzte Grä¬
berprovinz noch in der Stufe HB3 benutzt worden war.
Die Zusammentragung von keramischen Strukturen einzelner Phasen der
Nekro¬
pole
von
Kietrz
weist darauf hin,
dass
die in voller Intensität in HC, d.i. im Laufe des
8.-7. Jh. v.u.Z. zu beobachtenden Erscheinungen bereits in HA2, d.h. im 11. Jh. v.u.Z.,
zum Vorschein kommen. In HB1 sind sie vollständig ausgestaltet (Abb. 6-10). Indes
findet ein Übergang zum Modell der Gefaßverteilung aus der Phase
II,
die von mir als
Zirkelmodell (schwach stumpfwinkelig) bezeichnet wird, bis die Tendenz auftritt (ko-
metenförmiges Modell), die ihren Höhepunkt als pfeilförmiges Modell in der
V.
Pha¬
se erreicht. In den Gefäßsätzen erfolgen Veränderungen von strukturell-funktionalem
Charakter. Sie laufen mit denjenigen zusammen, die man in den jüngeren Phasen der
Urnenfelderzeit im mittleren Donauraum beobachten kann. Im Laufe der Bronzezeit
nimmt die Frequenz von kleinen, in der Regel gedrungenen Formen, die gleichzeitig
zum Schöpfen, Trinken und Gießen geeignet sind, und dies durch einen weitlichtigen
Henkel für 1-2 Finger. In der gleichen Zeit kommen hohe Formen auf, viel seltener be¬
legt. In den letzteren Gefäßen wurden Getränke vorbereitet und aufbewahrt.
In die HA2 ist der Anfang der Gestaltung und Vorherrschen der Bestattungsriten
vom Trankcharakter, d.h. die mit gruppenweise eingenommenen wohl alkoholhaltigen
Getränken verbunden sind. Für die frühere Keramikstruktur, von
ВС
-HAI, sind kleine
und undifferenzierte Keramiksätze typisch, die aus einer Urne, mittlerweile mit einem
weitmundigem Gefäß bedeckt, bestanden haben. Somit kommt die neue Brauchtums¬
tendenz durch eine zunehmende Anzahl von mit ins Grab gelegten Gefäßen zum Aus¬
druck (Abb. 11-15).
Dieser neue und andauernde Trend im Brauchtum findet eine deutliche Bestätigung
in der Frequenz der Gräber, in denen Deckgefäße aufgetreten sind (Abb. 16). Sie kom¬
men vereinzelt in der
III.
Phase vor, um sich ganz deutlich bereits in der Phase
IVa
zu
verzeichnen. Die Anwendung von Deckgefäßen ist für die Tranksätze des Hallstattkul¬
turkreises gekennzeichnet. Sie bilden ein unentbehrliches Element der Ton- und Metall¬
gefäße, in denen Alkoholgetränke aufbewahrt werden sollten.
Im Laufe der Phase von verstärkten Trankpraktiken, die noch zu Beginn von HD
gedauert hat, beobachten wir Veränderungen in den Gefäßsätzen, die bei dem Begräb¬
nisritus benutzt worden sind. Sie kamen nicht nur in den immer häufigeren, gedrungenen
weitmundigen Formen zum Ausdruck. Dabei kommen auch die Erscheinungen auf, die
Umwandlungen in der Weise, wie die Getränke eingenommen werden, belegen können.
Demnach nimmt am Übergang zu HC die Anzahl von einhenkligen Trinkformen mit
dem Henkel für 1-2 Finger (Schöpfgefäße) zugunsten der henkellosen Formen (Scha-
141
len)
ab. Diese Veränderungen werden ganz gut durch einen Vergleich der Frequenz von
Schüsseln mit den gesamt genommenen Schöpfgefäßen und Näpfen sowie wenigen
Krügen auf der
Nekropole
in
Kietrz
geschildert (Abb. 17-18). Samt mit den ausklingen¬
den Henkelformen kommt die Tendenz auf, die Größe der Schüsseln zu vermindern.
Ihr durchschnittlicher Durchmesser beträgt in der Phase
II
20,1 cm und in der Phase
V
18,1 cm (Abb. 19-23). Die Schöpfformen nehmen zugleich an Ausmaßen allmählich
zu. Diese Neigung wird weniger sichtbar, denn es handelt sich um eine funktionale
Gruppe, die sich immer mit einer großen metrischen Kompaktheit gekennzeichnet hat:
im Schnitt von 10,1 in der Phase
II
bis 12,7 in der Phase
V.
Die Auslegung,
dass
die in den jüngeren Phasen der Bronzezeit so zahlreich vertre¬
tenen Gefäße mit einem einzelnen, vorspringenden Henkel die Vorherrschung der Regel
belegen, nach welcher jeder Teilnehmer an einem Trankritus das Getränk selbständig
geschöpft hat, ist begründet. Alle können sich eines oder eines der einigen Schöpfge¬
fäße bedient haben. Man darf auch eine Variante annehmen,
dass
ein ritueller Akt von
einem engen Kreis oder nur einem Zelebranten vollzogen worden ist. In dem letzteren
Fall dürfte man bereits eher von einem Libationsopfer sprechen. Das Modell von einem
eingeschränkten Zugang wäre somit ein Erbe von frühbronzezeitlichen Trankpraktiken,
die ziemlich schwach in der damaligen rituellen Tradition hervorgetreten sind. Sie wur¬
de in der frühen Phase der Urnenfelderzeit verbreitet.
Die spätere immer größere Bedeutung von henkellosen Formen weist auf eine star¬
ke Neigung hin, prunkvolle Rituale zu veranstalten. Man darf dies auch auf diese Weise
verstehen,
dass
der Kreis von Teilnehmern an Trankpraktiken sich erweitert hat. Ich
wäre auch geneigt, nahezulegen,
dass
ŕunktionelle
Vermittler erschienen seien, die an¬
dere oder nur einen gewählten Kreis von Schmausen, besonders bei den Begräbnissen
der Mitglieder der sozialen Elite, bedient haben. Die Klarheit des Modells mit der Be¬
dienung in HC lässt vermuten,
dass
wohl von der Phase IVc an, die generell mit HB3
zusammenfällt, die Veränderungen von solchem Charakter im Begriff waren.
Die vorgeschlagene sozial-rituelle Deutung der Zunahme von kleinen und gedrun¬
genen henkellosen Formen in der Struktur der Gefäßsätze wird stärker begründet, wenn
wir diese Erscheinung mit der Anzahl der Gräber vergleichen, die die Schöpfformen,
also mit einem vorspringendem Henkel, beinhalten (Abb. 24). Es wird ersichtlich,
dass
sogar bei prunkvollen Trankmahlen die Benutzung von 1-2 Schöpfgefäßen hätte genü¬
gen können, wenn der Verlauf der Begräbnisschmaus unter Kontrolle gestanden hatte.
Freilich wurde mit dem Benutzen dieser Formen als Trinkgefäße bei anderen Gelegen¬
heiten nicht aufgehört.
Die Tragweite der Veränderungen vom Begräbnisritus im Laufe der
III.
Phase von
Kietrz
wird durch die zu beobachtende Weise, wie der Henkel bei den Schöpfgefäßen
vorspringt, bestätigt (Abb. 25). Damals beginnt die Neigung vorzuherrschen, die Hen¬
kel über den Gefäßrand zu ziehen. Wenn wir annehmen,
dass
der Henkel das Schöpfen
ermöglichen soll, ohne die Finger eintauchen zu müssen, dann legt die Verwendung
142
von hohen Henkeln nahe,
dass
sie mit Schöpfen der Flüssigkeit von tieferen Gefäßen
mit verhältnismäßig engem Rand, jedoch mit weiterem Bauch, verbunden waren. Dies
machte möglich, die Schöpfe
beijedem
Untertauchen maximal einzufüllen und zugleich
vorsichtig bei dieser Bewegung zu handeln. Es ging wohl darum,
dass
der am Boden an¬
gesammelte und zum Trinken nicht geeignete Ansatz unberührt blieb. Zu diesem Zweck
waren die henkellosen Formen ungeeignet. Sie verlangten somit einen „Vermittler , der
eben eine Schöpfe war.
Das Verhältnis der Schöpf- zu Schalenformen in der Phase
V
beträgt 1:2,1. Dies
zeigt das damalige Vorherrschen des Bedienungsmodells. In über einer Hälfte der so
datierten Gräber in
Kietrz
können wir das Mitvorkommen der Gefäße von den bei¬
den funktionalen Gruppen feststellen (Abb. 26). Die Vorherrschung einer neuen Regel
für das rituelle Handeln mit Getränken kann auch ein großer Anteil von Gräbern mit
Schalenformen belegen, wo die Schöpfgefäße jedoch fehlen, sowie kaum vorhandene
Gräber
mi
umgekehrter Lage. Dies bedeutet nicht,
dass
die fehlenden Gefäße bei dem
Begräbnis nicht benutzt worden sind. Die Gräber mit einer größeren Anzahl der Schöpf¬
oder Schalengefäßen als eins oder zwei sind selten (Abb. 27). Dies bezieht sich öfter auf
die Schalenformen (Tabelle 2).
Mit den Trankpraktiken hängt die Sitte zusammen, die Gefäße rituell zu zerstören
(Abb. 28). Eine Einzelfrage im Bereich der destruktiven Benehmen ist, wie die Henkel
betrachtet werden (Abb. 29). Ihre häufige Beschädigung ist für die Phase
II
charakte¬
ristisch. Wir haben es mit einer fortgesetzten Sitte zu tun, die für die frühe Bronzezeit
kennzeichnend ist. Sie verliert deutlich in der
III.
Phase an Bedeutung, obwohl der An¬
teil von Henkelgefäßen damals stark zunimmt.
Für das Vorhandensein der Trankpraktiken sprechen auch die in den Gräbern ent¬
deckten Gefäße in besonderer Lage: in andere hineingestellt, mit dem Boden nach oben
gekehrt, in einer seitlichen oder schrägen Lage. Wenn dazu sichtbare Regeln in einer
längeren Zeitspanne deutlich hervortreten, dann haben wir Gründe, um zu vermuten,
dass
es sich um stark festgehaltene rituelle Verhaltensweisen handelt. Im Fall der
Nek¬
ropole
von
Kietrz
nimmt die Anzahl der Gräber mit einer besonderen Lage der Gefäße
deutlich mit der Phase
III
zu, somit steht sie mit den gesamten Veränderungen vom
Brauchtum in Einklang (Abb. 30). Am stärksten kommt die Neigung, die Gefäße mit
dem Boden nach oben zu kehren, bei den Trinkgefäßen zum Ausdruck.
Es stellt sich eine Frage auf, mit welcher Phase des Begräbnisritus die Trankprakti¬
ken zu verbinden wären. Wesentlich ist besonders deren Bezug auf den Verbrennungs¬
akt der Leiche. Man darf erwarten,
dass
das Trankmahl der Kremation vorausgegangen
war, sie begleiten oder ihr folgen konnte. Gewisse Voraussetzungen für die struktu¬
relle Anbringung des Trankmahls im Kremationsritus liefern Spuren einer sekundären
Durchbrennung von den ins Grab gelegten Gefäßen. Es bezieht sich auch auf den hellen
Flammenfleck an der Außenwand des Gefäßes, wenn wir annehmen,
dass
es die Folge
der Scheiterhaufenflammen gewesen ist (Abb. 31). Die Zunahme dieser Feuerspuren
143
tritt in der
III.
Phase ein. Relativ am häufigsten betraf es die Schöpfgefäße. Erst in der
V.
Phase gewinnen die Spuren an Schalenformen an Zahl. Man dürfte meinen,
dass
das Begräbnistrankmahl stattgefunden oder angefangen hatte, bevor der Scheiterhau¬
fen angezündet wurde. Ein unbestrittener Beweis solcher Reihenfolge sind die Gefäße,
die zuerst zerstört und nachträglich durchgebrannt wurden. Die benutzten Gefäße wur¬
den verkehrt am Haufen aufgestellt. Dafür spricht die Lage des Feuerflecks am unteren
Bauchteil des Gefäßes.
Charakteristische Merkmale der Grabsätze aus
Kietrz
der zunehmenden Phase des
Trankmahl-Brauchtums sind die schwarze Farbe und Pseudografitierung der Gefäße
(Abb. 33-34). Von der
II.
bis zur
V.
Phase erhält sich die Vorherrschung der Gefäße, bei
denen die schwarze Farbe mindestens die innere Oberfläche einnimmt. In der Phase der
auf Trankmahl bezogenen Struktur der Keramiksätze zeichnet sich sehr starke Bezie¬
hung zwischen der schwarzen Farbe und den Schöpf-ZServierungsformen sowie Schüs¬
selformen, die die Funktion der Schalen erfüllten, aus (Abb. 35). Diese Präferenz äußert
sich besonders in der Stellung der Formen von psudografitierter Oberfläche (Abb. 36-
37). Solche Behandlung der Oberfläche wird als eins der Anzeichen der Einwirkung der
Stilistik von Metallgefäßen auf die Gefäßkeramik betrachtet.
Den Vorgang der Metallisierung der Gefäße zeigt am deutlichsten ein Vergleich
von Änderungen in der Frequenz der Gefäße mit schwarzen Oberflächen, wobei man
das gezielte und erreichte Ziel sich gegenüberstellen kann. Einerseits haben wir näm¬
lich annähernd schwarze Keramik. Dazu rechne ich Gefäße mit Oberflächen zu, die als
grauschwarz und braunschwarz, seltener silbergrauschwarz und aschgrauschwarz be¬
zeichnet werden können. An diesen Gefäßen treten keine umlaufenden schwarzen, da¬
rin pseudografitierten Zonen auf. Sie wären Anzeichen für äußerste Unsorgfähigkeit in
der Anstrebung an die Erreichung der schwarzen Oberfläche. Am Gegenpol liegen die
Gefäße, die als äußerst sorgfältig angefertigt gelten können, also beiderseitig schwarz,
darunter insbesondere pseudografitiert. Von der Phase
II
bis zur Phase
V
wird ersicht¬
lich,
dass
der Anteil der ersteren Gruppe stets abnimmt und der anderen immer mehr
zunimmt (Abb. 38). Eine Wende im Verhältnis zwischen diesen zwei gegensätzlichen
Gruppen bildet die
III.
Phase. Zu dieser Zeit geht die Tendenz dahin, eine maximale
Metallisierung der Gefäße mit Töpfertechniken zu erreichen.
Die Erklärung dieses Vorgangs sehe ich in der Gleichsetzung der rituellen Wirk¬
samkeit der Alkoholtrunkenheit und einer magischen metallurgischen Umwandlung.
Die Verbreitung der Trunkenheit bei einem Trankmahl, mit der Übernahme der Merk¬
male der Metallgefäße durch die Keramiksätze verbunden, betrachte ich als Ableitung
der Veränderungen, die sich damals in der Metallurgie der Gemeinschaften im Oder¬
raum und den Nachbargebieten vollzogen haben. Ich habe sie an einem anderen Ort
geschildert
(Mierzwiński
2003). Sie standen u.a. mit der Verbreitung der Bronzegus-
stechnik in einmaligen (verlorenen) Formen in Verbindung. Eine breite Verwendung
dieser Gusstechnik verursacht auch einen steigenden Bedarf an Wachs. Die Folge dieser
144
Beziehung wird die Fülle an Honig. Dies fördert weiter die rituelle Anwendung des letz¬
teren, darunter auch beim Begräbnisritus. Bronze-Wachs-Honig-Ton-Feuer bilden so¬
mit eine untrennbare und komplementäre Anordnung. Die Verwendung der metallisch
stilisierten Keramikgefäßen, um einen Trankheitszustand beim Trankmahl im Laufe des
Kremationsrites zu erreichen, würde dann die
semiotische
Einheit zwischen Alkohol
und Metall äußern.
Man darf vermuten,
dass
es entstand oder sich verbreitete ein rituelles Getränk, auf
Basis von Honig zubereitet, das genetische Verknüpfungen mit der Bronze („bronze¬
ähnlich ) erweckte.
Dass
es für den Bestattungsritus geeignet war, ergab sich aus der
Entdeckung der potentiellen Identität des Metalls und des Menschen. Dies bedeutet eine
ähnliche Aufgeschlossenheit auf substanzielle Metamorphosen (Mierzwiriski 2010). Die
Anknüpfung an die metallurgischen magischen Praktiken im Bestattungsritus würde er¬
wünschte Umwandlungen des Verstorbenen in der Phase der Erfahrung eines rituellen
Todes (im Feuer des Scheiterhaufens) und seine Wiedergeburt im Jenseits verursachen.
Zum Repertoire solcher magischen Mittel würde auch die Anwendung, darunter auch
gemeinsame Einnahme, von Alkoholgetränken, die auf Basis von Honig, also in An¬
knüpfung an Entstehung und Umwandlung der Bronzegegenstände, zubereitet wurden.
Die Erscheinungen und rituellen Vorgänge, die man am keramischen Material des
Gräberfelds in
Kietrz
beobachten kann, finden in unterschiedlichem Maß im ganzen
Oderraum Widerspiegelung. Ich habe sie an 29 Objekten ermittelt (Abb. 2; Tabellen
3-8). Wenn ich den Verbindungen zwischen Metallurgie und Trankmahl Aufmerk¬
samkeit schenke, dann habe ich, um eine adäquate Vergleichserfassung zu erreichen,
eine Zusammentragung vorbereitet, die die Frequenz von Metallgegenständen auf un¬
tersuchten/betrachteten Gräberfeldern wiedergibt (Tabelle 9). Sie entspricht der in der
Tabelle 4 erfassten Keramik. Jede Tabelle beginnt mit einer Präsentation in Form der
Indikatoren dieser Angaben vom Gräberfeld in
Kietrz,
die auch früher in den Abbildun¬
gen gezeigt wurden.
Hervorzuheben ist eine rituelle Verschiedenheit der Gräberfelder im östlichen Rand¬
gebiet des Oderraums. Dies hängt mit dem Gebiet zusammen, wo nebenbei
Inhumation
und Kremation verwendet waren. Nur schwach werden dort trankmahlbezogene Hand¬
lungen sowie Metallisierung der Keramik sichtbar. Man darf es mit der Spezifik des In-
humationsritus in Verbindung bringen. Die Totenmähler würden erst dann stattfinden,
nachdem das Grab zugeschüttet worden war, auch wenn nach vergangenen Jahren. Es
würde vom tatsächlichen oder herkömmlich angenommenen Tempo der Leichenzer¬
setzung anhängen. Dieser Moment würde dann die Einschließung des Verstorbenen in
die jenseitige Gemeinschaft bestimmen. Metallurgische Beziehungen haben hingegen
mehrere am Toten vorhandene Bronze- und mit der Zeit Eisenerzeugnisse betont.
Eine strukturelle Analyse der Keramik auf der
Nekropole
in
Kietrz
lassi die
Konti¬
nuierlichkeit, trotz deutlicher Veränderungen von stilistischem Charakter, der Ritustra¬
dition beobachten. Die Symbolen waren somit mit langem Bestehen gekennzeichnet.
145
Ihre Modifizierung beruhte eher auf deren Bereicherung um Bedeutungen oder spezi¬
fischem Hervorhebung deren bestimmten Aspekt als auf radikalen und unumkehrbaren
semiotischen Verschiebungen. Es ist zu sehen,
dass
die beiden Ordnungen der rituellen
Ansetzung der Keramik, die vor dem Trankmahl stattfindende und die trankmahlbezo-
gene, sich vervollständigen. Man darf sie nicht getrennt begreifen. Ein langes Durch¬
dringen von stilistischen Traditionen und Ritusordnungen spiegelt die Zusammentra¬
gung der Frequenz von profilierten und unprofilierten Schüsseln auf dem Gräberfeld
in
Kietrz
wider. Die ersteren waren für die ältere, die anderen für die späte, bereits
eisenzeitliche Phase der Urnenfelderzeit typisch (Abb. 39).
146
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