Miejskie zakłady przemysłowe Wielkiego Księstwa Poznańskiego: gazownie 1 Zarys dziejów
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1. Verfasser: | |
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Format: | Buch |
Sprache: | Polish |
Veröffentlicht: |
Łódź
Księży Młyn Dom Wydawniczy Michał Koliński
2011
|
Ausgabe: | Wyd. 1. |
Online-Zugang: | Inhaltsverzeichnis Abstract |
Beschreibung: | Zsfassung in dt. und engl. Sprache |
Beschreibung: | 284 S. zahlr. Ill., graph. Darst., Kt. |
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Słowo wstępne Prezesa Wielkopolskiej Spółki Gazownictwa Zdzisława Kowalskiego oraz
Dyrektora Oddziału Zakład Gazowniczy w Poznaniu Andrzeja Mikołajczaka
.......................
Część I
Gazownictwo miejskie w Wielkim Księstwie Poznańskim
Wstęp
..................................................................................................................................................................13
1.
Wielkie Księstwo Poznańskie i jego miasta
............................................................................................25
2.
Oświetlenie miast przed i po budowie gazowni
......................................................................................38
3.
Początki gazownictwa w miastach Wielkiego Księstwa Poznańskiego
..................................................59
4.
Rozwój gazowni od przełomu
XIX
i
XX
w. do wybuchu I wojny światowej
.............................................70
5.
Gazownie w latach I wojny światowej
....................................................................................................98
6.
Systemy budowanych gazowni i wykorzystanie gazu
..........................................................................119
7.
Przygotowania do budowy gazowni
.....................................................................................................156
8.
Formy własności i sposoby finansowania budowy gazowni
.................................................................167
9.
Budowniczowie i projektanci gazowni
..................................................................................................182
10.
Poziom techniczny gazowni w Poznańskiem
.......................................................................................799
11.
Architektura gazowni w Poznańskiem
..................................................................................................209
Część
II
Rewitalizacja i adaptacja gazowni do nowych funkcji
1.
Zabytki gazownictwa i formy adaptacji oraz rewitalizacji
......................................................................231
Zakończenie
......................................................................................................................................................252
Wykaz skrótów użytych w pracy
........................................................................................................................259
Wykaz tabel i wykresów
....................................................................................................................................259
Źródła ilustracji
..................................................................................................................................................260
Wykaz ilustracji
..................................................................................................................................................260
Bibliografia
.........................................................................................................................................................265
Indeks osobowy
.................................................................................................................................................272
Indeks nazw miejscowości
................................................................................................................................275
Streszczenie w języku angielskim i niemieckim
................................................................................................278
Zusammenfassung
Das im Jahre 1815 entstandene Grossherzogtum Po¬
sen, das schon 1849 unter dem amtlichen Namen Provinz
Posen funktionierte, war bis 1920 Bestandteil von
Preus¬
sen.
Als man das fast 30 000 km2
grosse
Grossherzogtum
ins Leben rief, befanden sich auf seinem Gebiet 149 Städ¬
te. Die Mehrheit von ihnen war kirchliches oder adliges
Herrschaftseigentum, und ihre Bewohner waren der un¬
gezwungenen Herrschaft privater Eigentümer unterwor¬
fen. Dazu kam noch eine weitere spezifische Eigenschaft
der Posener Verwaltungen, und zwar ihre miniaturhafte
Grosse - bezüglich der Bevölkerungszahl. In Ortschaften
der Grosse eines Dorfes, dazu noch unterworfen dem all¬
mächtigen Willen eines Privatherren, war es schwer vom
Aufbau gesunder Strukturen einer Selbstverwaltung zu
träumen, wie auch von einem Zivilisationsfortschritt so¬
wie einer kommunalen technischen Infrastruktur. Um die
patriarchalen
Verhältnisse in den Posener Verwaltungen
abzuschaffen, unternahmen die preussischen Mächte in
der ersten Hälfte des 19. Jhd. eine Reihe von Tätigkei¬
ten, welche die Genesung der anormalen Situation an¬
strebten. Aufgrund der damals eingeführten Reformen
befanden sich die Städte endlich auf dem Weg zum er¬
folgreichen und an gesunden Fundamenten angelehnten
Zivilisationsfortschritt, dessen Etappen u.a. kommunale
Industriebetriebe bedeuteten, solche wie die Gas-, Was¬
ser- und Kraftwerke. Die Tatsache ist auch,
dass
die Ber¬
liner Reformen die Teile der kleinsten Städte nicht vor
der Aberkennung der Städterechte und der Umwandlung
in Dorfgemeinden retteten. Damit behielten kurz vor dem
1. Weltkrieg 129 Ortschaften die Stadtrechte aus den
Gründungszeiten des Grossherzogtums.
Die gesunde Entwicklungsgrundlage der Posener
Verwaltungen, verbunden mit den Staatsentscheidun¬
gen über die Entkommunisierung der schwächsten von
ihnen, die Industrialisierung und die Entwicklung des
Eisenbahnwesens, und zugleich die Übereinigungsrefor¬
men auf dem Land führten bald dazu,
dass
in den Städten
die Zahl der Einwohner wuchs. Das wiederrum - ver¬
bunden mit dem technischen Fortschritt auf der Welt
- führte zum Transfer der wichtigsten Zivilisationser¬
rungenschaften des kommunalen Ingenieurwesens auf
das Posener Gebiet. Eines der am meisten sichtbaren war
der Bau kommunaler Beleuchtungssysteme. Die grössten
Provinzverwaltungen begannen schon in der ersten Hälf¬
te des 19. Jhd. die Fachwerke einer öffentlichen Beleuch¬
tung zu schaffen. Öllaternen, später auch mit Photogen,
gab es in der Anzahl von mehreren hunderten in Posen,
einigen Duzend in Bromberg, Inowrazlaw (Hohensalza)
oder
Lissa
in Posen, aber in der niederdrückenden Mehr¬
heit der mittelgrossen und kleinen Verwaltungen erzeugte
die Beleuchtung der Strassen bei Nacht nur der Mund
und die Sterne. Für sie kam die Bildungszeit des Keims
der öffentlichen Beleuchtung erst in der zweiten Hälfte
der belle
époque,
nicht selten erst nach der Entstehung
des deutschen Kaiserreiches im Jahr 1871. Wobei die
Stadtverwaltungen als erstes nur Öl und Photogen zur
Verfügung hatten, konnten sie in der zweiten Hälfte des
19. Jhd. schon Petroleum-, Spirituslampen u.a. montie¬
ren. Die mit den oben erwähnten Materialien laufende
Beleuchtung war aber sehr teuer bei der Nutzung. Die
Selbstverwaltungen waren aber an einer billigen und
wirksamen Lösung interessiert, was man nur durch ein
zentrales Gasbeleuchtungssystem erzielen konnte.
Die Notwendigkeit der Schutzleistung bei öffentli¬
cher Sicherheit sowie wirtschaftliche Bedingtheiten er¬
lagen am Anfang dem Bau erster Gaswerke samt einer
zentralen Stadtbeleuchtung. Als erstes entstanden sie in
den 2 grössten Städten der Provinz, d.h. in der Haupt¬
stadt des Grossherzogtums und dem Posener Regie¬
rungsbezirk - Posen (1856), sowie in der Hauptstadt
des
Bromberger
Regierungsbezirks - Bromberg (1860).
Dem Beispiel beider Regierungsbezirke folgten weite¬
re, in der Regel die am meisten bevölkerten Städte der
Provinz, und zwar:
Lissa
in Posen und Rawitsch (1865),
Krotoschin (1867), Ostrowo und Schrimm (1868), Na-
kel und Fraustadt (1869), Gnesen (1870), Kempen und
Schneidemühl (1871), und letztendlich auch Inowraz¬
law (1876). Im Endeffekt entstanden innerhalb von 20
Jahren der ersten Bauphase der Gaswerke 13 Gaswerke,
praktisch die einzigen bestehenden bis Ende des 19. Jhd.
Die charakteristische Eigenschaft dieser ältesten Gaswer¬
ke war die Tatsache,
dass
sie im überwiegenden Masse
von verschiedenen Privatinvestoren gebaut wurden, und
dazu grundsätzlich in Zentren, die schon über einen Ei¬
senbahnweg verfügten. Dies resultierte eindeutig aus der
Finanzschwäche der Städte, unfähig ein teures Unterneh-
men
selbst zu finanzieren, und ausserdem aus der Unlust
der Magistrate öffentliche Gelder in die noch wenig be¬
kannten Gaswerke zu investieren.
In der ersten Bauphase der Gaswerke kann man noch
eine Ordnungsgemässheit beobachten, und zwar die Re¬
alisierung der Investition durch verschiedene Privatper¬
sonen und Firmen. Unter den 13 Gaswerken waren nur
3: Gnesen, Kempen und Fraustadt das Werk eines und
desselben Unternehmers - Friedrich Pippig aus Gogolin.
Gleichzeitig erkannten die Selbstverwaltungen Gnesen
und Kempen gerade dann am schnellsten,
dass
durch die
Konzessionserteilung an die Gaswerke und die Bedie¬
nung einer öffentlichen Beleuchtung sie sich die Quelle
eines beträchtlichen Einkommens nahmen. Sie übernah¬
men schon damals am Anfang der 70-er Jahre des 19. Jhd.
die privaten Betriebe in die kommunale Verwaltung, in¬
dem sie eine Entschädigung den bisherigen Eigentümern
zahlten. Andere städtische Zentren, solche wie z.b. Ino-
wrazlaw,
Lissa, Ostrowo
oder Rawitsch kommunalisier¬
ten die Gaswerke erst um die Wende des 19. und 20. Jhd.
als die Konzessionsverträge abliefen.
Ab dem Zeitpunkt, als 1876 das Gaswerk in Inowraz-
law in Betrieb genommen wurde, vergingen über 20 Jahre,
bevor die Einwohner von
Colmar
in Posen und Birnbaum
in den Jahren 1899-1900 das Licht einer Gaslaterne er¬
blickten. Beide Gaswerke - im rechtlichen Sinne - stell¬
ten eine Aussergewöhnlichkeit in der Provinz dar, indem
sie als lokale Aktiengesellschaften funktionierten, deren
einen Aktienteil die Selbstverwaltungen und die Bürger
der erwähnten Ortschaften besassen. In diesen Zentren
begann die Gaslawine der Posener Städte, die 1913 mit
der Zahl von 80 Stadtverwaltungen abgeschlossen wur¬
de, die über verschiedenartige Gaswerke verfügten. Die
charakteristische Eigenschaft der zweiten Bauphase des
Gaswerkes war nicht nur das Eigentum der Selbstverwal¬
tung, aber auch die Realisierung der Investition von ei¬
nigen spezialisierten Firmen - Ingenieurbüros, die fähig
waren, das ganze Unterfangen zu entwerfen, und später
es auszuführen. Es waren hauptsächlich die Unternehmen
von Carl
Francké,
Max Hempel, August Klönne, Julius
Pintsch, schliesslich der bekannte und anerkannte Ber¬
liner Bamag. Ausser den oben erwähnten einen
grossen
Anteil auf dem Posener Markt der Gasdienstleistungen
hatten auch die Firmen
Aërogengas A.-G.
sowie Pentair-
gasA.-G., die kleine Luftgaswerke bauten.
Die 1901 in Betrieb genommenen Kohlegaswerke in
Kosten, Koschmin oder Znin gehörten schon den Selbst¬
verwaltungen, doch diese befanden sich in Kreisstädten.
Ähnlich war es noch in einigen weiteren Jahren, aber es
erschien ein Azetylen-Zentralle eben in dem Jahre 1901
in Opalenitza in dem Kreis Grätz. Notabene war das aus
Karbid Gas erzeugende Werk in Opalenitza ein Einzel¬
stück auf der Gaslandkarte im Posener Gebiet. Im Jahr
1904 entstand wiederrum das erste Luftgaswerk (Pa-
kosch) in dem Grossherzogtum, indem es die Karriere
dieser Miniaturwerke in den Städten der Provinz eröff¬
nete. Als Rekordjahr in der Geschichte der Gasindustrie
der Provinz Posen erwies sich das Jahr 1905, als 12 neue
Betriebe in Betrieb genommen wurden, und somit fast
so viele, die in der ersten Gasindustriephase entstanden.
Viele von ihnen befanden sich in Ortschaften, die ca.
2000 Einwohner zählten, wie Czempin oder Margonin.
Die späteren Jahre brachten nie wieder so viele in Betrieb
genommene Gaswerke innerhalb eines Jahres. Zudem
hat man eben im Jahr 1905 auch das erste Ferngaslei¬
tung gebaut,
dass
das Gaswerk in Schneidemühl mit der
Gasschaltanlage in Usch verbindet. Das ist eines der von
zwei solcher Unternehmen im Posener Gebiet.
Gleichzeitig mit dem Bau klassischer Gaswerke
schritt auch die Errichtung der Luftgaswerke vor, die ihre
Anwendung in kleinen Städten mit dem Durchschnitt wie
Moschin,
Miłosław, Pogorzela,
Ritschenwalde, Zerkow,
und schliesslich auch in der kleinsten gasifizierten Stadt
der Provinz - Jaratschew. Insgesamt entstand ein Duzend
solcher Gaswerke, und zu dem auch ein Azetylen-Gas¬
werk in Opalenitza. Ausser ihnen gab es auch vor allem
Kohlewerke, darunter die grössten: Posen, Bromberg und
Schneidemühl. Zum Zeitpunkt als der 1. Weltkrieg be¬
gann verfugten 80 Städte des Posener Grossherzogtums
über Gas, darunter wurde das in Görchen ( 1913) als letzte
vor dem Kriegsausbruch gasifiziert. Schon zur Zeit des
Weltkonflikts
floss
das Gas auch in Sandberg bei Gostin,
und somit war es die 81. gasifizierte Verwaltung während
der Besatzungszeit.
Der 4 Jahre lang dauernde Weltkrieg zerstörte die rie¬
sige Finanzanstrengung vieler Posener Verwaltungen. Die
Reglementierung des Benzins zwang sie zum Schliessen
zahlreicher Luftgaswerke, und die enormen Schwierig¬
keiten bei der Lieferung der wertvollen Kohle führten
schnell zur Betriebsstörungen klassischer Gaswerke.
Demnach musste man einerseits mit der Kohle und
ande-
rerseits mit dem von ihr erzeugten Gas sparen. Um sich
vor der Katastrophe zu retten, somit vor dem absoluten
Gasmangel, reduzierten die Verwaltungen als erstes den
Gasverbrauch zwecks der öffentlichen Beleuchtung. Sie
verminderten dann die Zahl der angemachten Laternen,
dann verkürzten sie auch die Brennzeit der Lampen. Mit
Hilfe kamen die Mächte des Deutschen Reiches, die die
Sommer- und Winterzeit einführten, und damit eine we¬
sentliche Reduzierung des Gasverbrauchs bei den öffent¬
lichen Laternen ermöglichten. Um es zu versuchen, den
Gasbedarf bei privaten Verbrauchern einzuschränken und
das schnelle Wachstum der Kohlepreise zu nivellieren,
mussten die Verwaltungen wesentliche Preiserhöhungen
der Gaspreise durchführen.
Die Folgen des Weltkrieges waren für die Posener
Gasindustrie katastrophal. Man liquidierte 4 Kohlegas¬
werke, andere waren ausser Betrieb, man nahm auch fast
alle Luftgaswerke ausser Betrieb, die in den folgenden
Jahren dann definitiv geschlossen wurden und zu ande¬
ren Zwecken angepasst wurden. Die ausgebauten Syste¬
me der Zentralbeleuchtung verfielen allmählich, und das
System der weit reichenden Zentralzündung der Stras-
senlaternen existierte praktisch nicht mehr.
Innerhalb der 60 jahrelangen Entstehung der kommu¬
nalen Gasindustrie in der Provinz, dank des parallelen
technischen Fortschritts, konnte man auf der Landkarte
der Region praktisch jedes in dem untersuchenden Zeit¬
raum zugängliche Gassystem finden. Es dominierten
natürlich die ältesten und die, die als die praktischsten
angesehen worden waren, somit die klassischen Betrie¬
be, die Steinkohle verarbeitet haben. Sie begannen mit
der Gasifizierung der Städte in der Provinz und gleich¬
zeitig - trotz der erwähnten Probleme des 1. Weltkrie¬
ges - überstanden sie in der zahlreichsten Gruppe. In der
ersten Bauphase der Gaswerke im Posener Gebiet waren
von den 13 Werken 12 Kohlewerke. Es gab auch das ver¬
gängliche Ölgaswerk, das seit Ende der 60 Jahre des 19.
Jhd. in Betrieb war. Schlimm,
dass
seine Existenz am An¬
fang des 20. Juds. beendete. Seine Stelle nahm dagegen
die einmalige Azetylen-Zentralle in Opalenitza ein, auch
das einzige Werk dieser Art in der Region. Einem bedeu¬
tend
grosseren
Interesse erfreuten sich hingegen Minia¬
turbenzingaswerke einiger verschiedener Arten, die eine
optimale Lösung für die Städte mit der Einwohneranzahl
von ca. 1000 Einwohnern waren. Insgesamt baute man
19 dieser Art von Gaswerken, jedoch 1914 gab es von
ihnen schon 18. Es war ein relativ
grosser
Anteil, aber
trotzdem nicht vergleichbar mit den 61 Kohlegaswerken,
die damals in Betrieb waren. 60 von ihnen waren erzeu¬
gende Werke, aber 1 - in Usch war eine Gasschaltanlage.
In den grössten Gaswerken der Region sieht man,
dass
sie sich nicht nur um die aktive Teilnahme an dem
technischen Fortschritt bemühten, aber - in künstle¬
rischen Hinsicht - auch um das Schaffen eines hohen
Architekturniveaus ihrer Betriebe. Ab dem Beginn der
Existenz legte das Gaswerk in Bromberg und Posen die
Standards in dem Industriebau dieser Art in der Provinz,
Standards - aus finanziellen Gründen - nicht zu erreichen
in den meisten Städten der Region. Die Jahrhundertwen¬
de brachte einerseits die Vereinfachung des architekto¬
nischen Ausdrucks der Betriebe, indem sie rücksichtslos
eindeutige Industriemerkmale verlieh, und auch eine
immer mehr allgemeine Tendenz die edle Ziegelvorder¬
seite gegen den Putz zu ersetzen, einleitete. Andererseits
brachte sie ein märchenhaftes Gaswerk in Inowrazlaw,
das eindeutig in der Realität des in Brandenburg herr¬
schenden Markneugotik angesiedelt war. Die Gaswerke
der mittelgrossen und kleinen Städte wurden dagegen in
der Regel gemäss normalisierten, nicht selten schablo¬
nenhaften Projekten gebaut, in denen immanente Lösun¬
gen für die Industriearchitektur dominierten, oft jedoch
mit Motiven entlehnt aus dem Historismus gemischt wur¬
den. Zweifellos hoben sich die Bauwerke von Max Hem-
pel hervor, der in Kröben und in Görchen individuelle
und charakteristische Werke für die Übergangsphase der
deutschen Moderne hinterliess. Es entstanden Gebäude
an der Grenze der Moderne und des Neobarock, deren
Erkennungszeichen eine ungewöhnlich malerische Geo¬
metrie der Dächer mit barockhaften Lüftungslaternen
wurde. Zum Symbol der Moderne wurde der erst wäh¬
rend des 1. Weltkrieges in Posen erbaute horizontal Kam¬
merofen des Systems Koppers.
Die bewahrten Gaswerke in Kröben oder Schwersenz
gehören heute zu Objekten von wichtigen Denkmalvor¬
zügen. Nicht alle Posener Gaswerke hatten jedoch so viel
Glück, bis heute bewahrt zu bleiben. Ein
grosser
Teil
von ihnen zerfiel in Trümmern in den 70-90-er Jahren
des 20. Jhd., wo man massenhaft die klassischen Gas¬
werke ausser Betrieb nahm, und man ging in die Versor¬
gung der Städte mit Stickstofferdgas über. Das bedeutet
jedoch nicht,
dass
das materielle Erbe der Gasindustrie
aus der kulturellen Landschaft der Gebiete der ehemali-
gen Provinz ganz ausgelöscht wurde. In Bromberg und
Posen kann man die Revitalisierung hochklassiger tech¬
nologischer Gebäude ehemaliger Gaswerke bewundern,
die hauptsächlich zur Verwaltungs-Bürorunktionen um¬
gewandelt wurden.
Áhnlich
ist es auch in dem wesent¬
lich kleinerem
Kurnik
oder Ostrowo. In Schildberg und
Bentschen kann man in den alten Gaswerken ein Mittag¬
essen essen, ein Familienfest organisieren oder das sym¬
bolische Bier trinken. In Margonin dagegen kann man
museale Ausstellungsstücke aus der Vergangenheit die¬
ser Stadt besichtigen, in einer Sporthalle trainieren, oder
ein Bild in der Hobbyecke malen. Besonders wertvoll ist
das Gaswerkekomplex in Schmiegel. Dort wurde die ori¬
ginal Gebäude, 2 Gasbehälter sowie die technologische
Ausstattung zur Produktion von Gas am Anfang des 20.
Jhd. bewahrt. Die miniaturhaften Luftgaswerke überdau¬
erten wiederrum in solchen Ortschaften wie Jaratschew,
Kletzko, Pakosch, Raschkow, Reisen oder Zerkow, in¬
dem sie heute in meistens die Funktion von Privathäu¬
sern ausüben.
Übersetzung: Magdalena
Klasa
Bayerische |
Staatsbibliothek
München
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