Kunst und Pneuma: von Hofmannsthals Lyrik des Hauchs zur Atemperformance
Im Zentrum der vorliegenden Untersuchung von Hofmannsthals »Gespräch über Gedichte« (1904) steht die Herleitung einer polaren Spannung zwischen dem Hauch als Index eines Körpers und seiner blutmystischen Entgrenzung. Es erweist sich, dass diese auf dem Opferritus gründende Polarität für Hofmannsthal...
Gespeichert in:
| 1. Verfasser: | |
|---|---|
| Format: | Abschlussarbeit Buch |
| Sprache: | German |
| Veröffentlicht: |
Wien
Praesens-Verl.
2013
|
| Schlagworte: | |
| Online-Zugang: | Inhaltstext Inhaltsverzeichnis |
| Zusammenfassung: | Im Zentrum der vorliegenden Untersuchung von Hofmannsthals »Gespräch über Gedichte« (1904) steht die Herleitung einer polaren Spannung zwischen dem Hauch als Index eines Körpers und seiner blutmystischen Entgrenzung. Es erweist sich, dass diese auf dem Opferritus gründende Polarität für Hofmannsthal zur Bedingung idealer Kunsterfahrung wird. Erst in sakrifizieller Resonanz zum im Werk konzeptuell verborgenen orgiastischen Opfergeschehen kann demnach eine ästhetische Wahrnehmung pneumatischer Dimensionen gelingen und ein Prozess initiiert werden, der im Erschließen einer Sprache der Entladungen und über ein tautegorisches Erfassen der Welt einem Bewegungsvokabular jenseits des Figurativen auf die Spur zu kommen sucht. Unter dem Aspekt des Atmosphärischen spannt Hofmannsthals Wissenspoetik ein fachübergreifendes Netz diskursiver Konstellationen, in das sprachmystische Ansätze Hamanns und Brunos genauso integriert werden wie zeitgenössische Erkenntnisse aus dem Gebiet der Thermodynamik (z.B. die Helmholtz-Energie), aber auch okkultistische Strömungen der Zeit wie Maacks Vorstellung eines Perisomas. Zentrale Begriffe Schulers, wie der des Telesmas oder sein Konzept des »Offenen Lebens« werden inhaltlich vorweggenommen. |
| Beschreibung: | 316 S. Ill. |
| ISBN: | 9783706907095 |
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VORBEMERKUNG.14
1. DISPARATES BEHAUCHEN ZUM UNGEHEUREN ENSEMBLE.24
1.1. Aus Hindernissen Belebung: Dialogisch entdichtende Iterationen.26
1.1.1. Zwischen Poesie und Leben: Das Fenster.27
1.1.2. Zwischen Autor und Interpret: Das Kunstwerk (Gedicht).29
1.1.3. Zwischen Werk und Selbst: Der Leser.31
1.2.
Concordia
Discors.
Der reinen Wolken unverhofftes Blau.32
1.2.1. Atmen als wahre Kunst des Hintergrundes. Der Tod des Tizian.33
1.2.2. Das Genie trinken: Schönheit empfangen in der Eucharistie des Werks.38
1.2.3. Inneres Hingespanntsein.40
1.2.4. Die Sprachkrise: Ersticken, das ein Atmen fordert. Chandos' Manier.43
1.2.4.1. Zwänge atemloser Zustände. Leere und Fieber, Erstickung und Hast.46
1.2.4.1.1. Wirbel.48
1.2.4.2. Herzbersten als Vorbedingung des Hauchs.50
1.2.4.3. Die freie Energie des Hauchs: Die Leere verhauchen. das Fieber kühlen.52
1.3. Wurzelgeflechte. Luftwege. Im Netz des Daseins zwischen Poesie und Leben.53
1.3.1. Atmen in solchen Augenblicken ist schöpferische Gewalt.56
1.3.2. Unter der gespannten Seele: Rückkehr des Selbst im Hauch.59
1.3.2.1. Der Hauch als Ausdruck der Parousia des metaphorischen Selbst.61
1.3.2.2. Zum Sklaven der Luft als Geste des Glaubens.63
1.3.3. Hamann in Hofmannsthal. „Euer Leben ist das, was ich bin: Ein Hauch".65
1.3.3.1. Korrespondenzen. Taumelnder Tanz und der Othem in der Nase.66
1.3.3.2. Lebensrhythmus als abgrenzende Einheit. Unendlichkeit in der
Endlichkeit.68
1.3.3.3. Erdwurzel und Luftwurzel. Urheimat der Natursprache.69
13.3.4. Die vom Rhythmus erzeugte „innigste Zuthätigkeit".12
1.3.3.5. „h" in
nuce: Coincidentia
oppositorum. Bruno.
Hamann, Hofmannsthal.73
Î.4.
Das Selbst als Resonanzkasten. Wir sind nicht mehr als ein Taubenschlag.79
1.4.1. Ein Hauch der Heimat.80
1.4.2. Vom Pneuma hagion zum Pneuma
profętikon
.84
1.4.3. Eigenblutdoping.85
1.4.4.
Eroici furori
im synthetischen Atemraum.87
1.4.4.1. Der magische Mensch. Via sakraler Dimension aus den Sprachspiegeln.90
1.4.4.2. Durch die „incantatio" des Werks zur tautegoriscnen Wahrnehmung.94
1.5. Zusammenfassung des ersten Teils.98
2. DAS OPFER.
COMMUNIO
IM HAUCH.104
2.1. Die gierige Seeleeines Toten, dürstend nach Blut.107
2.1.1. Das „wollende Ich" im fauligen Dunst seiner Logosphären.107
2.1.2. Der Meister als Vampir.110
2.1.3. Das doppelt Dämonische.113
2.2. Das eigene Wesen atmend ertasten: Das Geheimnis des Körpers.115
2.2.1. Phonationsströme. Die Rede des Materials.116
2.2.2. Der utopische Körper.117
2.2.3. Potentieller Kadaver und poröses Ich.120
2.2.3.1. Das Symbol als heiliger Bezirk des poetischen Rituals.124
2.2.4. Leibhüllen und Totengespräche. Die Rede der stummen Dinge.125
2.2.4.1. Das durch die Dichtung gerichtete Ich.129
2.2.4.2. Poesie ist Kommunizieren mit dem großen Du aus erborgtem Leib
heraus. Quäler und Gequälter im selben Atemzug.129
2.2.4.3. Zwitterbildungen. Der Text als Initiation zum androgynen
Selbsterleben.133
2.2.4.4. Männlicher Ton und telesmatische Kraft. Schuler und Hofmannsthal.139
2.2.4.4.1. Im Namen des Vaters.141
2.3. Die allomatische Lösung (Maack).142
2.3.1.
Allotropé
Modifikationen.149
2.3.2. Wie hast Du mir die Poren aufgetan? Glaube. Haut. Hypnose.150
2.3.3. Das Geheimnis der Form. Aushalt. Inhalt.
Perisoma
.152
2.3.3.1. Blutvision.153
2.3.3.2. Blutvision und Todesspiel.155
2.3.4. Im Kraftfeld des Todes. Mit dem Fleisch fertig werden.
Den Ursprung verzaubern.156
2.4. In der Chemotaxe ihrer Leuchte. Virtuelle Nicht-Geschichte.
Schuler und Klages.158
2.5. Zusammenfassung des zweiten Teils.162
2. DAS OPFER.
COMMUNIO
IM HAUCH.104
2.1. Die gierige Seeleeines Toten, dürstend nach Blut.107
2.1.1. Das „wollende Ich" im fauligen Dunst seiner Logosphären.107
2.1.2. Der Meister als Vampir.110
2.1.3. Das doppelt Dämonische.113
2.2. Das eigene Wesen atmend ertasten: Das Geheimnis des Körpers.115
2.2.1. Phonationsströme. Die Rede des Materials.116
2.2.2. Der utopische Körper.117
2.2.3. Potentieller Kadaver und poröses Ich.120
2.2.3.1. Das Symbol als heiliger Bezirk des poetischen Rituals.124
2.2.4. Leibhüllen und Totengespräche. Die Rede der stummen Dinge.125
2.2.4.1. Das durch die Dichtung gerichtete Ich.129
2.2.4.2. Poesie ist Kommunizieren mit dem großen Du aus erborgtem Leib
heraus. Quälerund Gequälter im selben Atemzug.129
2.2.4.3. Zwitterbildungen. Der Text als Initiation zum androgynen
Selbsterleben.133
2.2.4.4. Männlicher Ton und telesmatische Kraft. Schuler und Hofmannsthal.139
2.2.4.4.1. Im Namen des Vaters.141
2.3. Die
alternatisene
Lösung (Maack).142
2.3.1.
Allotropé
Modifikationen.149
2.3.2. Wie hast Du mir die Poren aufgetan? Glaube. Haut. Hypnose.150
2.3.3. Das Geheimnis der Form. Aushalt. Inhalt. Perisoma.152
2.3.3.1. Blutvision.153
2.3.3.2. Blutvision und Todesspiel.155
2.3.4. Im Kraftfeld des Todes. Mit dem Fleisch fertig werden.
Den Ursprung verzaubern.156
2.4. In der Chemotaxe ihrer Leuchte. Virtuelle Nicht-Geschichte.
Schuler und Klages.158
2.5. Zusammenfassung des zweiten Teils.162
4. HOFMANNSTHALS ÄSTHETIK DES HAUCHS ALS KRITIKTHEORIE FÜR
DARSTELLUNGSFORMEN DES PNEUMATISCHEN IN DER KUNST NACH 1900.
FAZIT, SKIZZE UND AUSBLICK.262
4.1 Vom Hauch-Index zum performativen Atem-Implex.263
4.2. Sakrifizielle Schwingungen.266
4.3. Breathingness.268
4.4. Apologie der Gewalt und ästhetische Auflösung.269
4.5.
Breathe with me.
Ausblicke am Beispiel von
Vito
Acconci,
Yves Klein,
Hermann Nitsch und der „Bio-Art" neuer Medien.269
4.5.1.
Transference Zones:
Vito
Acconci.
270
4.5.2.
Coup de Sens
Und Coup de Sang. Von der Atemperformanz zur
pneumatischen Skulptur.278
4.5.2.1. Yves Klein: Sprung in die Leere.278
4.5.2.2. Hermann Nitsch: Theaterschlachtfest.281
4.5.2.3. Hofmannsthals Hauchdialog als Chance für eine ästhetische Kritik
der Moderne.289
4.5.3.
Breathe the pressure: Psychosomatic addict, insane. Walter Stern
und
The
Prodigy.
Eine postmoderne Perspektive.292
4.5.4.
Bubbles.
als Zeremonie der Leere.294
5. LITERATURVERZEICHNIS.298
6.
ABSTRACTS
.314
6.1. Deutsch.315
6.2. Englisch.316 |
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