Archa paměti: cesta pražského židovského muzea pohnutým 20. stoletím
Gespeichert in:
1. Verfasser: | |
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Format: | Buch |
Sprache: | Czech |
Veröffentlicht: |
Praha
Academia [u.a.]
2012
|
Ausgabe: | Vyd. 1. |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis Abstract |
Beschreibung: | Zsfassung in dt. und engl. Sprache |
Beschreibung: | 287 S. zahlr. Ill., graph. Darst., Kt. |
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Předmluva
7
1)
Přes překážky ke hvězdám. Židovské muzeum v Praze
před druhou světovou válkou
9
2)
Oddělení K. Válečné osudy pražského židovského muzea
aneb Téměř neuvěřitelný příběh
53
3)
Muzeum vymknuté z kloubů. Úsilí o poválečnou stabilizaci
a další rozvoj
121
4)
Státní muzeum pro problematiku ideologicky konfliktní
aneb Židovské muzeum
nežidovské
161
Epilog. V muzeu výjimečné historie i současnosti (Leo Pavlát)
245
Ediční poznámka
261
Summary
263
Zusammenfassung 267
Zdroje vyobrazení
272
Seznam použitých zkratek a zkrácených názvů
273
Seznam využitých archivních pramenů
275
Výběr z použité a doporučené literatury
276
Jmenný rejstřík
282
Rejstřík institucí a organizací
285
Das Jüdische Museum in Prag
(Židovské muzeum
v Praze)
stellt in vieler Hinsicht eine außeror¬
dentliche Institution dar. Es ist eines der ältesten
jüdischen Museen weltweit und existiert ohne
Unterbrechung bereits über hundert Jahre. Es ge¬
lang ihm, die historische und kulturelle Identität
der Juden in Böhmen und Mähren angesichts der
raschen sozialen und demographischen Verände¬
rungen der jüdischen Bevölkerung in den böhmi¬
schen Ländern vor dem Zweiten Weltkrieg und
unter dem Druck zweier totalitärer Regime, die im
20. Jahrhundert systematisch die jüdische Bevöl¬
kerung Mittel- und Osteuropas vernichteten - Na¬
zismus und Kommunismus - zu bewahren. Seine
umfangreichen und sehr qualitätsvollen Samm¬
lungen beziehen sich dabei auf das klar umrissene
Gebiet der historischen Länder Böhmen, Mähren
und Teile Schlesiens.
Die Anfange des Museums waren dabei sehr
bescheiden. Bestrebungen zur Gründung eines jüdi¬
schen Museums in den böhmischen Ländern lassen
sich bereits an der Wende vom 19. zum 20. Jahr¬
hundert verfolgen, und zwar im Milieu der
tschechisch-jüdischen Bewegung, die jedoch ihre
Bemühungen nicht verwirklichen konnte. Im Jahr
1906 traten dann einige überwiegend aus dem
damals dominierenden deutschsprachigen Milieu
kommende Prager Juden mit dem Plan auf, die
Geschichte der Prager und der böhmischen Juden
betreffende Gegenstände und Dokumente vor
dem fortschreitenden Untergang des jüdischen
Ghettos in der Prager Josefstadt zu retten und sie
in einem Museum zu versammeln. Mit der Zeit
gelang es, eine repräsentative Kollektion aufzu¬
bauen und der Öffentlichkeit nach und nach in
drei Installationen vorzustellen. Sie umfaßte un¬
mittelbar vor dem Zweiten Weltkrieg annähernd
800 liturgische Gegenstände, hebräisch geschrie¬
bene Bücher und Urkunden, Kunstgegenstände,
Photographien und weitere Objekte. Das Prager
Vorkriegsmuseum war jedoch keine unabhängige
Institution mit eigenen Angestellten, die sich um
Entwicklung und Verwaltung der Sammlungen ge¬
kümmert hätten; sämtliche Arbeiten übernahmen
im Rahmen ihrer Möglichkeiten einige Mitglieder
des Kuratoriums des Vereins, der das Museum
aufbaute. Zu den aktivsten und wichtigsten gehör-
268
ten
dauernd die Museumsgründer
Salomon Hugo
Lieben und August Stein, die sich am meisten um
die Schaffung einer qualitätsvollen Sammlung
und den Ausbau des Museums als Institution, die
ein historisches Bild des böhmischen Judentums
bieten sollte, verdient machten. Mit den Bestre¬
bungen, eine repräsentative Museumskollektion
zusammenzutragen, hing eng auch das Bemühen
um eine systematische Dokumentation des jüdi¬
schen Kulturerbes in den böhmischen Ländern
zusammen, das durch die rasch fortschreitende
Assimilation der böhmischen Juden hervorgeru¬
fen wurde. Das erste Projekt einer gründlichen
Erfassung aller mobilen und immobilen jüdischen
Denkmäler bereitete das Prager Jüdische Museum
in Zusammenarbeit mit der Dachorganisation der
jüdischen Gemeinden in Böhmen, Mähren und
Schlesien bereits zu Beginn der dreißiger Jahre
des 20. Jahrhunderts vor. Unmittelbar vor der
Okkupation der böhmischen Länder durch das
nazistische Deutschland begannen sich in dem
Museumsverein tschechische Juden in größerem
Maße durchzusetzen, aber zu umfangreicheren
Veränderungen in der Ausrichtung oder der Kon¬
zeption des Museums blieb ihnen keine Zeit mehr:
Im Jahr 1939 wurde der Museumsverein aufgelöst.
Die Sammlung des Museums als solche blieb je¬
doch erhalten und war weiter der Öffentlichkeit
zugänglich, wenn sie auch gegenüber der den
jüdischen Gemeinden im Protektorat vorgesetzten
Behörde, der Zentralstelle für jüdische Auswande¬
rung
(Ústředna
pro
židovské vystěhovalectví),
als
Sammlung künstlerischer Artefakte interpretiert
wurde, nicht als Sammlung jüdischer, vor allem
liturgischer Gegenstände. Eben diese Tatsache und
auch die visuell wirkungsvolle Form und Struktur
der Museumsexposition, in der Silbergegenstände
überwogen, spielte einige Jahre später eine grund¬
sätzliche Rolle.
Zu einer vorübergehenden Schließung der
Museumssammlung für die Öffentlichkeit kam es
erst Ende des Jahres 1941, danach sollte sie nach
einer mehrmonatigen Unterbrechung wiederer¬
öffnet werden. Zur selben Zeit jedoch entbrannte
zwischen einigen Behörden der nazistischen Okku¬
pationsverwaltung, die untereinander konkurrier¬
ten, ein Kampf um die Sammlung des damals in
Brunn (Brno) liegenden Jüdischen Museums aus
Nikolsburg
(Mikulov),
respektive um den Besitz der
jüdischen Gemeinden im Protektorat allgemein. In
diesem Kampf setzte schließlich die Zentralstelle
für jüdische Auswanderung ihre Kompetenz durch;
die Nikolsburger Sammlung sollte mit der Prager
vereinigt werden. Bei dieser Gelegenheit stellte die
Zentralstelle jedoch fest, daß sich interessante und
wertvolle Gegenstände auch im Besitz weiterer Ge¬
meinden im Protektorat befanden, und beauftragte
die Jüdische Gemeinde Prag, von diesen für das
Prager Museum nicht nur ausgewählte Artefakten
von historischem Wert, sondern auch Bücher, die
sie eminent interessierten, zu erwerben. Das so
konzipierte Museum entstand ab dem Frühjahr
1942, aber bei seinem Aufbau war die Zentralstelle
keineswegs aktiv, alles überließ sie Angestellten
der Prager Jüdischen Gemeinde. Diese bemühten
sich, die vage formulierten Forderungen der Zen¬
tralstelle zu erfüllen, gleichzeitig aber verfolgten
sie sorgfältig die Situation auf dem Land, von wo,
wie aus Prag, ab Herbst 1941 die jüdische Bevölke¬
rung nach und nach in das Ghetto Theresienstadt
(Terezín)
und weiter in die Vernichtungslager im
Osten deportiert wurde. Diese Tatsache und wei¬
ter die Reaktion konkreter jüdischer Gemeinden,
die im Frühjahr 1942 nicht nur eine Auswahl des
Wertvollsten, sondern in dem Bestreben, ihren
gesamten Besitz zu schützen, diesen nach Prag
schickten, inspirierte die Mitarbeiter der Prager
Gemeinde zu dem Plan, der Zentralstelle ein gro߬
zügiger angelegtes Museum vorzuschlagen, in
dem es möglich wäre, alles sicher unterzubringen.
Ähnlich komplex waren übrigens die Projekte zur
gründlichen Dokumentation des jüdischen Kul¬
turerbes in Böhmen und Mähren bereits in den
dreißiger und dann erneut zu Beginn der vierziger
Jahre des 20. Jahrhundert konzipiert gewesen.
Im August 1942 entstand mit Zustimmung
der Zentralstelle das sogenannte Zentralmuseum
(Ústřední museum),
das aber für die Angestellten
der Prager Gemeinde eher ein sicheres Depot als
ein richtiges Museum darstellte, wenn es auch
nach außen dank der Bemühungen des Museums¬
teams mit dem ehemaligen Bibliothekar der Pra¬
ger Jüdischen Gemeinde Tobias
Jakobovits
und
Hauptkurator Josef
Polák
an der Spitze so er¬
schien. Für die Zentralstelle bedeutete das Museum
eine Gelegenheit, allen beweglichen Besitz der
jüdischen Gemeinden im Protektorat zu erfassen
und an einer Stelle zu versammeln. Nicht einmal in
die Vorbereitungen eines so angelegten Museums
griff jedoch der Chef der Zentralstelle Hans Gün¬
ther mit konkreten Forderungen oder Anweisun¬
gen ein. Ebenso indifferent reagierte er auf die
spätere Expositionen, von den er den größten
Nachdruck auf den Aufbau eines Buchmuseums
und die
Reinstallation des
ursprünglichen Prager
Jüdischen Museums als Ausgangspunkt kriegeri¬
schen Geschehens legte, nur mit dem Befehl, eini¬
ge der schreiendsten antisemitischen Klischees zu
ergänzen.
In journalistischen und publizistischen Tex¬
ten zu diesem Thema taucht jedoch wiederholt
der Slogan vom „Museum einer untergegangenen
Rasse auf, das das Museum angeblich werden
sollte. Eine solche Behauptung findet jedoch in
den erhaltenen Archivdokumenten keinerlei Un¬
terstützung. Mehr als um die Charakteristik des
angeblichen propagandistischen Ziels der Prager
Nazis geht es hier um den Versuch, nachträglich
die kriegerischen Ereignisse zu erläutern, wobei
er aus der Sicht des Prager Museums eher deren
Ergebnisse als eine klar definierte Absicht kenn¬
zeichnet. Auf die Form des Slogans vom „Museum
einer untergegangenen Rasse hatten mehrere
Autoren Einfluß, und definitiv wurde er erst in den
sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts
formuliert. Seine Entstehung wird ausführlich am
Ende des zweiten Kapitels analysiert.
Für die Prager Jüdische Gemeinde wurde
das Museum der Kriegszeit ein wirkliches Mu¬
seum erst nach Beendigung des Kriegs, als sich
das Ausmaß der Tragödie des böhmischen und
mährischen Judentums zeigte. In den stürmischen
Nachkriegsjahren hatten jedoch weder sie, noch
die neuentstandene Dachorganisation der böh¬
mischen und mährischen Jüdischen Gemeinden
genügend Raum, Finanzmittel und wegen der
Interventionen des Staates im Bereich der Eigen¬
tumsrechte der Opfer der Schoa und weniger
Überlebender auch nicht die Möglichkeit, sich
um das Museum zu kümmern. Um den Erhalt der
Museumssammlungen als Ganzes, die Etablierung
des Museums als unabhängige Fachinstitution und
ihre Repräsentation für die einheimische und aus¬
ländische Öffentlichkeit bemühte sich vor allem
ein kleines Team mit der ungewöhnlich aufopfe- 269
rungsvollen Hana Volavková
an der Spitze. Nach
dem kommunistischen Putsch im Februar 1948
konnte jedoch die Situation, in die der Staat die
jüdische Kommunität unmittelbar nach dem Krieg
manövriert hatte, nur noch einen Ausweg haben:
Im Jahr 1950 wurde das Museum unter Druck ver¬
staatlicht.
Dieser Schritt zerriß das ideelle Band zwi¬
schen den böhmisch-mährischen Juden, die sich
um das Museum seit seiner Entstehung bis zu
dieser Zeit entsprechend ihren Möglichkeiten auf¬
opferungsvoll sorgten, und dem Museum, das nun
ein Instrument der Aufklärungsarbeit im System
der staatlichen Propaganda und Ideologie werden
sollte. Hinsichtlich der Entwicklung der politi¬
schen Situation war seine Lage wenig optimis¬
tisch: Das kommunistische Regime trug eindeutig
antisemitische Züge und das Team um
Hana Volav¬
ková
bewegte sich auf sehr dünnem Eis. Wollte es
das jüdische Kulturerbe, respektive das historische
Gedächtnis und die Identität der böhmischen
und mährischen Juden, für die Zukunft erhalten,
mußte es mit dem Regime wenigstens eine bis zu
einem gewissen Maß gemeinsame Sprache finden,
wenn dies auch eine ziemliche Leugnung des Jü¬
dischen in seinem Inhalt und in den Augen der
verwüsteten jüdischen Kommunität einen Verlust
der Glaubwürdigkeit bedeutete. Das damalige
Staatliche Jüdische Museum
(Státní židovské mu¬
zeum)
repräsentierte sich deshalb im Geiste des
allgegenwärtigen zeitgenössischen „Kampfes für
Frieden, gegen Faschismus und Nazismus , dessen
stärkste Waffen die Sammlung von Kinderzeich¬
nungen aus Theresienstadt und für eine gewisse -
leider sehr kurze - Zeit auch die Gedenkstätte für
die böhmischen und mährischen Opfer der Schoa
in der Pinkassynagoge wurden. Die Möglichkeiten
des Museums hingen stets von der aktuellen poli¬
tischen und gesellschaftlichen Situation sowie von
der Reaktion der Sowjetunion und ihrer Satelliten
auf das Geschehen im Nahen Osten ab. Auf die im
Vergleich zu vorangegangenen Epochen optimisti¬
scheren und aktiveren sechziger Jahre folgte nach
der Unterdrückung des Prager Frühlings durch
Militär des Warschauer Vertrags im August 1968
in den siebziger Jahren das Normalisierungsgrau.
An seinem Ende stellte jedoch der totalitäre kom-
270 munistische Staat fest, daß das Museum und seine
Sammlungen ihm gleich in mehrfacher Beziehung
dienlich sein könnten: als phantastischer Export¬
artikel, Propagandainstrument staatlicher Inte¬
ressen im Ausland und schließlich hinsichtlich des
zunehmenden Touristenstroms auch als Quelle,
die in die leere Staatskasse sogenannte harte Wäh¬
rung bringen könnte. Trotzdem sollte das Museum
auf einheimischem Boden in den achtziger Jahren
nicht allzu präsent sein und seine Möglichkeiten
waren auch weiter in bedeutendem Maße einge¬
schränkt. Das Wendejahr 1989 fand es daher im
Zustand der Stagnation.
Kurz nach den Novemberereignissen des Jah¬
res 1989 begannen Massen von Besuchern aus der
ganzen Welt nach Prag zu strömen, und das Pra¬
ger Jüdische Museum wurde ihr beliebtes Ziel. Die
Möglichkeiten des Staates, sich um die Museums¬
gebäuden und -Sammlungen zu kümmern, die das
kommunistische Regime vierzig Jahre absichtlich
vernachläßigt hatte, waren jedoch beschränkt. Die
dauernden Bemühungen der Repräsentanten der
jüdischen Kommunität in Böhmen und Mähren,
das zurückzuerhalten, was im Jahr 1950 unter
Druck dem Staat übergeben werden mußte, gin¬
gen dann im Herbst 1994 in Erfüllung, als unter
wesentlicher Beteiligung des damaligen Ministers
der Kultur der Tschechischen Republik Pavel Tigrid
das Museum entstaatlicht wurde. Neuer Direktor
wurde der Publizist und Schriftsteller Leo
Pavlát.
Erst seit seiner Entstaatlichung befindet sich
also das Prager Jüdische Museum in der Situation,
daß seine Arbeit und Tätigkeit weder politischer
oder ideologischer Druck, noch Mangel an Finanz¬
mitteln oder qualifiziertem Personal beeinflußen.
Heute ist es im Einklang mit dem tschechischen
Staat und der böhmischen und mährischen jüdi¬
schen Kommunität ökonomisch selbständig und
unterstützt aus seinen Mitteln auch Aktivitäten
jüdischer Gemeinden und weiterer jüdischer
Organisationen in der Tschechischen Republik.
Das Museum renovierte und rekonstruierte sämt¬
liche historischen Synagogen, in denen es neue
Dauerausstellungen einrichtete, und baute die
Forschungs-,
Bildungs-
und Editionstätigkeit aus.
Nach und nach gelingt es ihm so, die Schäden zu
beseitigen, die das kommunistische System an
seinen Sammlungen verursachte, und gleichzeitig
erneuert es seine Infrastruktur und Tätigkeit in
Übereinstimmung mit den Trends des gegenwärti- schäftigten werten in einer Reihe ambitionierter
gen Museumswesens. Das Museum, das mit seinen und erfolgreicher Projekte das Potential aus, das
annähernd 600 000 Besuchern jährlich weiterhin ihnen seine Sammlungen und Bestände bieten,
das meistbesuchte in der gesamten Tschechischen
Republik ist, entwickelt sich weiter und seine
Be-
(Übersetzung von Helmut Teufel)
271
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