Egon Friedell: der geniale Dilettant
Als Hitler im März 1938 in Wien einmarschierte, stürzte sich Egon Friedell aus dem Fenster seiner Wohnung. Der Schriftsteller, Kabarettist und begnadete Schauspieler setzte damit seinem ungewöhnlichen Leben auf tragische Weise ein Ende. Friedell war ein "Wiener Original". Als bissig-brilla...
Gespeichert in:
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Veröffentlicht: |
München
Beck
2013
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Zusammenfassung: | Als Hitler im März 1938 in Wien einmarschierte, stürzte sich Egon Friedell aus dem Fenster seiner Wohnung. Der Schriftsteller, Kabarettist und begnadete Schauspieler setzte damit seinem ungewöhnlichen Leben auf tragische Weise ein Ende. Friedell war ein "Wiener Original". Als bissig-brillanter Kommentator entzückte er mit blitzenden Pointen das Publikum. Mit seiner legendären "Kulturgeschichte der Neuzeit" eroberte er sich seinen Platz im Pantheon der Geschichtsschreibung. Mit Sprachwitz gesättigt und schon deshalb jenseits akademischer Gleise, besticht das Werk durch den eigenwilligen Blick, mit dem der Autor den Entwicklungsgang Europas durchleuchtet. Bernhard Viel spürt in seiner Biografie der Persönlichkeit Friedells nach, die einen doppelbödigen, ja prekären Charakter aufwies: Traumatisiert seit seiner Kindheit, verstärkte die ungeliebte jüdische Identität die inneren Konflikte maßgebend. Viel macht die Verletztheit sichtbar, mit der Friedell hinter der virtuosen Selbstinszenierung zu kämpfen hatte - und die gleichzeitig ein wesentlicher Antrieb seiner Kunst war. |
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Vorwort
I.
KINDHEIT UND JUGEND
1. Deutschstunde ................................. 17
2. Unter einem guten Stern ......................... 21
Das Horoskop ................................... 21
Das Schicksal der jüdischen Geburt .................. 24
«Herzblättchens Zeitvertreib» oder Egon und seine Familie 31
3. Das Martyrium ................................. 38
a) Der Heilige Stuhl im Klassenzimmer ............. 38
b) Friedmanns Irrfahrten ......................... 41
Der Einserschüler ................................ 41
Mit der Schulordnung nicht vereinbar ................ 42
Die Leiden eines Knaben .......................... 47
4. Per
aspera
ad
astra
oder in Geschichte «gut» .......... 52
II.
ERZIEHUNG IM KAFFEEHAUS
1. Am Stammtisch ................................ 57
2. Jung Wien stellt sich vor .......................... 61
a) Im Banne des Herolds ......................... 61
Der Ruf der Liebesnächte .......................... 62
Die Kraft der Kunst .............................. 64
b) Die blöde Geschichte mit der Mutzenbacher ....... 68
Immer dieser Friedell!............................... 68
Unerhört in dem
Alteri
............................ 71
Kein Gesprächsthema ............................. 72
c) Lichter der Großstadt .......................... 74
3. Seelenverwandte Geister .......................... 78
a) Die Ohrfeige ................................. 78
b) Im Etablissement der Menschenfeinde ............ 81
Weltanschauung im Ammoniak-Dunst ................ 81
Ein Lebens- Werk ................................ 83
c) Peter, einer von uns oder Die Verklärung des Weibes 89
d) Der Kaffeehausliterat — eine Literaten-Legende? ..... 93
III.
DER GEFORMTE FRIEDELL ODER DIE GEBURT
DES ICHS AUS DEM GEIST DER ROMANTIK
1. Über die Grenze ................................ 97
Nordöstlicher Diwan ............................. 97
2. Begegnungen ................................... 103
a) Im lichten Schein des Selbstbewusstseins ........... 103
b) Confessio Augustana....... . . ·................ 107
c) Novalis und die
Imitano
Christi .................. in
d) Zutritt bei Hofe .............................. 117
e) Die Ohrfeige des schönen Fräuleins Obertimpfler . . . 127
IV.
DIE WELT IST DIE BÜHNE
1. Um mich, die holde Braut, kümmerte sich niemand ... 135
2. Mut zur Freiheit ................................ 137
3. Spieler, Seher, Dichter ........................... 144
4. Vom «Nachtlicht» in die «Fledermaus».............. 155
Zwischenspiel auf dem Theater ...................... 156
Der Flug der «Fledermaus» ......................... 158
Goethe kommt auch nach Frankfurt.................. 163
Auf Tournee .................................... 166
Im Kampf mit Berlin — vom Bier-Cabaret zur
Reinhardt-Bühne ................................ 170
Sieh* da, ein Dichter! ............................. 174
5. Ein Antrag, schriftlich ........................... 179
V.
KRIEGERAM SCHREIBTISCH, MAULHELD UND
TINTENSKLAVE
1. Die Lichter gehen aus ............................ 183
2. Musterung? .................................... 185
3. Die Schlacht der Federn .......................... 189
4. Die Wandlung .................................. 193
5. Der Ofen wird kalt, die Republik kommt ............ 201
6. Lohnschreiber, Schauspieler und
Causeur:
zwischen Wien
und Berlin ..................................... 206
VI.
DIE KULTURGESCHICHTE
1. Umbrüche, Wandlungen oder Was sonst noch geschah . . 219
Der neue Diwan ........·....................... 219
Umbruch und Montage: der moderne Autor ............ 223
2. Ullstein zögert, Beck greift zu ..................... 228
Die Menschheit zu bessern und zu bekehren:
die Kulturgeschichte und das Theater ................. 237
3. Geschichtsphilosophische Gedankenspiele oder Alles,
was entsteht, ist Dichtung ........................ 242
a) Die Welt als Kathedrale ........................ 242
b)
Bismarcks
Fresslust oder die Weltgeschichte in
Anekdoten ...................................... 244
с)
Im Anfang war das Trauma ..................... 246
4. Von Meister Eckhart zu Hanns Hörbiger ............ 250
Fortschritt im Abwind der Thermodynamik ............ 250
Der
Schuss
in den Weltraum oder
die neue «Entwickelungsgeschichte» .................. 253
Christus und Meister Eckhart ....................... 259
VII.
DER LETZTE AKT
1. In Arkadien.................................... 265
Zeichen an der Wand ............................. 273
«Das beglückendste Ereignis»: Hamsun ................ 278
2. Das Ende ...................................... 283
Noch einmal Goethe: der Jubilar .................... 283
38 Schnaps, 26 Pilsner — Treffen mit Zuckmayer ......... 288
Der «Anschluß» ................................. 292
Sturz ......................................... 297
3. Nachspiele ..................................... 300
Dank........................................... 304
Anmerkungen .................................... 307
Zeittafel ......................................... 328
Literatur ......................................... 336
Bildnachweis ..................................... 347
Personenregister ................................... 348
Egon Friedell wurde am 21. Januar 1878 in
Wien geboren. Als Dramatiker, Kabarettist
und Theaterkritiker, als Freund von Peter
Akenberg und Alfred Polgar gehörte er zu
den bestimmenden Persönlichkeiten des
Wiener Kulturlebens. Von 1922 bis 1927
war er Schauspieler bei Max Reinhardt in
Berlin und Wien, Kurz nach dem Einmarsch
der Hitlertruppen in Osterreich nahm sich
Friedell am 16. März 1938 das Leben.
Friedell war ein «Wiener Original». Als
bissig-brillanter Kommentator entzückte
er mit blitzenden Pointen das Publikum.
Mit seiner legendären Kulturgeschichte der
im Pantheon der Geschichtsschreibung.
Mit Sprachwitz gesättigt und schon deshalb
jenseits akademischer Gleise, besticht das
Werk durch den eigenwilligen Blick, mit
dem der Autor den Entwicklungsgang
Europas durchleuchtet.
Bernhard Viel spürt in seiner Biographie der
Persönlichkeit Friedells nach, die einen
doppelbödigen, ja prekären Charakter
aufwies: Traumatisiert seit seiner Kindheit,
verstärkte die ungeliebte jüdische Identität
die inneren Konflikte maßgebend. Viel
macht die Verletztheit sichtbar, mit der
Friedell hinter der virtuosen Selbstinszenie¬
rung zu kämpfen hatte - und die gleichzeitig
ein wesentlicher Antrieb seiner Kunst war.
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spelling | Viel, Bernhard 1958- Verfasser (DE-588)139314040 aut Egon Friedell der geniale Dilettant Bernhard Viel München Beck 2013 351 S. Ill. txt rdacontent n rdamedia nc rdacarrier Als Hitler im März 1938 in Wien einmarschierte, stürzte sich Egon Friedell aus dem Fenster seiner Wohnung. Der Schriftsteller, Kabarettist und begnadete Schauspieler setzte damit seinem ungewöhnlichen Leben auf tragische Weise ein Ende. Friedell war ein "Wiener Original". Als bissig-brillanter Kommentator entzückte er mit blitzenden Pointen das Publikum. Mit seiner legendären "Kulturgeschichte der Neuzeit" eroberte er sich seinen Platz im Pantheon der Geschichtsschreibung. Mit Sprachwitz gesättigt und schon deshalb jenseits akademischer Gleise, besticht das Werk durch den eigenwilligen Blick, mit dem der Autor den Entwicklungsgang Europas durchleuchtet. Bernhard Viel spürt in seiner Biografie der Persönlichkeit Friedells nach, die einen doppelbödigen, ja prekären Charakter aufwies: Traumatisiert seit seiner Kindheit, verstärkte die ungeliebte jüdische Identität die inneren Konflikte maßgebend. Viel macht die Verletztheit sichtbar, mit der Friedell hinter der virtuosen Selbstinszenierung zu kämpfen hatte - und die gleichzeitig ein wesentlicher Antrieb seiner Kunst war. Friedell, Egon fes Friedell, Egon 1878-1938 (DE-588)118535560 gnd rswk-swf Persönlichkeit, Kunst fes Persönlichkeit, Wissenschaft fes Biografie fes Wien fes Österreich fes (DE-588)4006804-3 Biografie gnd-content Friedell, Egon 1878-1938 (DE-588)118535560 p DE-604 Digitalisierung SAB Aschaffenburg application/pdf http://bvbr.bib-bvb.de:8991/F?func=service&doc_library=BVB01&local_base=BVB01&doc_number=025200402&sequence=000002&line_number=0001&func_code=DB_RECORDS&service_type=MEDIA Inhaltsverzeichnis Digitalisierung UB Augsburg application/pdf http://bvbr.bib-bvb.de:8991/F?func=service&doc_library=BVB01&local_base=BVB01&doc_number=025200402&sequence=000004&line_number=0002&func_code=DB_RECORDS&service_type=MEDIA Klappentext |
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